Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen

Titel: Bille und Zottel 08 - Ein Filmstar mit vier Beinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
Vom Netzwerk:
Bett gehen und noch ein bißchen lernen und lesen. Sie denken alle, ich wäre in meinem Zimmer. Du, Bille, meinst du, wir brauchen den Tierarzt?“
    „Normalerweise nicht, aber wenn das Fohlen da ist, wäre es gut, wenn er ihm sofort die nötige Injektion verpaßt. Ich rufe ihn an und sage ihm Bescheid, daß er möglicherweise heute noch gebraucht wird, okay? Dr. Dörfler verrät dein Geheimnis bestimmt nicht, wenn ich es ihm erkläre — nicht, bevor du es nicht willst.“
    „O ja, tu das. Sag ihm, wir rufen sofort an, wenn wir ihn brauchen!“
    Bettinas Stimme war es anzuhören, wie aufgeregt sie war. Kein Wunder, ihr erstes eigenes Fohlen! Bille überlegte fieberhaft, wie sie der Freundin am besten helfen konnte. Sie hatte nun schon mehrmals die Geburt eines Fohlens miterlebt und kannte sich recht gut aus. Hoffentlich geht alles glatt! dachte sie. Hoffentlich ist das Fohlen gesund, hoffentlich gibt es keine Komplikationen.
    Minuten später holte sie ihr Fahrrad aus dem Schuppen und machte sich auf den Weg. Falls Mutsch noch einmal in ihr Zimmer schaute, würde sie einen Zettel auf dem Kopfkissen vorfinden. Bin bei Bettina — Geburtshilfe leisten! Mutsch würde sicher sofort wissen, worum es sich handelte.
    Die Dorfstraße war leer. Wer sollte sich bei diesem Wetter auch freiwillig draußen herumtreiben? Bille stemmte sich gegen den Wind und trat so kräftig sie konnte in die Pedale. Warum mußte sie auch ausgerechnet Gegenwind haben! War der Matsch auf den Wegen nicht schon schlimm genug? Mit rotglühendem Gesicht von der Anstrengung erreichte sie schließlich Peershof .
    Bille stieg vom Rad und schob es bis zur Stalltür. Sie achtete darauf, im Schatten der Bäume zu gehen, obgleich es unwahrscheinlich war, daß jemand sie im trüben Licht der Lampe über dem Hauseingang sehen konnte, in diesem dichten Vorhang aus Regen und Schnee.
    „Bettina?“
    „Hier bin ich!“
    Bettina hatte die Stallampe mit einem Tuch verhängt, nur ein schwacher Lichtschein fiel auf die kleine Haflingerstute, die mit leicht gespreizten Beinen in ihrer Box stand und aussah, als horche sie aufmerksam nach innen — darauf, was dort in ihrem zitternden Leib zu geschehen begann. Bettina hockte regungslos auf der Futterkrippe im Dunklen, um ihre Stute so wenig wie möglich zu stören.
    Bille sah sofort, daß Bettina alles vorschriftsmäßig hergerichtet hatte. Die Box war schön mit frischem Stroh gepolstert, zu den Seiten hin ein wenig ansteigend, so daß Sternchen ihr Fohlen wie in einem Nest zur Welt bringen konnte. Der Schweif der Stute war vorsorglich mit einer weißen Mullbinde eingebunden. Ein leichter Geruch nach Desinfektionsmitteln lag in der Luft. Auf einem Hocker stand eine Schüssel mit abgekochtem Wasser, von einem sauberen Handtuch abgedeckt.
    „Das hast du alles prima gemacht“, lobte Bille Bettina leise. „Jetzt können wir nur noch warten. Dr. Dörfler weiß Bescheid. Ich halte mich im Hintergrund, damit du mit ihr allein bist, okay?“
    Bettina nickte stumm und drückte Bille die Hand. Man spürte ihre Aufregung, ihre Augen schienen unnatürlich groß in dem blassen Gesicht.
    „Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles gutgehen“, flüsterte Bille.
    Sternchen stöhnte dumpf, legte sich hin, stand aber gleich darauf wieder auf den Beinen und drehte sich unruhig im Kreis.
    „Es dauert nicht mehr lange.“
    Bille strich der Freundin noch einmal beruhigend über den Arm und zog sich zurück.
    War es richtig, daß sie niemanden sonst zu Hilfe gerufen hatten? Wenn es Komplikationen gab, konnten Minuten über das Leben des Fohlens entscheiden! Bille wurde von leichtem Unbehagen befallen. Sollte sie nicht doch vielleicht wenigstens Simon...
    „Bille!“
    Bettina deutete mit dem Kopf in die Box. Sternchen hatte sich wieder hingelegt und begann zu pressen.
    „Sie liegt zu nahe an der Stallwand, das Fohlen hat keinen Platz, wenn es austritt.“
    „Geh du zu ihr rein und bewege sie noch einmal zum Aufstehen“, flüsterte Bille. „Es ist besser, wenn du das machst. Wenn es nicht klappt, helfe ich dir“, fügte sie hinzu, als sie Bettinas ängstlichen Blick sah.
    Bettina sprach leise auf ihre Stute ein und glitt von ihrem Sitz herunter. Sternchen richtete sich halb auf und sah sie mit großen Augen an, als wollte sie sagen: Ich möchte ja gern zu dir kommen, aber du siehst — ich kann nicht. Als sie sich wieder zurücksinken ließ, rutschte sie ein wenig vor.
    „Das ist gut so, es genügt schon!“ sagte Bille

Weitere Kostenlose Bücher