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Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten

Titel: Bille und Zottel 10 - Im Hauptfach Reiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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hast du Angst, daß du es nicht allein schaffst? Keine Sorge, ich helfe dir schon, und wenn du etwas wissen willst, brauchst du mich nur zu fragen“, sagte Bille kameradschaftlich. Es war wirklich nicht sehr nett von Herrn Friedrich, den Jungen schon nach vier Tagen allein im Stall zu lassen, wo er nicht einmal in der Lage war, die Pläne mit den Fütterungsanweisungen zu lesen, dachte sie bei sich.
    „Janosch...“, stammelte Achmed und schaute Bille ratlos an.
    „Ja? Was ist mit ihm? Warum ist er nicht in seiner Box?“
    „Er ist weg.“
    „Ist er dir etwa abgehauen?“ fragte Bille entsetzt.
    „Nein, nein. Ein Mann kommen, nehmen Sattel und Pferd und... “ Achmed machte eine weite Armbewegung zu den Feldern hinüber.
    „Ein Mann ist mit Janosch ausgeritten? Wer? Simon? Daniel- oder vielleicht der Herr Edmund?“
    „Nein, fremder Mann. Nicht jung.“
    „Ein fremder Mann?“ Bille wurde mulmig zumute. Aber das war doch undenkbar... „Achmed! Das war sicher der neue Reitlehrer, Herr Toellmann!“
    „Nein, den ich kenne. Auch jung. War hier den anderen Tag. Janosch nehmen ganz fremder Mann. Sehr eilig. Nur sagen: alles in Ordnung und er nicht viel Zeit. Und weg war. “ Bille war es, als zöge ihr jemand den Boden unter den Füßen weg. War das möglich? Hatte es sich herumgesprochen, daß sich der Türkenjunge allein mit einem guten halben
    Dutzend wertvoller Reitpferde in einem Stall befand, der vom Hof aus nicht zu beobachten war? Pferdediebstahl? Gab es das nicht nur im Kino?
    Aber wer um Himmels willen nahm einfach ein Pferd aus der Box und ritt mit ihm davon? Und dazu noch das wertvollste von allen? Und in aller Eile! Der Pferdepfleger Friedrich war ein undurchsichtiger Typ, Bille mochte ihn nicht besonders. Von Pferden verstand er viel, aber seine ungehobelte Art und der Geruch nach Schnaps und Zigarren, den er verbreitete, gingen ihr auf die Nerven. Warum war er heute nicht da? Warum hatte er keinem von ihnen Bescheid gesagt, daß er den ganzen Tag fortbleiben wollte? Hatte er etwas mit dem Verschwinden von Janosch zu tun? Irgendwas stimmte da nicht!
    Ich muß ins Büro rüberlaufen und mich erkundigen, ob jemand etwas über diesen Fremden weiß, fuhr es Bille durch den Kopf. Wenn nicht, dann...
    „Wie lange ist das her?“ wandte sie sich an den verängstigten jungen Türken. „Wieviel Zeit?“
    „Gerade erst... wenige Minuten, ich glaube.“

    „Und in welche Richtung ist er geritten?“
    Achmed zeigte zum Wald hinüber.
    „Dann hat er den Abkürzungsweg zur Straße nach Neukirchen genommen. Am Moorsee vorbei.“
    Kurz entschlossen drehte sich Bille um und lief zur Sattelkammer. Mit Darling hatte sie eine Chance, den Fremden einzuholen. Was immer er nun war, ein Dieb oder jemand, der sich einen bösen Scherz erlauben wollte, sie würde ihm gehörig die Meinung sagen. Keinen Augenblick dachte sie daran, in welche Gefahr sie sich begab, sollte es sich wirklich um einen Pferdedieb handeln. Sie sah nur eins: Janosch mußte so schnell wie möglich zurückgeholt werden! Wer weiß, welches Unheil ihm von dem Fremden drohte!
    In Windeseile war Darling gesattelt, und Minuten später jagte Bille dem Wald entgegen. Sie hatte Glück. Im weichen Waldboden waren deutlich frische Hufspuren zu erkennen. Keiner von ihnen war in den letzten Tagen diesen Weg geritten, das wußte sie, also konnten sie nur von dem Fremden stammen!
    „Komm, Mädchen, zeig was du kannst, wir müssen unseren Janosch finden!“ flüsterte Bille und lehnte sich weit über den Hals der Rappstute. „Wir müssen ihn zurückholen, ehe der Kerl wer weiß was mit ihm anstellt!“
    Darling schien zu verstehen, um was es ging. Bille spürte, wie sie sich streckte und über dem Waldboden flog, als ginge es um den großen Preis von Deutschland. Billes Augen wurden zu schmalen Schlitzen, angestrengt suchte sie nach Zeichen, die ihr etwas über den Weg des Fremden sagen konnten. War er auf einen der Seitenpfade eingebogen? War er zum See hinübergeritten? Nein, er schien die ganze Zeit geradeaus galoppiert zu sein.
    Also doch! dachte Bille. Jemand, der nur zu seinem Vergnügen reitet, jagt nicht wie ein Verrückter durch den Wald. Jetzt führte der Weg wieder auf freies Feld, von hier aus konnte man weit übers Land schauen. Bille trieb Darling noch einmal kräftig an, bis sie eine kleine Anhöhe am Waldrand erreicht hatten, von der aus man den besten Ausblick hatte. Dort hielt sie an.
    Sie brauchte nicht lange zu suchen. Unten in einer

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