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Billionen Boy

Billionen Boy

Titel: Billionen Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Walliams
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Haus!«, schrie Lauren über die Musik hinweg.
    »Wie bitte?«, fragte Joe.
    Lauren legte ihre Lippen an Joes Ohr, damit er sie hören konnte. »Ich habe gesagt: Wow! Das nenne ich ein Haus!« Aber Joe verstand noch immer nicht richtig. Ihren warmen Atem so nah an seinem Ohr zu spüren war so aufregend, dass er kaum hinhörte.
    »DANKE!«, schrie er nur in Laurens Ohr zurück. Ihre Haut duftete süß wie Honig.
    Im ganzen Haus suchte Joe nach seinem Vater. Er war nirgends zu finden. Jeder Raum quoll über von Leuten. Joe kannte niemand. Wer um alles in der Welt waren diese Menschen? Sie schlürften Cocktails und mampften Häppchen als gäbe es kein Morgen. Da Joe nicht besonders groß war, fiel es ihm schwer, sich einen Überblick zu verschaffen. Im Billardzimmer war Dad nicht. Im Esszimmer war er nicht. Auch nicht im Massage-Raum und nicht inder Bibliothek. Er war nicht im anderen Esszimmer, nicht im Schlafzimmer und nicht im Reptilienhaus.
    »Versuchen wir es mal Schwimmbad«, schrie Joe Lauren ins Ohr.
    »Ihr habt ein Schwimmbad? Das ist ja super!«, schrie sie zurück.
    Vor der Sauna kamen sie an einer Frau vorbei, die sich gerade vornüber beugte und kotzte, während ihr ein Mann – wahrscheinlich ihr Freund – ermunternd auf den Rücken klopfte. Einige Partygäste waren entweder in den Pool gesprungen oder hineingefallen und planschten im Wasser herum. Joe schwamm sehr gern, und der Gedanke, dass keiner dieser Leute so aussah, als würden sie den Pool verlassen, wenn sie mal pinkeln mussten, stimmte ihn missmutig.
    In diesem Moment entdeckte Joe seinen Vater. Er war nur mit einer Badehose und seinem krausen Afrolook-Toupet bekleidet und tanzte zu einem komplett anderen Song als dem, der gerade lief. Die Wand hinter ihm war mit einer riesigen Wandmalerei bedeckt, die ihn in einer eigentümlich muskulösen Ausgabe und im Tangaslip posierend zeigte. Davor hüpfte der echte Mr Spud eher plump durch die Gegend und erinnerte dabei an einen behaarten Tennisball.

    »Was ist denn hier los?«, brüllte Joe – einerseits, weil die Musik so laut war und andererseits, weil er sauer war, dass sein Vater ihm nichts von der Party gesagt hatte. »Wer sind all diese Leute? Deine Freunde etwa?«
    »O nein! Die habe ich gemietet. Zu fünfhundert Pfund pro Nase. Bei Partygäste.com.«
    »Was feierst du denn, Dad?«
    »Du wirst dich freuen – Sapphire und ich haben uns verlobt!«, schrie Mr Spud.
    »O verdammte Sch…« Joe konnte seinen Schrecken kaum verbergen.
    »Das ist großartig, nicht wahr?«, schrie Dad. Dazu dröhnte die Musik in einem fort.
    Joe war fassungslos. Diese hirnlose Tussi sollte wirklich seine neue Mutter werden?
    »Gestern habe ich sie gefragt, und da hat sie ›nein‹ gesagt. Aber heute habe ich sie noch mal gefragt und ihr einen Ring mit einem ordentlich großen Diamanten geschenkt. Daraufhin hat sie ›ja‹ gesagt.«
    »Herzlichen Glückwunsch, Mr Spud«, sagte Lauren.
    »Und du bist eine Schulfreundin meines Sohnes?«, erkundigte sich Mr Spud. Er klang dabei irgendwie verlegen.
    »Ja, ganz richtig, Mr Spud«, antwortete Lauren. »Du kannst Len zu mir sagen«, bot Mr Spud mit einem Lächeln an. »Und du musst Sapphire kennenlernen. SAPPHIRE!«, rief er.
    Sapphire kam in ihren erschreckend gelben Stöckelschuhen und ihrem noch erschreckenderen gelben Bikini herüber.
    »Zeig doch Joes Freundin mal deinen Verlobungsring, meine hinreißende, auf ewig Geliebte. Zwanzig Millionen, allein für den Diamanten.«
    Joe warf einen kurzen Blick auf den Diamanten am Finger seiner zukünftigen Stiefmutter. Er hatte die Größe eines kleinen Einfamilienhauses. Durch das Gewicht hing Sapphires linker Arm ein Stück weiter herab als der rechte.
    »Äh … äh … er ist so schwer. Ich kann meine Hand kaum heben. Aber wenn du dich herabbeugst, kannst du ihn dir ansehen …«, sagte Sapphire. Lauren kam einen Schritt näher. »Hab ich dich nicht schomma irgendswo gesehen?«, fragte Sapphire.
    »Nein, hast du nicht, meine Süße«, mischte sich Mr Spud unvermittelt ein.
    »Doch, hab ich wohl!«, beharrte Sapphire.
    »Nein, mein Zuckerschnäuzchen!«
    »Ach, du dickes Ei! Jetzt weiß ich abba, woher ich dich kenn!«
    »Ich sagte, lass stecken, mein Schoko-Prinzesschen!«, sagte Mr Spud.
    »Du machst Werbung! Für Ruck-Zuck-Nudeln!«, rief Sapphire aus.
    Joe sah Lauren an. Und Lauren sah zu Boden.
    »Die ist richtig klasse! Kennste doch auch, ne, Joe?«, fuhr Sapphire fort. »Die für die neue asiatische Soße. Da machtse

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