BIGHEAD - Ein brutaler, obzöner Thriller (German Edition)
abdrücken. Ihre freie Hand langte nach seinem Penis und wollte ihn einführen –
BAMM!
– als die Tür am Ende des Gangs eingetreten wurde.
(II)
»Wo – wo sind sie?«
»Mein Gott, was für ein gespenstischer Ort«, sagte Charity. Sie hatten den Pick-up geparkt und die Abtei betreten. Sie wussten, dass die anderen hier sein mussten, denn sowohl Jerricas Miata als auch der alte Mercedes des Priesters parkten draußen. Doch der Saal war so dunkel. Nur ein paar schweigende Spirituslampen erhellten den Gang. Sie kamen an mehreren Räumen vorbei; als sie hineinschauten, sahen sie nur Spinde, leere Betten und Nachttische, die buchstäblich mit zentimeterdickem Staub bedeckt waren. »Sie sind nich’ da, Charity«, sagte Annie. »Wir sollten lieber wieder gehen.«
»Nein. Wir gehen nicht, bevor wir sie gefunden haben. Tot oder lebendig, wir werden nicht gehen ...«
»Dann müssen sie draußen sein. Komm.«
Charity folgte ihrer Tante den Weg zurück, den sie gekommen waren.
(III)
Bing!
So ungefähr klang es: ein harter, fester Schlag, gefolgt von einem glockenartigen Nachklingen ...
Jerrica fiel von ihm herab.
Zwei Gestalten ragten in den zwielichtigen Schatten auf. Ein Kichern erklang. Hände wie schwarze Silhouetten wurden mit fröhlicher Ungeduld gerieben.
»Hab’ dir gesagt, dass wir sie finden, Dicky!« Und dann ...
Bing!
Alexander konnte sich nicht mehr rühren. Er wusste jetzt, was Jerricas Kopf getroffen hatte: ein Radschlüssel, das gleiche Ding, das auch ihn gerade getroffen hatte.
Die beiden Kerle aus der Bar, dachte er mühsam. Doch das war es auch schon. Sein Bewusstsein kam und ging.
»Ich werd’ diese blonde Stadtfotze so fest arschficken, dass sie mein’ Saft auskotzt!«, freute sich eine Stimme.
»Ah, komm schon, Balls. Das is’ nich’ gut. Wir könnten geschnappt werden und dann stecken sie uns für ’n Rest des Lebens in ’n Bau!«
»Scheiße, Mann, du bist so ’ne Pussy, Dicky! Wir sin’ nich ’n ganzen Weg hierhergekomm’, um gleich wieder abzuhaun.« Ein dunkles Gesicht schwebte über dem Priester: das lange Haar, die Schirmmütze, der Kinnbart und das anzügliche Grinsen. Er sah wie Luzifer aus. »He, heiliger Mann, willste wissen, wie wir dich gefunden ham?«
Alexander konnte nicht antworten. Er begann zu befürchten, dass der Schlag auf den Kopf möglicherweise tödlich gewesen sein könnte, dass dies jetzt die Goldene Stunde war. Gebrochene Schädeldecke, subdurales Hämatom ... ich könnte in ein paar Minuten tot sein. Aber würde Gott das zulassen? Jesus Christus, nach allem, was ich in meinem Leben durchgemacht habe, soll ich von der Hand zweier Hinterwäldleridioten sterben? Das erschien ihm nicht fair.
Hilf mir, Gott. Ich flehe Dich an. Erhöre mein Gebet.
»Schneid ihm ’n Schwanz ab, Dicky! Er soll ihn fressen!« Balls warf dem Dicken ein Klappmesser zu. »Und dann schneid ihm langsam die Kehle durch. In der Zwischenzeit werd’ ich ’ne kleine Party mit der blonden Stadtfotze hier feiern.«
Die Augen des Priesters wanderten mühsam; ein qualvoller Seitenblick zeigte ihm die Szene. Der Dicke klappte zögernd das Messer auf, während sein Kumpel mit der Hose auf den Knien brutalen Analverkehr mit Jerrica trieb. Und er konnte noch etwas erkennen: Jerrica war tot.
Der Radschlüssel hatte ihr den Schädel aufgebrochen. Stücke von Gehirnmasse fielen aus dem Loch heraus ...
»Du bist in einer Welt voller Scheiße, Mann«, sprach ihn eine vertraute Stimme an. Die Stimme eines Mannes, aber der Priester wusste, dass es keiner der beiden Dreckskerle war. Alexander schielte aufwärts, zwang seine Augen, sich trotz des bohrenden Schmerzes in seinem Schädel zu fokussieren, und er sah, wer die Worte gesagt hatte.
Es war sein Herr, Jesus Christus. Der König aller Könige.
(IV)
KOMM. KOMM. KOMM.
Die Worte waren wie ein Knarren in ihrem Kopf, wie eine wehklagende Türangel. Doch Charity hatte sie schon einmal gehört, nicht wahr?
»Hörst du ... das auch?«, fragte sie.
Tante Annie sah sie stirnrunzelnd an. »Was? Ich hör’ nix, Liebes. Komm schon, wir müssen sie finden, damit wir hier abhauen können.«
Sie gingen den Bergrücken hinab und standen dann am Ufer des Sees. Der Mond verwandelte den See in einen großen Spiegel; von überall um sie herum erklang das pulsierende Zirpen der Grillen.
KOMM.
Nein, Annie hörte es nicht. Nur ich höre es, erkannte Charity. Warum? Irgendetwas rief sie, aber was? Es schien ihr sogar so, dass sie absichtlich an
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