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Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick

Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick

Titel: Bille und Zottel 01 - Pferdeliebe auf den ersten Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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„Am besten, du rufst gleich den Tierarzt. Und bis der kommt, sorg, daß er ständig in Bewegung bleibt. Bind ihm ’ne Decke um den Bauch und laß ihn tüchtig laufen.“
    „Daß der mal ’ne Kolik bekommt, glaube ich nie im Leben!“ mischte sich Hubert ein. „Der hat doch ’nen Magen aus Eisen!“
    „Kann Zottel heute nicht mal mit den Zweijährigen auf die Koppel?“ fragte Bille. „Ich möchte, daß er sich richtig austobt.“
    „Nachtigall, ick hör dir trapsen“, brummte Hubert. „Was hat er denn wieder angestellt, unser kleiner Liebling, hä?“

    Diesmal fuhr sie doch lieber mit dem Fahrrad nach Leesten. Zottel durfte sich inzwischen mit den Zweijährigen auf der Waldkoppel tummeln. Um Punkt vier Uhr betrat Bille Onkel Pauls Büro.
    Das Büro war leer. Bille ging zu dem kleinen Glasfenster hinüber, durch das man in den Verkaufsraum sehen konnte. Dort drüben stand er — und neben ihm eine junge Dame im hellblauen Kleid.
    „Inge!“ rief Bille und riß die Tür auf. „Menschenskind, Inge, du bist also die große Überraschung! Hat Onkel Paul dir schon alles gezeigt?“
    Inge nickte vergnügt. „Ja, und er hat mich völlig überzeugt! War auch nicht besonders schwer“, sie sah sich um, „bei so guten Argumenten! Jetzt brauchen wir nur noch den Schlachtplan zu entwerfen — nicht wahr, Väterchen?“
    „Bist du verrückt?“ Onkel Paul rollte entsetzt mit den Augen und suchte nach Holz. Da er aber um sich herum nur Plastik fand, klopfte er an seinen eigenen Kopf. „Verruf es bloß nicht, nachher sagt sie doch noch nein!“
    Er schob die beiden Schwestern vor sich her in sein Büro. „So, jetzt ziehen wir uns zur Beratung zurück. Wie wär’s mit einem Eis?“
    „Au ja, prima!“
    „Das wird uns sicher beflügeln.“
    Onkel Paul holte aus seiner Kühltruhe eine große Packung Eistorte, und die Mädchen machten es sich in der Sitzecke bequem.
    „Habt ihr schon einen Plan?“ fragte Bille.
    „Ja, hör zu“, begann Inge eifrig. „Ich werde Mutsch sagen, ich hätte nun endlich den Traumberuf für sie gefunden. Das Gehalt, das Onkel Paul ihr bietet, wird sie bestimmt locken. Ich werd sie fragen, ob ich den Vertrag für sie vorbereiten darf, werde etwas von einem guten Freund sagen, der mir das Angebot für sie gemacht hat. Mir wird schon was einfallen. Dann hole ich sie am Eröffnungstag ab und bringe sie her.“
    „Auweia, hoffentlich geht das gut. Aber Karlchen sagt ja auch . . .“
    „Was?“
    „Karlchen sagt, wenn seine Mutter was bei seinem Vater erreichen will, dann stellt sie ihn vor vollendete Tatsachen. Also gut, und was soll ich dabei tun?“
    „Nun, wir haben uns gedacht, du spannst Zottel vor eine geschmückte Kutsche und verteilst Werbegeschenke. Und wenn’s dann soweit ist, macht Onkel Paul mit Mutsch in der
    Kutsche eine Ehrenrundfahrt und - na ja, den Rest muß er besorgen.“
    „Ja, aber was wird aus unserem Laden?“
    „Der wird geschlossen. Ich habe schon einen Interessenten für unser Haus. Einen jungen Kunstschmied, der sich auf dem Lande eine Werkstatt einrichten möchte.“
    Warum wurde Inge rot?
    „Dann müssen wir also aus unserem Haus raus? Schade“, sagte Bille enttäuscht.
    Die Röte in Inges Gesicht vertiefte sich noch ein wenig.
    „Och — na ja, wie man’s nimmt. . .“
    Onkel Paul grinste.
    „Da mach dir man keine Sorgen, meine Lütte, es wird wohl in der Familie bleiben.“
    Wie zur Bestätigung wurde auf dem Hof dreimal kurz gehupt. Bald darauf erschien ein hünenhafter junger Mann mit roten Haaren und einem Rauschebart in der Tür.
    „Das ist Thorsten“, sagte Inge, immer noch ein wenig verlegen. „Thorsten, das ist meine kleine Schwester Bille. So — wir müssen leider weg. Leb wohl, Onkel Paul, bis nächste Woche! Ich halte dich telefonisch auf dem laufenden. Tschüs, Kleines, und verplapper dich nicht bei Mutsch!“
    Ehe Bille noch etwas fragen konnte, waren Inge und Thorsten verschwunden.
    Auch Onkel Paul schien nicht die Absicht zu haben, weitere Erklärungen abzugeben.
    „So, mein Deern, jetzt wird’s ernst, ich habe eine Menge Arbeit für dich. Hier sind die Werbezettel. Und hier ist eine Liste der Dörfer, in denen du sie verteilen sollst. Wir werden deinen Zottel ein bißchen ausstaffieren, und er bekommt zwei Satteltaschen, eine für die Zettel und eine für die Luftballons und Süßigkeiten. Du brauchst nichts weiter zu tun, als dich mit ihm dort aufzustellen, wo am meisten Betrieb ist und deine Zettel dann den Leuten in die

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