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Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe

Titel: Bille und Zottel 16 - Pusztaferien und Ponybriefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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verarzten und Sándor-Bácsi fragen, ob er eine passende Hose und lange Unterhosen für dich hat. Anders kommst du morgen nicht mit!“
    Rocky zog eine Grimasse. Doch am nächsten Tag erschien er grinsend in ausgeleierten, speckigen Reithosen. Bille hatte inzwischen herausgefunden, daß Rocky - in Wirklichkeit hieß er Robert - Schauspielschüler im letzten Semester war und bereits eine erste kleine Rolle in einem Fernsehspiel bekommen hatte. Als Rocky um die Stallecke bog, legte sie den Kopf schief und betrachtete ihn ernsthaft.
    „Ich weiß nicht, aber irgendwie erinnerst du mich an Terence Hill. . . “
    „Meinst du das im Ernst?“
    „Logisch!“
    Für Rocky war der Aufenthalt gerettet.

Das Mahnmal

    In Wedenbruck bei Billes Schwester Inge und ihrem Mann Thorsten hing der Haussegen schief. Das merkten sogar Bettina und Tom, als sie das alte Strohdachhaus betraten und Inge sie in die kleine Wohnstube im Erdgeschoß bat. Sie saßen gerade beim Kaffee. Der kleine Christian spielte Motorrad und fegte mit ohrenbetäubendem Lärm durch das Zimmer. Sein Brüderchen strampelte auf dem Arm der Mutter und krähte fröhlich dazwischen. Inge und Thorsten schienen es nicht zu bemerken, sie vermieden es, sich anzusehen, und an Inges gerötetem Gesicht war leicht zu erkennen, daß es gerade eine heftige Auseinandersetzung gegeben haben mußte.
    „Wir haben einen Brief von Bille und Simon bekommen“, erzählte Bettina munter. „Und da dachten wir, es interessiert euch vielleicht, was sie schreiben.“
    „O ja, natürlich“, sagte Inge mit wenig Begeisterung. „Wie geht’s ihnen denn?“
    „Offenbar prächtig!“ Tom nahm Bettina den Brief aus der Hand und zitierte einige Stellen. „Fast jeden Tag begleiten wir mehrstündige Wanderritte. Zwischendurch freuen wir uns aber auch an der Stille auf dem Hof, wenn die Gesellschaft mit Pferden und Kutschen unterwegs ist und wir uns selbständig machen können. Dann reiten wir allein zu den Herden oder machen auch mal einen Ausflug zu einem Museum, einer Burg oder einer Kirche. Sándor und Márika Sisak sind die zauberhaftesten Menschen, die ihr euch vorstellen könnt! Sie behandeln uns, als wären wir ihre Kinder. Natürlich haben wir auch eine Fahrt zu einem der großen Nationalparks gemacht und das übliche Touristenprogramm über uns ergehen lassen. Da tragen die Csikós, die Hirten, noch ihre malerischen Trachten, es gibt Schaureiten und Zigeunermusik, Töpfereien und Werkstätten, in denen die Frauen die berühmten Stickereien herstellen, ein Hirtenmuseum und Häuser, die noch im alten Stil eingerichtet und mit Schilf gedeckt sind
    Thorsten war aufgestanden.
    „Ich gehe dann jetzt wieder in die Werkstatt“, brummte er und verließ das Zimmer.
    Bettina und Tom sahen ihm verblüfft nach. Inge blickte nicht auf, sie preßte die Lippen zusammen.
    „Was hat er denn?“ fragte Bettina. „Ist was passiert?“
    „Ach was. Er mag sich selbst nicht, und wir müssen das dann ausbaden! Was kann ich dafür, daß er unter Druck steht, weil ihm zu dem großen Auftrag vom Stadtrat Neukirchen nichts einfällt! Außerdem ist er vergrätzt, weil der Wagen kaputt ist, und er muß eine Skulptur für die Schule in Niederbakendorf ausliefern. Dringend, sie haben schon zweimal angerufen. Und er findet niemanden für den Transport.“
    „Na, wenn es nur um den Wagen geht, das ist doch kein Problem“, rief Tom. „Er kann meinen haben!“
    Inge winkte müde ab.
    „Der ist zu klein. Du kennst doch Thorstens Skulpturen, da brauchen wir die Ladefläche eines Kleinlasters!“
    „Und wenn ihr das kostbare Stück mit den Ponys rüberfahrt?“ schlug Bettina vor. „Spannt Zottel und Moischele vor den Futterwagen, den flachen, leichten Anhänger, du weißt schon. So lang ist die Strecke doch nicht. Und die beiden sind kräftig!“
    Inge sah auf, zum erstenmal zeigte sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
    „Du, das ist gar keine schlechte Idee. Wir haben ja schließlich die Ponys!“
    „Eben.“
    Sie schickten Tom in die Werkstatt, Thorsten den Vorschlag zu überbringen. Mit vollem Erfolg: Thorstens umwölkte Stirn glättete sich augenblicklich.
    „Ihr meint, ich könnte mir den Anhänger und die Ponys ausleihen? Das ist die Idee, Mann! Gleich morgen früh komme ich rüber nach Groß-Willmsdorf und hole mir das Gespann.“
    „Wenn ich dir beim Verladen und bei der Fahrt behilflich sein kann . . ."
    „Ach was, das schaffe ich schon allein. Hier habe ich den Kran im Hof, da kann mir Inge zur

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