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Big U

Big U

Titel: Big U Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Stephenson
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hörte er viele Stirnschisten, »jetzt Super-Sonderangebote …«, Neil Young, der seine Mundharmonika wimmern ließ, ein Anrufer, der den Vorschlag machte, daß man die Mexikaner in riesige Raumschiffe verladen und in die Sonne schleudern sollte, ein Hit von Chambliss, ein Werbespot für Rattengift, ein Teenager, der sich wegen seiner Akne ausweinte … und dann die Stimme, nach der er gesucht hatte.
    »Ein. Aus. Ein. Aus. Ein. Aus.« Es war eine Frauenstimme, die ihm irgendwie vertraut vorkam.
    »Das ist Sarah, Dummkopf«, sagte der »Go Big Red«Ventilator. »Sie ist im Campusrundfunk.«
    Wahrhaftig. Die anderen Türme gingen an und aus, wie Sarah es ihnen befahl. Er blieb zehn Minuten dort knien und betrachtete ihre Spiegelung in der gläsernen Oberfläche des Big Wheel. Ein. Aus. Ein. Aus.
    »Ein«, sagte sie und machte eine Pause. »Die meisten von euch haben ihre Sache sehr gut gemacht! Aber wir haben noch Ausfälle in den Türmen E und F. Ich muß leider mitteilen, daß sich Big Wheel heute nacht nicht zeigen wird. Ohne die Mitarbeit der Hörer in den Türmen E und F wird es uns seinen Rat nicht geben. Wir versuchen es später noch einmal. Ich melde mich in einer Stunde wieder, um Mitternacht, und hoffe, daß sich die SUBler und Terroristen bis dahin dem Willen des Big Wheel gebeugt haben.« Sarah wurde von Ephraim Klein ersetzt, der abermals eine geschlagene Stun-de vorklassische Klavierwerke zum Besten gab.
    Dex Fresser hielt sich die Brust, die sich anfühlte, als drücke ein enormes Gewicht darauf. »Oh Scheiße«, rief er aus, »wir sind schuld! Wir haben Big Wheel abgeschaltet! An alle, schaltet eure Stereoanlagen auf neunzig Komma drei. Tut, was sie sagt!«
    Unten in der elektrischen Anlage, tief im Bunker, ruhte ich mich mit den anderen Schalterdrückern aus. Die Verteiler, die einen ganzen Turm mit Strom versorgen, sind riesige Klötze, die man nicht so leicht alle zwei Sekunden ein-und ausschalten konnte!
    Um Mitternacht waren wir ausgeruht und wieder einsatzbereit. Sarah setzte ihre Sendung fort.
    »Ich hoffe wirklich, wir können Big Wheel veranlassen, daß es angeht. Hoffen wir, daß die Türme E und F diesmal mitspielen. Bereit? Stehen alle an ihren Lichtschaltern? Okay … Aus. Ein. Aus …«
    In seinem Hauptquartier im Gemeinschaftsraum sah Dex Fresser zu, wie seine Türme uneinheitlich an-und ausgingen. Einige der Lichter blinkten nicht; aber die Kommissare der Flügel hatten binnen weniger Minuten alle Flügel durchkämmt und alle Abweichler auf Linie gebracht; Dex Fresser war ungeheuer stolz, daß seine Türme blinken konnten wie alle anderen. Jetzt konnte Big Wheel sie nicht mehr im Stich lassen.
    »An!« rief Sarah und verstummte. Mehrere Lichter gingen aus alter Gewohnheit aus, aber gleich wieder an.
    Es folgte eine unerträgliche Wartepause.
    »Ich glaube, wir haben es geschafft«, sagte Sarah. »Seht euch Big Wheel an!«
    Und tatsächlich ließ das Feuerrad des Big Wheel sein Licht wieder in all seiner früheren Glorie über den Plex erstrahlen. Dex weinte.
    »Nicht schlecht für eine Faschistin«, kommentierte Little Wheel.
    Das Big Wheel drehte sich die ganze Nacht.
    Es war schwieriger, die Aufmerksamkeit der Barbaren im Hauptgebäude zu erregen. Die meisten besaßen keinen Zweikammerverstand und konnten so auch nicht dazu gebracht werden, daß sie geheimnisvolle Stimmen hörten. Wir mußten sie beeindrucken. Daher sagte Sarah voraus, daß in vierundzwanzig Stunden eine Rattenplage über die journalistische Fakultät kommen würde, wenn nicht alle Journalisten den Plex verließen.
    »Frank«, sagte der Reporter in die Kamera, »ich befinde mich hier im Postraum der amerikanischen Megaversität, unserer Einsatzzentrale während des Plex-Kriegs. Heute nacht ist hier alles ruhig verlaufen, obwohl Sarah Jane Johnson, die ehemalige Vorsitzende des Studentenausschusses, eine ›Rattenplage‹ vorhergesagt hat. Also ich habe ein paar Ratten hier gesehen« – sein Bild wird ersetzt von einer Aufnahme einer kleiner Ratte, die ängstlich vor TV-Scheinwerfer einen leeren Flur entlang flieht – »aber das ist unter diesen sehr ungewöhnlichen und sehr seltsamen Umständen sicher nicht außergewöhnlich. Wir haben heute eine Tour durch den gesamten Plex gemacht und nach einer Rattenplage Ausschau gehalten, wobei wir jeden Stein gehoben haben, um die Tiere zu suchen, von denen Ms. Johnson sprach. Wir haben in Müllhalden gesucht« – Aufnahme von Journalist, der mit langem Stock in Ab-fall

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