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Big U

Big U

Titel: Big U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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wie eine Bedrohung anhörte. DU BIST SEHR SCHLAU, ABER AM ENDE WERDE ICH TRIUMPHIEREN.
    »Falsch. Ich habe gefunden, wo du bist.«
    HÄ?
    »Ich habe die geheimen Minidisklaufwerke gefunden, die Paul Bennett über der Decke seines Büros versteckt hat. Die Laufwerke, wo du dich versteckt hast. Jetzt ist es vorbei.«
    ICH BIN ÜBERALL.
    »Du bist an den meisten Orten, aber nicht überall. Ich werde deine geheimen Laufwerke abschalten, sobald ich sicher bin, daß sie nicht mit Fallen geschützt werden.«
    ICH WERDE DICH IN DIE LUFT SPRENGEN.
    »Ich paß schon auf.«
    DAS IST EINE MENGE SPRENGSTOFF, MIT DER DU DA HERUMSPIELST, KLEINER JUNGE.
    »Sie wird ausreichen.«
    ICH BLOCKIERE DEINE BERECHNUNGEN.
    »Du lebst in der Vergangenheit, Wurm«, tippte Virgil ein und führte sein Programm aus. »Ich habe soeben mein Programm ausgeführt. Und als nächstes werde ich dich vernichten.«
    ANDROHUNG KÖRPERLICHER GEWALT IST NUTZLOS GEGEN DEN WURM.
    Lute fertigte die Geschoßhülle auf einer Drehbank der Werkstatt an und stopfte den Sprengstoff mit einer Hydraulikpresse hinein. Virgil trug sie eine evakuierte Treppe hinunter und trat dabei sehr behutsam mit den Füßen auf.
    Casimir legte das Geschoß unten auf einen sauberen Tisch und wog es; exakt zehn Kilogramm. Er staubte es mit einem antistatischen Tuch ab und ließ es in den Behälter gleiten. Wir überprüften die Transformatoren, mit denen alles in Ordnung zu sein schien. Alle wurden evakuiert außer Casimir, Fred Fine und mir; Virgil führte die letzten Soldaten der GASF nach oben und befahl ihnen zu gehen. Es war 10:30 Uhr.
    Wir saßen eine Stunde in der MOBAPEP, bis Sarahs Sendung begann.
    557
     
    MAI
     
    »Alle sehen zum Big Wheel!« sagte sie. Es folgte eine längere Stille und wir saßen da in unserer MOBAPEP, wo wir vom Stroboskoplicht geschützt wurden, während die Ratten in der Dunkelheit um uns herum fiepsten und die HFI-Transformatoren seltsam sauber und glänzend aussahen, wie sie so in ihren eigenen kleinen Blinklichtern in der Dunkelheit aufleuchteten.
    »So ist es gut«, sagte Sarah. »Wie ihr alle sehen könnt, leuchtet das Big Wheel heute nacht. Aber es wird nicht mehr lange leuchten, denn es ist unglücklich.« Wieder eine Wartepause. Wir wußten, daß Hyacinth oben den Bediener des Big Wheel angerufen und ihm befohlen hatte, es abzuschalten. »Big Wheel scheint heute nacht nicht«, fuhr Sarah fort, »weil es möchte, daß ihr alle den Plex verlaßt. Ihr sollt alle aufhören, es aus der Ferne zu betrachten. Heute nacht möchte das Big Wheel, daß ihr es aus der Nähe seht. Alle sollen das Gebäude verlassen und zum Big Wheel gehen und sich darunter aufstellen. Laßt eure Radios an, falls ich weitere Anweisungen für euch habe! Ihr habt eine Stunde Zeit, den Plex zu verlassen. Wenn das Big Wheel glücklich ist, wird es wieder leuchten.«
    Orgelmusik ertönte, offenbar wieder eine Live-Darbietung eines besonders inspirierten Pertinax. Wir spielten Karten auf dem Panzer.
    »Sollten wir auch das Gebäude räumen?« fragte Fred Fine. »Könnte Big Wheel ein anderes Gesicht von Shekondar sein?«
    »Sarah möchte, daß du hier bist«, sagte Casimir. Damit gab er sich zufrieden.
    Die Musik fing kurz nach Mitternacht an und dauerte drei Stunden. Wir gingen davon aus, daß die Evakuierten oben in Krankenwagen oder Transporter verladen wurden, während Spezialisten für radioaktiven Niederschlag der Armee die Stadt auf das Schlimmste vorbereiteten. Die Kuratoren starteten mit einem Helikopter vom Dach des C-Turms und zogen sich zu dem eine Meile entfernt gelegenen HFI-Turm zurück.
    »Das ist er nun wirklich«, sagte Fred Fine einer Ohnmacht nahe. »Das ist der Augenblick der Helden. Die Apokalypse von Plexor. In einem einzigen Augenblick wird alles wieder unvermischt sein.«
    »Jawoll«, sagte Casimir und zog eine weitere Karte. »Ich will sehen und erhöhe um vier Schokokekse.«
    Das einzige Problem bisher war geringfügig: das Signal des Senders schien schwächer zu werden. Wir mußten die Lautstärke ständig hochdrehen, damit wir die Musik hören konnten, um 1:30 Uhr waren wir am Anschlag angekommen. Unsere Batterien waren in Ordnung, daher gingen wir von einem Problem im Sender aus. Wenn alle anderen die Lautstärke ebenfalls hochdrehten, war alles in Ordnung.
    Schließlich wurde die Orgelmusik einen Moment ausgeblendet, und wir hörten Sarah. »Los«, sagte sie nervös und atemlos. »Wir sind weg. Wir sehen uns draußen.« Ich schwitzte und zitterte und

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