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Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Titel: Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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so was soll’s ja geben.“ Bille schwang sich auf die Haferkiste, schlang die Arme um die Knie und starrte nachdenklich vor sich ins Leere. „Er ist zwölf Jahre in seiner vorigen Stellung gewesen. Und in einem großen Gestüt! Da geht man doch nicht einfach weg, wenn man keinen Grund hat. Es sei denn, er hat mit seiner Trinkerei Mist gebaut, und man hat ihm nahegelegt, von sich aus zu kündigen.“
    „Das ist gut möglich. Irgendwie kann er einem leid tun, aber ich muß sagen, ich wäre auch froh, wenn wir jemanden wie Hubert oder Petersen bekommen könnten. Gerade weil der Pferdepfleger im Schulstall neben den Schulpferden auch die Verantwortung für so viele Privatpferde hat.“
    Bille seufzte.
    „Leute wie Petersen und Hubert wachsen nicht auf Bäumen. Es wird nicht leicht sein, jemanden zu finden, der so gut ist. Reitest du heute noch?“
    „Vielleicht. Ich muß erst mal mein Referat für Englisch fertig machen, morgen muß ich’s halten.“
    „Auweia. Ich muß mich auch schwer auf den Hosenboden setzen, ich hab die ersten Wochen ganz schön geschlampt. Gestern habe ich bis gegen Mitternacht Latein gepaukt.“
    „Wir sind schon arme Schweine“, sagte Tom lachend. „Aber so ist es nun: Schule und Reiten sind zwei Hauptberufe, die beide den ganzen Menschen fordern. Darum können wir uns nicht herummogeln. “
    „Nun ja“, gab Bille lächelnd zu. „Es schlaucht einen manchmal schon ganz schön. Aber ich möchte nicht anders leben. Ich brauche die Arbeit mit den Pferden im Stall wie die Luft zum Atmen. Auch wenn ich dann hin und wieder bis in die Nacht hinein dasitze und pauke.“
    „Also gut, gehen wir, was für unsere Bildung tun. Bis später!“
    „Okay. Und vergiß nicht, mit Daddy über den Fall Friedrich zu sprechen!“
    „Mach ich.“
    Der Fall Friedrich löste sich unerwartet schnell. Es war ein Samstagabend, als Bille Nico in ihrem Zimmer im Internat besuchte. Jedes zweite Wochenende durften die Schüler zu ihren Eltern fahren, aber da Nico weit entfernt wohnte und ihr das Zusammensein mit den Freunden hier im Moment wichtiger war — vor allem natürlich das mit Florian — , verzichtete sie meistens auf diesen Ausflug. Dazu kam, daß sie sich mit ihren Heimeltern, den Körbers, sehr gut verstand. Sie genoß es, das Zimmer einmal ganz allein für sich zu haben, und ein weiterer Vorteil bestand natürlich darin, daß sie an diesen Wochenenden so viel und lange reiten konnte, wie sie Lust hatte.
    Sie saßen schon seit zwei Stunden mit angezogenen Beinen auf Nicos Bett, futterten Erdnüsse aus einer Dose und sprachen über ihre Zukunft.
    „Bist du Natascha heute geritten?“ erkundigte sich Bille. „Ich finde, sie ist ein Traumpferd. Fast zu schade für den Schulbetrieb.“
    „Das stimmt. Obgleich ihr Sprungvermögen begrenzt ist. Zu einem wirklich erstklassigen Turnierpferd reicht es wohl doch nicht, sie ist insgesamt ein bißchen zart. Sie gleicht das durch ihr Temperament wieder aus.“
    „Wie du!“ meinte Bille lachend. „Ich muß jetzt gehen, sonst machen sich Mutsch und Onkel Paul Sorgen. Und Simon hat bestimmt auch schon dreimal angerufen. Er wollte heute abend mal ganz intensiv lernen, aber inzwischen hat er die Bücher sicher schon in die Ecke gefeuert!“
    „Aber, aber! Simon schmeißt doch nicht mit Büchern! Und lernen? Dem fliegt doch alles zu! Warte, ich begleite dich noch ein Stück, dann kann ich noch mal einen Blick in den Stall werfen.“
    „Das hatte ich sowieso vor.“
    Bille begleitete Nico zuerst in den Schulstall. Später wollte sie dann Black Arrow gute Nacht sagen. Aber soweit kam es nicht mehr.
    Schon vor dem Stall hoben die beiden Mädchen schnuppernd die Nase in die Luft.
    „Das riecht aber merkwürdig“, sagte Bille kopfschüttelnd. „Wo das wohl herkommt?“
    „Vielleicht hat Friedrich sein Essen anbrennen lassen. Achmed hat heute seinen freien Tag, der ist nicht da.“
    Nico öffnete die Stalltür. Sie prallte zurück.
    „Um Himmels willen, Bille! Alles voller Rauch! Es brennt!“
    „Schnell, drück den Feueralarmknopf! Neben dem Sicherungskasten! Und dann die Pferde raus! Janosch zuerst, er ist so was wie ein Leittier für die anderen, ihm werden sie nachlaufen!“
    Bille stieß die beiden Flügel der Tür weit auf und stürzte zu Janoschs Box. Die Pferde waren bereits in höchster Aufregung. Bille zog den angstvoll schnaubenden Wallach hinter sich her zum Ausgang.
    „Fang mit den hintersten Boxen an!“ schrie sie Nico zu, während auf dem Dach

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