BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
weg, und jetz’ wusste Dicky, was Balls vorhatte. Er und Balls nahmen jetz’ den zuckenden Kerl an beiden Enden und trugen ihn zum Rand. Dicky kuckte einmal kurz runter und konnt’ im Mondlicht den schäumenden Fluss und die Felsen sehen.
»Eins!«, rief Balls. »Zwei! Drei!«
Und dann warfen sie dieses große Arschloch direkt über die Kante von der Klippe. ’n paar Sekunden vergingen, dann –
Twäng!
– das Seil hüpfte hoch, wurde echt straff, und dann –
Schnapp!
– riss es, und als es riss, war klar, dass es das machte, weil dem Kerl sein Schwanz und die Eier vom Körper abrissen, und er knallte voll auf die Felsen ’n paar Hundert Fuß weiter unten.
Balls wischte sich die Hände und nickte. »Was meinste, Dicky? Ham wir wohl ’n einigermaßen guten Job bei dem Kerl gemacht?«
Dicky zog ’s Seil hoch, und – ungelogen – da hingen Schwanz und Eier von dem Kerl immer noch in dem Bandschlüssel. »Hast das Ding wirklich gut festgezurrt, Balls.«
»Klar hab’ ich das. Echt fest. So fest, dass die Dinger nich’ mal rausgesprungen sind.«
»Und was machen wir jetz’ damit?«
Balls gackerte. Er schnappte sich ’n Bandschlüssel aus Dickys Händen und riss Schwanz und Eier raus.
»Wir füttern die Fische, das machen wir damit.«
Und er warf die abgerissenen Gennertalien über die Klippe, wo sie dann unten in ’n Boone River klatschten.
SIEBZEHN
(I)
»Ich fahre jetzt zur Abtei«, sagte Alexander in der Diele. »Wollen Sie mitkommen?«
Jerrica senkte den Blick. »Nein, ich ...«
»Kommen Sie. Ich könnte Ihre Hilfe gebrauchen.«
»Nein, ich sollte nicht, ich ...«
Der Priester verzog das Gesicht. »Hören Sie, ich habe gesagt, dass es mir wegen gestern leidtut. Wir können darüber reden und ich verspreche, diesmal nicht so ein Arschloch zu sein. Kommen Sie schon. Seien Sie kein Frosch.«
Sogar Jerrica musste lächeln. »Okay.«
Aber es war nicht okay, oder? Ich bin drogensüchtig. Pater Alexander wusste es und irgendwie wusste es jetzt auch Goop.
Eins nach dem anderen; sie musste erst mit Goop reden.
»Ich meine ... ich werde mitkommen, aber jetzt noch nicht«, sagte sie. »Ich kenne den Weg zur Abtei; ich komme etwas später mit meinem eigenen Wagen nach, okay?«
»Meinetwegen«, gab der Priester nach. »Sie müssen sicherlich noch an Ihrem Artikel arbeiten.«
Bei diesen Worten musste sie sich anstrengen, nicht in sich zusammenzusinken. Wem versuche ich etwas vorzumachen? Sie hatte bisher kaum an ihrem Artikel gearbeitet, dabei war das der eigentliche Grund gewesen, hierherzukommen. Zu sehr damit beschäftigt, Goop zu ficken und Koks zu schnupfen und mich in einen gottverdammten Priester zu verlieben, der 20 Jahre älter ist als ich ...
»Also dann«, fuhr der Priester fort. »Wir sehen uns später.« Er berührte leicht ihre Schulter. »Bye.«
Sie schluckte und sah ihm zu, wie er durch die Haustür hinausging. Sie blickte durch das kleine Fenster neben der Tür und sah ihn in seinem weißen Mercedes davonfahren.
Sie war nervös, aufgewühlt. Sie ging zurück ins Haus und die Treppe hinauf, und mit jedem Schritt hellte sich ihre Stimmung etwas auf. Sie erschauderte innerlich; sie hatte das neue Koks in der Tasche ihrer Shorts, aber sie weigerte sich, es zur Kenntnis zu nehmen. Sie musste stark sein, unbedingt.
Nur leider waren manche Dinge nicht ganz so einfach.
Eigentlich war nichts einfach ...
Sie nahm die Hand von der Hosentasche. Ich werde mit Goop reden, die Sache in Ordnung bringen. Mich für das, was ich heute Nacht gesagt habe, entschuldigen ...
Aber Goop ... war nicht da.
Die Tür seines Zimmers stand offen, doch Goop war nicht drinnen. Sie hatte heute Morgen schon nach ihm gesucht, nachgesehen, ob er vielleicht am Haus oder im Garten arbeitete. Doch ...
Kein Goop. Und sein Pick-up stand vor dem Haus.
Wo ist er?
Sie stand verblüfft mitten in seinem Zimmer. Es war ein spartanisches Zimmer – kein Wunder, Goop war ja auch ein einfacher Mensch. Nur ein Bett, eine Kommode, ein Stuhl, ein kleiner Tisch, der unbenutzt aussah. Und ...
Der Schrank, dachte sie.
Normalerweise wäre ihr nichts an einem Schrank im Zimmer eines Hausmeisters ungewöhnlich vorgekommen, aber dieser Schrank ...
»Was zur Hölle ist das?«, murmelte sie laut.
Die Schranktür stand offen, ja, aber in dem Schrank ...
Sie schlich vorwärts und lugte hinein.
Da schien noch eine Tür zu sein. Oder weniger eine Tür als eine fehlende Wandplatte, als wäre die Rückwand des Schrankes ein
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