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Billionen Boy

Billionen Boy

Titel: Billionen Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Walliams
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Karate, damit die Leute das Zeug nich klauen.«
    »Du bist also doch Schauspielerin!«, platzte Joe heraus. Jetzt erinnerte er sich auch an die Werbung. Ihre Haarfarbe war anders und sie trug auch keinen hautengen gelben Anzug. Aber es war Lauren – kein Zweifel!
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte Lauren.
    »War es denn auch gelogen, dass du keinen Freund hast?«, wollte Joe wissen.
    »Auf Wiedersehen, Joe«, sagte Lauren. Dann drückte sie sich zwischen den Gästen im Schwimmbad hindurch und lief davon.
    »LAUREN!«, rief Joe ihr hinterher.
    »Lass sie laufen, mein Sohn«, sagte Mr Spud bedrückt.
    Aber Joe folgte Lauren. An der Treppe holte er sie ein. Er fasste sie am Arm, fester als er wollte, und durch den Schmerz drehte sie sich herum.
    »Autsch!«
    »Warum hast du mich angelogen?«, presste Joe hervor.
    »Vergiss es besser, Joe«, antwortete Lauren. Mit einem Mal war sie ein ganz anderer Mensch. Sie klang arroganter und ihr Gesicht sah nicht mehr so sympathisch aus. Das Leuchten in ihren Augen war komplett verschwunden und der Glanz, der sie umgebenhatte, war zu einem Schatten geworden. »Du wirst es nicht wissen wollen.«
    »Was werde ich nicht wissen wollen?«
    »Also schön, wenn du unbedingt willst: Dein Dad hat mich in der Werbung für Ruck-Zuck-Nudeln gesehen und meinen Manager angerufen. Er hat gesagt, du würdest dich nicht wohlfühlen in der Schule und er hat mir Geld gegeben, damit ich mich mit dir anfreunde. Alles war gut, bis du versucht hast, mich zu küssen.«
    Sie sprang die Treppe hinab und lief über die lange Zufahrt davon. Joe sah ihr kurz nach, bis der Schmerz in seiner Brust so heftig wurde, dass er sich vornüberbeugen musste, um ihn auszuhalten. Er fiel auf die Knie. Ein Partygast stakste über ihn hinweg. Joe sah nicht einmal auf. Er war so traurig, dass er das Gefühl hatte, nie mehr aufstehen zu können.

21. EIN SCHULABSCHLUSS IN SCHMINKEN
    »DAD!«, schrie Joe. Noch nie in seinem Leben war er so sauer gewesen. Und er hoffte auch, dass es nie wieder dazu käme. Er lief zurück ins Schwimmbad, um seinen Vater zur Rede zu stellen.
    Mr Spud strich nervös sein Toupet glatt, als er seinen Sohn kommen sah.
    Vor seinem Vater blieb Joe stehen und rang nach Atem. Er war so sauer, dass er kein Wort heraus brachte.
    »Es tut mir leid, mein Sohn. Ich dachte, Freundschaften sind genau das, wonach du dich sehnst. Ich wollte es dir in der Schule nur schöner machen. Darum habe ich auch diese Lehrerin feuern lassen, die du nicht mochtest. Dazu musste ich bloß dem Direktor ein Motorrad kaufen.«
    »Aha … du hast also eine verdiente Lehrerin aus dem Job werfen lassen … Und dann … und dann … hast du … ein Mädchen dafür bezahlt, dass es mich nett findet …«
    »Ich dachte, dass du dir das wünschst.«
    » Wie bitte ?«
    »Pass auf, ich besorge dir jemand anders als Freund«, schlug Mr Spud vor.
    »DU KAPIERST ES EINFACH NICHT!«, schrie Joe. »Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen!«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Freundschaft zum Beispiel. Oder Gefühle. Und Liebe!«
    »Ehrlich gesacht, das Letzte kamma schon kaufen«, mischte Sapphire sich ein. Sie konnte ihre Hand noch immer nicht heben.
    »Ich hasse dich, Dad! Wirklich, ich hasse dich!«, schrie Joe.
    »Joe, bitte«, bat Mr Spud. »Beruhige dich doch! Wie wäre es mit einem hübschen kleinen Scheck über fünf Millionen?«
    »Oh, ja, gern!«, meinte Sapphire.
    »Ich will dein blödes Geld nicht mehr!«, antwortete Joe herablassend.
    »Aber, mein Sohn …«, stammelte Mr Spud.
    »Ich will alles andere als so enden wie du: Als Mann im mittleren Alter mit einer schwachköpfigen Teenager-Tussi als Verlobter!«
    »Also entschuldige mal! Ich hab immerhin einen Schulabschluss in Schminken!«, warf Sapphire beleidigt ein.

    »Ich will euch beide nie mehr wiedersehen!«, schrie Joe. Dann rannte er hinaus und stieß dabei die kotzende Frau in den Pool. Er warf die große Tür hinter sich zu und ein kleines Stück Mörtel von Mr Spuds Tangaslip fiel von der Wand und zerschellte auf dem Boden.
    »JOE! JOE! WARTE!«, rief Mr Spud.
    Joe drückte sich zwischen den Massen von Gästen hindurch, lief in sein Zimmer hinauf und machte die Tür hinter sich fest zu. Ein Schloss gab es leider nicht, darum schnappte er sich einen Stuhl und klemmte die Lehne unter die Klinke, damit man sie nicht herunterdrücken konnte. Während das Wummern der Musik weiter durch den Teppich dröhnte, raffte Joe eine Tasche und begann Kleidung hineinzustopfen. Er hatte

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