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BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)

Titel: BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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diesen Ort gelockt worden war ...
    Aber warum sollte sie das denken?
    Am Himmel blitzte wieder das Wetterleuchten, dann:
    KOMM.
    Die Stimme schien von hinter ihnen zu kommen, von der Abtei auf dem Bergrücken. Doch da war auch etwas an diesem See, irgendeine arkane Neugier, die sie lockte ...
    Sie waren bereits halb um den See herumgegangen, konnten jedoch nicht die geringste Spur von Jerrica oder dem Priester entdecken. »Was ist das?«, fragte Charity und deutete mit dem Finger. Eine Wand aus Steinen, die mit grobem Mörtel zusammengefügt worden waren, erhob sich gegen das ruhige, glitzernde Wasser.
    »Ein Damm«, antwortete Annie ohne großes Interesse. »Der See wurde schon vor ewigen Zeiten aufgestaut. Manche sagen, das hätten die Conoy-Indianer vor 1000 Jahren gemacht. Aber niemand weiß wirklich, wer das Ding gebaut hat, und keiner weiß genau, was es is’, aber es is’ verflucht, so sagt man. Also geh nich’ zu dicht an den Damm ran. So alt wie er is’, könnt’ er leicht brechen.«
    »Und dann würde sich der See leeren?«
    »Genau, Liebes. Das Ding würde auslaufen und hier alles überschwemmen. Aber wir haben jetzt andere Dinge, um die wir uns Sorgen machen müssen.« Annie suchte die gegenüberliegende Seite des Sees ab. »Ich seh’ sie nirgends, Charity. Ich hab’ keine Ahnung, wo sie sein könnten, und ich hass’ es, sie im Stich zu lassen, aber wir sollten hier wirklich verschwinden.«
    Vermutlich hatte ihre Tante recht. »Vielleicht sind sie in der Abtei.«
    »Liebes, wir haben doch gerade in der Abtei nachgesehen ...«
    »Ich meine – vielleicht gibt es einen Keller oder so etwas.«
    »Okay«, stimmte Annie zu. »Wir sehen noch mal nach, aber dann verschwinden wir.«
    Charity nickte, drehte sich um und folgte ihrer Tante am mondbeschienenen Ufer des Sees entlang, als ...
    Sie sprangen beide bei dem plötzlichen Licht und dem Lärm auf. Diesmal war es kein Wetterleuchten – es war ein echter Blitz, als wäre der Himmel aufgerissen und würde auf sie herabstürzen. Charity ergriff erschrocken den Arm ihrer Tante. Der elektrische Speer schoss aus dem Himmel und explodierte am Fuß eines hohen Baumes auf der gegenüberliegenden Seite des Sees. Der Baum erzitterte, dann knackte er, dann fiel er ...
    »Ein Sturm zieht auf, Liebes!«, rief Annie über den Lärm. »Wir sollten besser zur Abtei rennen und Schutz suchen!«
    Doch ...
    WARTE.
    »Charity! Komm schon! Was stehst du da rum? Wir könnten vom Blitz getroffen werden!«
    Charity war es egal. Die Oberfläche des Sees kräuselte sich, ein plötzlicher Wind griff in ihr Haar, bauschte ihr Sommerkleid. Sie hatte den Befehl erhalten, zu warten, oder? Ich ... werde ... warten ...
    Aber worauf wartete sie?
    Annie schrie auf und hielt sich die Ohren zu. Der Donnerschlag explodierte – der Himmel erhellte sich wieder. Ihrer beider Haare richteten sich plötzlich in grotesker Weise durch die statische Elektrizität auf, ebenso die winzigen Härchen an ihren Armen und Nacken, als dieser zweite gewaltige Blitzstrahl aus dem Himmel auf die Erde fuhr ...
    Charity badete in der Statik und starrte nur.
    Der Blitz traf den Damm nur 30 Meter entfernt. Uralte Steine flogen in explodierendem weißem Licht davon ...
    Dann ein kräftiger Wasserstrahl ...
    Ein gewaltiges, wahnsinniges, gurgelndes Geräusch ...
    Und dann begann der See, sich sehr schnell zu leeren.
    (V)
    »Stell dich nicht an wie ein Baby!« Jesus beugte sich spöttisch vor. »Sei ein Mann!«
    Was für ein kosmischer Beschiss ...
    Inzwischen hatte Alexander begriffen, dass er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gerade dabei war, an einem massiven Schädeltrauma zu sterben. Er war ein guter Priester gewesen, er hatte sich sehr bemüht. Sicher, er hatte einige Fehler gemacht, er hatte seinen Anteil an Sünden begangen, aber – heilige Scheiße! – er hatte seinen Job nach bestem Bemühen erledigt. Und jetzt, als Belohnung, bekam er das:
    Jesus Christus, gekleidet in ein schwarzes Joy-Division-T-Shirt, überhäufte ihn mit genug Scheiße, um die Lusitania zum Kentern zu bringen.
    Es ist nur ein Traum, erkannte er, auch wenn es kein großer Trost war. Das Gehirn eines Sterbenden, das seinen letzten Traum träumte.
    Und er hatte schon vorher von Jesus geträumt, nicht wahr?
    Ich sterbe, genau. Dies ist nur ein Traum.
    »Du stirbst nicht, du Blödmann!«, sagte Jesus ihm. »Jesus Christus, Tom, du bist doch kein Drückeberger, bist es nie gewesen. Willst du jetzt etwa kneifen? Meine Fresse! Das kann

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