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Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Titel: Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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erschienen. Den hatte sie auf dem letzten Jahrmarkt in Neukirchen geschossen, den sollte er jetzt für das Baby mitnehmen. Alle Proteste von Thorstens Seite hatten nichts genützt. So legte er jetzt den Teddybären auf die Ladefläche und den Kuchen in der Plastiktüte neben sich auf die Bank und machte sich auf den Heimweg.
    Es war wirklich sehr spät geworden. Inge würde ärgerlich sein, mit oder ohne Kuchen. Er hatte fest versprochen, zum Essen pünktlich zu Hause zu sein, damit sie anschließend zum Friseur gehen konnte. Um zwei hatte sie einen Termin.
    Thorsten überlegte: wenn er die Abkürzung durch den Wald nahm, am Moorsee vorbei, sparte er sich mindestens eine Viertelstunde Fahrzeit. Die Waldwege waren zwar noch vom Schmelzwasser und dem vielen Regen in den letzten Wochen aufgeweicht - mit dem Auto hätte er sich nicht getraut, diese Strecke zu fahren -, aber mit dem Ponygespann und dem jetzt leichten Wagen? Kein Problem, entschied er und lenkte Zottel und Moischele links in den Abkürzungsweg hinein.
    Die Ponys hatten nichts dagegen. Sie kannten die Strecke gut und wußten, daß dies der direkte Weg zum Stall war. Sie trabten fröhlich drauflos. Die Mittagssonne schien warm, und die Vögel gaben ihr Frühlingskonzert.
    Thorsten fand, das sei ein Grund zum Singen. „Im Märzen der Bauer . . .“ und „Der Mai ist gekommen . . .“ und was ihm sonst an Frühlingsliedern einfiel.
    Sie waren in den Wald eingetaucht, und die Ponys verlangsamten ihren Schritt. Hier war der Weg sehr morastig, der Wagen sank bis zu den Achsen im Schlamm ein, und Moischele und Zottel mußten kräftig ziehen.
    „Brav, Jungs, ihr macht das großartig, gleich haben wir es geschafft. Ist das nicht ein herrlicher Tag? Seht mal, wie schön die Sonne auf den Moorsee scheint! Wie sich der Himmel im Wasser spiegelt! Maler müßte man sein! Lasset uns singen, tanzen und springen, Frühling, Frühling, wird es nun bald. Wie fängt das bloß an? Irgendwas mit Kuckuck. . . auf einem Baum ein Kuhukuck simsalabimbambasaladusala . . .“
    Es hätte noch „dim“ kommen sollen, aber in diesem Augenblick legte sich der Wagen sanft auf die Seite und rutschte in ein Schlammloch. Genau gesagt, war der Moorsee an dieser Stelle so weit über die Ufer getreten, daß er den Weg überschwemmt hatte. Zottel und Moischele stemmten sich mit aller Kraft ins Geschirr - es nützte nichts. Sie kamen keinen Meter mehr vorwärts.
    „Was ist denn das? Das gibt’s doch gar nicht! Zieht, Jungs, zieht! Das schaffen wir schon! Hüa! Hü!“
    Es war vergebens. Das mußte schließlich auch Thorsten einsehen. Nichts ging mehr.
    „Ich weiß was. Ich schirre euch aus und spanne euch an der Rückseite an. Rückwärts kriegen wir das Ding sicher aus dem Dreck!“
    Entschlossen sprang Thorsten vom Wagen und landete bis zu den Knien im Morast. Mit ihm ging die Plastiktüte; allerdings landete sie dank einer günstigeren Flugbahn ein Stück weiter weg im Moos, was Zottel mit Vergnügen zur Kenntnis nahm.
    Thorsten hielt sich nicht mit Kleinigkeiten auf; er griff in die kühle, breiig-braune Masse und ertastete die Deichsel. Ein Stück weiter, und er war bis zu der Stelle vorgedrungen, an der die Zugleinen der Ponys mit dem Wagen verbunden waren. Mit klammen Fingern löste er die Riemen und Schnallen, und dann stiegen zuerst Moischele, dann Zottel erleichtert aus dem unfreiwilligen Moorbad. Das war geschafft. Nun mußte er nur etwas finden, mit dem er die Geschirre der Ponys an der Rückseite des Wagens befestigen konnte. Eine Zugleine als Zwischenstück! Vor allem mußte er zunächst untersuchen, wo diese Zugleine anzubringen war.
    Zottel hatte die Lage offensichtlich richtig eingeschätzt: es würde eine Weile dauern, bis Thorsten die technischen Probleme der Weiterfahrt gelöst hatte. Also wurden sie im Augenblick nicht gebraucht und konnten sich dringenderen Aufgaben zuwenden. Der Kuchen zum Beispiel mußte schnellstens vor dem Verderb gerettet werden! Um ihn gebührend genießen zu können, brachte man ihn allerdings besser an einen angenehmeren Platz, an dem die Sonne schien und der Boden trocken war. Zottel ergriff die Plastiktüte mit den Zähnen - vorsichtig, wie die Wirtin empfohlen hatte - und ging mit seiner Beute davon. Moischele folgte seinem Freund gehorsam.
    Thorsten bemerkte es nicht sofort. Erst, als er sich die Zugriemen etwas genauer ansehen wollte, stellte er fest, daß er allein auf weiter Flur war.
    „Halt! Steh, Zottel! Wo wollt ihr denn hin!

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