Bindung und Sucht
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SILKE BIRGITTA GAHLEITNER
Gender – Trauma – Sucht und Bindung:
Phänomenologie, Wechselwirkungen, Gegenstrategien
»Die Verhaftung der Suchtforschung und der Suchthilfe in fest etablierten Vorurteilsstrukturen hat … mehr Nachteile als Vorteile. Das liegt einfach daran, dass Vorurteile die Wahrnehmung behindern. Man sieht in allem das vertraute Muster; was nicht in das Schema passt, wird ausgeblendet. In Zeiten, in denen die Gender-Rollen einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen, ist das besonders hinderlich.« (Vogt 2007)
Einleitung
Biografien und Lebensläufe sind heute mehr denn je mit komplexen Globalisierungsprozessen verwoben. Resultat ist ein Zunehmen kultureller »Disembedding-Prozesse« (Keupp 2011; vgl. auch Giddens 2001). Gesellschaftlich-institutionelle Strukturen in den Bereichen Bildung, Beruf, Gesundheit und Alter folgen weniger verlässlich festgelegten Traditionen, das Gelingen biografischer Prozesse und die damit verbundene notwendige Bewältigung von Übergängen sind stärker an die Möglichkeiten des einzelnen Individuums geknüpft. Viele tragende kulturelle Deutungsmuster und Normalitätsvorstellungen sind aus dem alltäglichen Leben gewichen. Die Loslösung von Rollenschemata führt einerseits zu einem Gewinn an selbstbestimmter Lebensgestaltung, andererseits jedoch auch zu Überforderungen und Unsicherheiten.
Auch die geschlechtsspezifischen Verhaltensbereiche haben sich in der heutigen Lebenswelt zueinander geöffnet. Das gilt insbesondere für aufwachsende Jugendliche (Fritzsche & Münchmeier 2000, S. 346). Auch im fortgeschrittenen Alter jedoch kommt es zunehmend zu »androgynen Annäherungsprozessen« derGeschlechterschemata und -dynamiken (Fooken & Rott 2000). Ist Geschlecht damit nicht mehr als »Strukturkategorie« zu betrachten? 1
Wirft man einen Blick in geschlechtsdifferenzierende Daten aus dem Bereich der Gesundheitsforschung (Übersicht: Hurrelmann & Kolip 2002), ist die Frage eindeutig mit Nein zu beantworten. Nicht nur Macht- und Teilhabechancensind trotz gestiegenen Freiheitsgraden in der Identitätsentwicklung weiterhin genderspezifisch strukturiert, sondern insbesondere männliches bzw. weibliches Gesundheitsverhalten, Symptommuster und Bewältigungsstrategien unterliegen deutlichen Segregationsprozessen (vgl. u. a. suchtspezifisch Vogt 2000; traumaspezifisch Schaeffler 1999). Auch die Forschung zu Geschlechtsstereotypen zeigt die Segregation immer wieder in neuen Variationen auf (siehe Tabelle 1; vgl. Melnick 1999; Swazina et al. 2004; Schmitt 2009; suchtspezifisch Schmitt 2002 a, b).
Tab. 1: Metaphorische Geschlechterstereotype (Melnick 1999, zit. n. Schmitt 2009)
So entspricht die emotionale Expressivität und
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