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Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Titel: Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Auftauchen der beiden Reiterinnen verfolgt und die beiden Pferde nicht aus den Augen gelassen hatte. Dann war Rainer im Hof erschienen, hatte das Pony losgebunden und war mit ihm um die Hausecke verschwunden. Wohin, das wollten einige kleine Patienten gern genauer wissen. So kam es, daß sich eine Abordnung auf den Weg machte, um die mysteriöse Angelegenheit zu erkunden und den Zimmergenossen Bericht zu erstatten. Nach und nach hing eine ganze Traube von Kindern teils mit den Augen am Schlüsselloch des Zimmers 11, teils mit den Ohren direkt an der Tür, sie drängten und schubsten sich, zischten sich an oder gaben flüsternd Informationen weiter, und niemand bemerkte im Rücken das Herannahen des Feindes.
    „Was ist denn hier los!“ donnerte Schwester Friedegundes Stimme vom anderen Ende des Flurs herüber. „Schwester Babsi! Schwester Barbara, wo stecken Sie! Wie kann so etwas passieren! Würden Sie mir das bitte erklären!“
    Die Worte klangen nach einer eisigen Dusche. Die Schar der Lauscher stob erschrocken auseinander, alle flitzten in die Zimmer zurück.
    Die Jungen in Zimmer 11 waren blaß geworden.
    „Alarm! Der Giftzahn!“ schrie Rainer warnend und schob die Bettpfanne unter Michaels Bett, das am nächsten stand. „Jetzt geht sie ins Schwesternzimmer und schimpft mit Schwester Babsi.“ Lauschend war er an die Tür getreten und verfolgte aufmerksam jedes Geräusch auf dem Flur.
    „Sollen wir das Pony schnell noch rausbringen?“ fragte Robert.
    „Zu spät. Ich habe einen andern Plan. Die Vorhänge zu, schnell!“ kommandierte Rainer. „Es muß alles dunkel sein. Und dann verkleiden wir ihn. Holt eure Klamotten aus dem Schrank, Mützen, Schals, Mäntel, mal sehen, was ihm paßt. Wenn der Giftzahn reinkommt, sagen wir, wir haben Besuch von Christians Opa, der erzählt uns Märchen.“
    „Wieso meiner?“ protestierte Christian. „Nachher kriege ich die Strafe!“
    „Also meiner, ist ja egal. Wenn sie reinkommt, stelle ich mich so hin, daß ich mit ihr zusammenrumpeln muß, dabei schubse ich ihr die Brille von der Nase, dann kann sie nicht so genau sehen!“
    Während Rainer die Freunde unterrichtete, schob er Zottel mit aller Kraft rückwärts zum Fenster. Michael hatte die Vorhänge geschlossen, es war fast dunkel im Zimmer. Inzwischen hatten Christian und Robert mit fliegenden Fingern ein paar Kleidungsstücke gegriffen und hüllten das Pony nun in Schals und Mütze. Roberts Mantel wurde ihm um den Hals gelegt und mit einem Knopf geschlossen. Zottel schnaubte unwillig.
    „Sei kein Spielverderber, ist ja gleich vorbei!“ beruhigte Robert ihn.
    „Achtung! Sie kommt!“ zischte Rainer. „Volle Deckung!“
    Seine drei Genossen hechteten in die Betten. Rainer nahm dicht bei der Tür Aufstellung. Warum kam sie nicht rein? Lauschte sie? Da, jetzt wurde die Tür aufgerissen.
    „Was ist hier eigentlich los?“ rief Schwester Friedegunde, noch ehe sie das Zimmer betreten hatte.
    Angstvolles Schweigen antwortete ihr, sogar Zottel erstarrte vor dieser Stimme. Aber dann wurde Rainer lebendig. Er rempelte die gefürchtete Oberschwester kräftig an und gab ihrer Brille von unten geschickt einen Stoß. Sie flog in hohem Bogen auf Michaels Bett.
    „Oh, Verzeihung!“ rief Rainer hastig. „Ich wollte gerade zur Toilette, ich . . .“
    „Unverschämter Junge, kannst du nicht aufpassen?“ überschrie der Giftzahn ihn und hielt ihn fest. „Erst will ich wissen, was hier los ist! Wo ist meine Brille? Was stinkt hier so? Warum habt ihr dunkel gemacht?“
    „Pst!“ machte Rainer beschwörend. „Wir haben Besuch! Mein Opa, er . . ., er hat uns überrascht, er versteht das nicht mehr so richtig, daß wir keinen Besuch kriegen dürfen, und er wollte uns Geschichten aus seinem Leben erzählen, Abenteuer. Aber dazu muß es dunkel sein, damit man sich alles besser vorstellen kann! Er ist schon alt, mein Opa!“
    „Höhöhö“, machte Zottel und schnaubte.
    Rainer redete unaufhörlich. Dabei hüpfte er aufgeregt vor der Schwester auf und ab, daß ihr ganz wirr im Kopf wurde. Schließlich kam Michael ihm zu Hilfe. Er drückte ihr die mit einem Deckel versehene Bettschüssel in die Hand und schob sie hinaus.
    „Würden Sie so lieb sein und die ausleeren, bitte, liebe Schwester Friedegunde! Wir suchen inzwischen Ihre Brille!“ schmeichelte er.
    Verwirrt gehorchte der Giftzahn und stakste den Flur hinauf.
    „Wir haben genau dreißig Sekunden“, wisperte Rainer. „Das Pony muß raus, los, ich sage euch, wenn

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