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Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde

Titel: Bille und Zottel 02 - Zwei unzertrennliche Freunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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auch von den anderen Autofahrern war niemand stehengeblieben. Bettina lag immer noch auf dem Wagen und weinte vor sich hin.
    „Komm, jetzt hör auf, es ist ja nichts passiert“, redete Bille auf sie ein und strich ihr über die Haare. „Es war alles meine Schuld, ich hätte niemals mit dir über die Landstraße fahren dürfen. Ich könnte mich ohrfeigen!“
    Bille führte Zottel auf die Straße zurück, und den Rest der Strecke schafften sie ohne weitere Zwischenfälle. Bettinas Schluchzen ließ allmählich nach, sie fiel in ihre frühere Erstarrung zurück und sprach kein Wort mehr.

    „Was ‘n mit dir los, du siehst ja aus wie Weißbier mit Spucke?“ fragte Darlehen, als Bille mit Zottel in den Stall geschlichen kam.
    „Ich hab einen Riesenreinfall erlebt.“
    Bille ließ sich stöhnend auf einen umgestülpten Tränkeimer fallen und stützte den Kopf in die Hände.
    „Was für ‘n Reinfall?“
    „Mit Bettina. Endlich hatte ich sie mal so weit, daß sie ein bißchen auftaute, wir waren am Strand, und es war alles so richtig dufte, und dann...“
    Bille erzählte verzweifelt von der unglückseligen Rückfahrt.
    „Na, eines ist damit doch wenigstens bewiesen“, meinte Karlchen nachdenklich.
    „Was denn?“
    „Hast du mir nicht gesagt, sie hätte keinen Lebensmut?“
    „Ja —das stimmt.“
    „Na siehste . Jetzt wissen wir doch wenigstens, daß sie um ihr Leben geschrien hat.“
    Bille sah den Freund überrascht an.
    „Kluges Karlchen!“ sagte sie anerkennend. „Darauf wäre ich gar nicht gekommen!“

Zottel soll springen lernen

    „Also, tschüs denn, ich muß ins Geschäft.“
    Mutsch ergriff ihre Handtasche und vergewisserte sich, daß Papiere, Portemonnaie, Schlüsselbund, Puderdose, Kamm und Lippenstift darin waren — ein täglich sich wiederholendes Ritual, immer in der gleichen Reihenfolge, nur manchmal unterbrochen von dem Aufschrei „verdammt noch mal, wo sind die Schlüssel denn wieder!“. Worauf eine wilde Suchaktion ganzen Haus stattfand, nur um am Schluß festzustellen, daß sie sich doch in der Handtasche befanden und sich lediglich in irgendeiner Falte versteckt hatten.
    Mutsch gab Bille einen Kuß auf die Stirn und strich ihr über die Haare. „Paß auf dich auf und hab einen schönen Tag. Bohnensuppe zum Warmmachen steht auf dem Herd. Und im Kühlschrank ist Pudding. Es wird später heute abend , wir fahren noch nach Neukirchen rüber — wegen der Kücheneinrichtung.“
    „Ist gut.“ Bille zog Mutsch noch einmal an sich. „Mach dir keine Sorgen, ich komm schon klar. Und sag Onkel Paul, wenn er dir einen Geschirrspüler kauft, dann verzichte ich für ein Jahr auf die Hälfte meines Taschengeldes. Das ist mir der tägliche Abwasch wert.“
    Sie lachten sich verschmitzt an, dann ging Mutsch hinaus, winkte noch einmal durchs Fenster und warf Bille einen Kuß zu.
    Das hätte sie früher nicht gemacht, dachte Bille. Wie jung sie geworden ist durch Onkel Paul — und viel zärtlicher.
    Bille räumte das Frühstücksgeschirr ins Abwaschbecken und verstaute Butter, Milch und Aufschnitt im Kühlschrank. Das übriggebliebene Brötchen kam in die Jackentasche, zusammen mit einer Handvoll Zuckerstücke — für Zottel und Troja. Wo blieb Karlchen? Es war doch längst Zeit, zur Schule zu fahren!
    Bille schlüpfte in ihre Schuhe und stopfte ihre Schulbrote in die Tasche. Dann schloß sie die Hintertür ab. Auf der Straße näherte sich mit dem wütenden Gebrumm eines Bienenschwarms ein Moped. Der Bienenschwarm ließ sich vor der Abromeitschen Haustür nieder und surrte in den höchsten Tönen. Bille stutzte.
    Döt-döööööt , plärrte eine Hupe.
    Bille riß die Tür aut. Draußen hockte Karlchen auf einem nagelneuen Moped und grinste bis über beide Ohren.
    „Ach du kriegst die Tür nicht zu! Karlchen Brodersen motorisiert! Ist das etwa deines?“
    „Klar!“ Karlchen strahlte. „Zusammengespart — und den Rest habe ich mir von meinem Vater gepumpt. War eine besonders günstige Gelegenheit, weißt du. Los, steig auf, heute wirst du kutschiert.“
    „Und nach der Schule nach Hause auch?“
    „Logisch.“
    „Dann ist’s gut. Ich wollte bloß sichergehen, daß du nicht nach der Schule Helga kutschierst und ich die fünf Kilometer zu Fuß gehen muß.“
    „Die darf morgen mitfahren“, entschied Karlchen. „Dich kenne ich schließlich schon viel länger — also steht dir auch die Einweihung zu.“
    „Hat es schon einen Namen?“
    „Wer?“
    „Das Moped!“
    „Ist doch kein

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