BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
pelziges Geschlecht mit den Fingern frei, schloss die Augen und hielt die Flamme ihres Feuerzeugs an ihre –
UM GOTTES WILLEN, NEIN!
– Klitoris.
(IV)
Die Hitze innerhalb der Abtei traf ihn wie ein Backstein mitten ins Gesicht. Mein Gott, dachte Alexander. So viel zum Durchzug durch die Fenster, die er aufgebrochen hatte. Kaum eine Stunde, nachdem er geduscht und frische schwarze Kleidung angezogen hatte, war er schon wieder nass geschwitzt. Doch er ging weiter, seine Schritte hallten im leeren Mittelsaal. Eine Hand war frei. Die andere hielt den schweren Vorschlaghammer umklammert. Er ging am frisch aufgebrochenen Verwaltungsbüro vorbei bis ans Ende der Halle.
Die Treppe zum Keller.
Was immer hinter dieser gottverdammten Wand liegt, ich werde es finden, schwor er sich.
Er zündete mehrere Spirituslampen an und wartete, bis seine Augen sich an das trübe Licht gewöhnt hatten. Die lange Ziegelsteinmauer im Keller erstreckte sich den ganzen Gang entlang. Die Ziegel sahen uralt und verblasst aus, bis auf den neueren Abschnitt, den sie vor zwei Tagen entdeckt hatten. Ja, erkannte er. Dahinter ist ein Raum und irgendjemand hat ihn zugemauert.
Aber warum? Um noch mehr Akten zu versiegeln? Unwahrscheinlich. Selbst in dem schwachen künstlichen Licht konnte er sehen, dass das Mauerwerk offensichtlich älter war und viel besser verarbeitet. Die Mauer, mit der das Büro versiegelt worden war, war ziemlich schlampige Arbeit gewesen; Alexander hatte sie in wenigen Minuten eingerissen. Und wieder fiel sein Blick auf die Bearbeitungsspuren an der Wand. Zentimetertiefe Kerben, etwa auf Augenhöhe. Die Schlussfolgerung war offensichtlich:
Vor langer Zeit hatte schon einmal jemand versucht, durch diese Mauer durchzubrechen.
Ich bin kein gottverdammter Bodybuilder, sagte sich der Priester, aber ich werde so sicher wie das Amen in der Kirche durch diese Scheißmauer brechen ...
Er machte sich bereit. Doch als er den Hammer hob, blickte er unabsichtlich zur Seite, zum entfernten Ende des schwülen Gangs, und was er dort sah ...
(V)
»Mein Gott, ist das heiß!«
Jerrica parkte ihren roten Miata vor der Abtei. Pater Alexanders Wagen stand neben dem Gebäude wie ein wartendes Haustier.
Die Abtei ragte vor ihr auf.
So ein merkwürdiges Gebäude. Jerrica zündete sich eine Zigarette an und starrte abwesend auf die Abtei. Das mit Zedernholz gedeckte Dach und die alten Baumstammwände sahen neben der Ziegelsteinfront deplatziert aus. Der seltsame Glockenturm ohne Glocke. Die schießschartenartigen Fenster.
Und das alles in der tiefsten Provinz versteckt ...
Sie versuchte, die infernalische Hitze zu ignorieren, als sie aus dem Wagen stieg. Es war Sommer, ja, und es war zu erwarten, dass es heiß war. Aber so heiß? Es müssen knapp 40 Grad sein!, schätzte sie. Sie fühlte sich schon wieder klebrig, ihre spärliche Kleidung haftete an ihrem Körper. Das knallrote Top war zu einem Baumwollschwamm geworden, der ihren Schweiß aufsaugte und wie eine zweite Haut an ihren Brüsten klebte.
Etwas kämpfte darum, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, wie eine Faust, die an eine Tür klopfte. Sie wusste, was es war: Annie.
Jerrica erschauderte, als sie sich daran erinnerte. Aber was konnte sie tun? Nichts, erkannte sie. Sollte sie etwa verraten, dass sie die alte Frau durch ein Loch in der Wand beobachtet hatte? Und so dafür sorgen, dass Goop rausflog? Nein, das konnte sie nicht machen. Geraldine, dachte sie. Diesen Namen hatte Annie während ihrer Selbstkasteiung genannt. Doch wofür hatte sie sich überhaupt selbst bestraft? Und wer war Geraldine? Sie hat den Namen vorher nie erwähnt.
Doch eins war offensichtlich: Annie hatte ein Problem, ein großes Problem. Selbstverstümmelung war etwas Schreckliches, es gab Menschen, die sich selbst verletzten, um den Druck ihrer Depressionen zu lindern. Ihr würde übel, wenn sie daran dachte, wie diese freundliche alte Frau sich selbst verbrannte. Doch ...
Es gibt nichts, was ich dagegen tun könnte. Ich kann unmöglich zugeben, dass ich sie gesehen habe. Und es ist ja auch nicht meine Sache ...
So schwer es auch war, sie musste es auf sich beruhen lassen ...
Staub wirbelte im Kreis wie ein kleiner Derwisch, als sie die große Eingangstür der Abtei aufzog. Sie sah nichts von Pater Alexander, als sie hineinschaute, nur ein paar brennende Spirituslampen. Vielleicht ist er im Verwaltungsbüro, überlegte sie. Ihre Schritte führten sie den staubigen Mittelsaal entlang. Das Gebäude fühlte
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