Bier auf Wein, das lass sein!
man nur geeignetes Futter und nicht etwa eigene Essensreste verwendet, und vor allem, dass man darauf achtet, dass das Futter in den – für Katzen unerreichbaren! – Häuschen gut geschützt ist.
Eines steht jedenfalls fest: Auch wenn frei lebende Vögel auf unser Futter nicht angewiesen sind, wissen sie es zu schätzen und kommen gern herangeflattert, sodass wir sie so gut beobachten können wie das ganze übrige Jahr nicht. Und wer die Vögel erst einmal auseinanderhalten kann und sich zu diesem Zweck vielleicht intensiver mit ihrem Aussehen und ihren Lebensgewohnheiten beschäftigt, der wird sich langfristig auch für die Erhaltung ihrer natürlichen Lebensräume einsetzen und ihnen damit den allergrößten Dienst erweisen.
__ Waldbeeren __
Iss Waldbeeren nie roh, du könntest die Fuchsbandwurm-Krankheit bekommen!
Zweifellos ist die Fuchsbandwurm-Krankheit – medizinisch korrekt »Echinokokkose« genannt – ein sehr schweres Leiden, das in der menschlichen Leber geschwulstartige Veränderungen hervorruft, die letztendlich zum Tod führen können. Verursacher ist der Fuchs, der die winzigen Eier mit seinem Kot absetzt, von dem sie mit dem Wind angeblich leicht auf Pilze und Waldbeeren gelangen. Deshalb haben viele Beerensammler Bedenken, die Früchte roh zu essen. Doch diese Furcht ist praktisch unbegründet.
Dazu Professor Bruno Gottstein, Direktor des Instituts für Parasitologie an der Universität Bern: »Waldbeeren sind kaum relevant für eine Ansteckung. Viel wichtiger als Überträger sind der eigene Hund oder die eigene Katze.« Und Professor Hans-Dieter Nothdurft von der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin der Universität München ergänzt: »Es ist wahrscheinlicher, dass Ihnen ein Ziegelstein auf den Kopf fällt, als dass Sie durch den Verzehr von Waldbeeren eine Echinokokkose bekommen.«
Immerhin ist die Anzahl der Füchse seit dem massiven Rückgang der Tollwut in Deutschland auf fast das Fünffache gestiegen, und dennoch erkranken Jahr für Jahr gleichbleibend nur etwa 50 bis 100 Menschen an der Echinokokkose. Das dürfte vor allem an der geringen Ansteckungsgefahr liegen. Zwar weiß man nicht genau, auf welchem Weg sich Betroffene mit dem Fuchsbandwurm – für den der Mensch einen sogenannten Fehlzwischenwirt darstellt – infizieren, es steht jedoch so gut wie fest, dass Waldbeeren und Pilzedabei praktisch keine Rolle spielen. Eher ist zu befürchten, dass die Ansteckung über Staub aus getrocknetem Fuchskot erfolgt. Und vor allem über den eigenen Hund oder die Katze, die vielleicht eine infizierte Maus gefressen haben, dabei als regulärer Endwirt nicht erkennbar erkranken, aber dennoch massenhaft Fuchsbandwurmeier ausscheiden. Die hängen sich zum Teil im Fell fest und können beim Streicheln ohne Weiteres auf die menschliche Hand übergehen, von wo sie unter Umständen mit einer unbewussten Bewegung in den Mund gelangen. Es ist daher erheblich sinnvoller, sich nach dem Spiel mit Hund oder Katze gründlich die Hände zu waschen, als auf das Vergnügen zu verzichten, Brombeeren und andere wohlschmeckende Waldfrüchte frisch gepflückt zu genießen.
__ Wasser __
Trinke auf keinen Fall destilliertes Wasser, du könntest daran sterben!
Destilliertes Wasser enthält keine gelösten Salze. Deshalb – so liest und hört man immer wieder – dürfe man es keinesfalls trinken, anderenfalls drohten schwerste Gesundheitsschäden oder gar der Tod. Als wissenschaftliche Begründung für diese These wird die Osmose angeführt, die auf der grundsätzlichen Tatsache beruht, dass zwischen zwei Flüssigkeiten mit unterschiedlichem Gehalt gelöster Stoffe das Bestreben zum Konzentrationsausgleich besteht. Sind diese Flüssigkeiten durch eine Membran getrennt, durch die zwar winzige Wasserteilchen, nicht aber darin gelöste größere Moleküle passen, so strömt immer mehrWasser in die konzentrierte Lösung hinein, in der dadurch der Druck so lange ansteigen kann, bis die trennende Membran platzt. Eine solche Membran stellen nämlich auch die Wände der Körperzellen dar. Werden sie von destilliertem Wasser umspült, so saugen sie es im Bestreben um einen Konzentrationsausgleich in sich hinein, bis sie immer praller werden und schließlich bersten. Folge: Der betroffene Mensch geht elend zugrunde!
So weit die Theorie, die für uns Menschen im Hinblick auf destilliertes Wasser jedoch bedeutungslos ist. Denn das Wasser, das wir trinken – egal, ob destilliert oder nicht –
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