Big Daddy
so verängstigt, dass er sich in die letzte Ecke des Kellers verkroch, sobald die Tür geöffnet wurde.
„Glaubst du , wir kommen jemals hier heraus?“
Emilia sah ihren Bruder an. Sie hatten sich liebgewonnen in der Zeit hier unten. Er war ihre einzige Familie.
„Ich weiß es nicht, aber ich denke nicht, dass sie uns sterben lassen. Meine Schwester würde das nicht zulassen.“
„Und wenn uns jemand ande res festhält?“
„Aber wer sollte das sein? Wer hätte einen Grund dazu?“
Elias wusste es nicht. Vergeblich warteten sie jeden Tag auf Hilfe. Sie wussten nicht, wann Tag oder Nacht war. Das Einzige, was sie am Leben hielt, war der gegenseitige Halt, den sie sich gaben.
„Wir müssen die Person töten.“
Elias starrte Emilia mit weit aufgerissenen Augen an.
„Was? Spinnst du?“
„Wie sollen wir sonst raus kommen?“
„Wie willst du das machen?“
„Wir werden das nächste Mal angreifen, sobald die Tür geöffnet wird. Wir quetschen der Person die Hand und öffnen dann schnell die Tür. Dann schlagen wir auf sie ein.“
„Das klappt niemals. Wenn es dein Vater ist, dann ist er sehr stark. Er wird uns überwältigen.“
Elias gefiel der Plan ganz und gar nicht.
„Was willst du machen? Hier rumliegen und flennen?“
Emilia wurde wütend. Elias kannte ihre Wutanfälle bereits. Emilia hatte eine dunkle Seite.
„Ich werde es tun – mit oder ohne dich !“
Mehr gab es nicht zu sagen . Elias hatte plötzlich große Angst. Er hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache.
Beide schreckten hoch, als sie den Schlüssel im Schloss hörten. Sie sahen sich an und Elias wusste, dass Emilia es tun würde.
„Komm schon“, flüsterte sie ihm zu. Doch Elias konnte nicht. Er saß stocksteif da und bewegte sich nicht.
„Feigling!“
Die Tür wurde geöffnet und die Hand stellte einen Teller in den Raum. Schnell und leise war Emilia hinter die Tür geschlichen. Sie hörte Geräusche von der anderen Seite. Teller und Tassen wurden umhergeschoben. Dann ging die Tür erneut auf. Elias klopfte das Herz bis zum Hals. Er konnte kaum mehr atmen. Er presste seine Augen fest zusammen. Als er die Augen wieder öffnete, sah er die Hand und mit einer Wucht, die er nicht erwartet hätte, warf Emilia die Tür zu. Sie stürzte sich mit dem ganzen Körper dagegen und die Person schrie wie verrückt. Der Schrei ging Elias durch Mark und Bein. Er hörte sich an, als wenn er von einer Frau käme. Es verging keine Sekunde, da hatte Emilia die Türe aufgerissen und trat mit ihrem Fuß gegen den Kopf der Frau, die nun am Boden saß und ihre gequetschte Hand hielt. Sie war komplett überrascht von dem Angriff und fiel nach hinten. Elias begriff erst eine Sekunden später, dass er diese Frau sehr gut kannte. In Windeseile war er in der Höhe und schrie.
„Hör auf , Emilia. Bitte hör auf, das ist meine Mutter!“
Doch Emilia schien ihn nicht zu hören. Sie trat mit den Füßen auf das Gesicht der Frau und schlug wild um sich , bis kein Laut mehr zu hören war.
Elias stürzte aus der Tür und schubste Emilia beiseite. Sie wusste nicht, was sie falsch gemacht hatte.
„Elias, was ist los? Wir müssen raus hier! “
Doch dieser beugte sich über die Frau, die er doch so sehr liebte. Vergessen waren die Tage, Wochen und Monate in diesem Loch. Seine Mutter lag blutüberströmt vor ihm.
„Sie ist meine Mutter. Wieso hast du das getan?“
Tränen rannen ihm über das Gesicht.
Emilia war plötzlich wieder ganz bei sich. Sie ließ sich zu Boden sinken.
„Es tut mir so leid! “
Sie fing an zu weinen. Was hatte sie nur getan?
Elias stürzte sich auf sie und prügelte auf sie ein.
Sie wehrte sich nicht. Es war ihr egal. Verzweifelt und tränenüberströmt lagen sie nun da. Monica blutete. Ob sie tot war?
Elias beugte sich über seine Mutter und deckte sie zu. Sie hatte eine große Wunde am Kopf, doch sie atmete noch.
„Hol Hilfe, Emilia.“
Doch ehe er weiter sprechen konnte , passierte etwas hinter ihnen. Beide erschraken und drehten sich um. Emilia erstarrte. Sie kannte diesen Mann. Sie kannte seinen Blick – es war lange her, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Der Treppenaufgang war direkt neben Elias.
„Lauf, Elias, lauf!“, flüsterte Emilia. Elias verstand sofort und sprintete die Treppe hoch. Er hörte Emilia nicht hinter sich.
Emilia wusste, dass er es nicht auf sie abgesehen hatte, sondern auf Elias. Sie stellte sich ihm in den Weg. Wenige Sekunden später ragte ein
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