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Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Titel: Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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oder? Aber ich will, dass dieses Treffen stattfindet.«
    »So vorsichtig.« Carlyle lässt seine Zigarette fallen und tritt sie aus. »Ich hätte Sie für ein bisschen abenteuerlustiger gehalten.«
    Anderson lacht. »Ich bin nicht hier, um Abenteuer zu erleben. Das überlasse ich gerne den Besoffenen dort drüben …« Fassungslos verstummt er.
    Er hat Emiko unter den Gästen entdeckt – bei der Delegation aus Japan. Für einen kurzen Monet hat er einen Blick auf ihre Bewegungen erhascht, wie sie zwischen den Geschäftsleuten und Beamten hin und her geht, die sich um Akkarat drängen, lächeln und sich unterhalten.
    »Herr im Himmel.« Carlyle holt tief Luft. »Ist das ein Aufziehmensch? Auf dem Gelände des Ministeriums?«
    Anderson will etwas erwidern, aber ihm bleiben die Worte im Hals stecken.
    Nein, er hat sich geirrt. Das ist nicht Emiko. Die Bewegungen sind dieselben, aber das Mädchen ist eine andere. Sie trägt teure Kleider und eine goldene Halskette. Aber sie sieht Emiko zum Verwechseln ähnlich. Sie hebt mit einer abgehackten Bewegung die Hand und schiebt sich eine seidenschwarze Locke hinters Ohr. Ähnlich, aber nicht identisch.
    Andersons Herz beginnt wieder zu schlagen.

    Das Aufziehmädchen hört sich an, was Akkarat sagt, und lächelt liebenswürdig. Sie dreht sich um und stellt ihm einen Mann vor, den Anderson von den Bildern des Geheimdienstes kennt: ein führender Manager von Mishimoto. Ihr Patron sagt etwas zu ihr; sie verneigt sich kurz vor ihm und eilt zu den Rikschas hinüber, auf sonderbare Weise anmutig.
    Wie sehr sie Emiko gleicht! Wie überlegt und elegant sie einen Fuß vor den anderen setzt! Alles an ihr erinnert ihn an das verzweifelte Aufziehmädchen, das er kennt. Er muss schlucken, wenn er daran denkt, wie sie, klein und allein, in seinem Bett lag. Und ihn nach Informationen über die Dörfer der Aufziehmenschen ausfragte. Wie ist es dort? Wer lebt dort? Haben sie da wirklich keinen Patron? Wie verzweifelt sehnt sie sich doch nach dem geringsten Hoffnungsschimmer! Und wie sehr sie sich doch von dem eleganten Aufziehmädchen unterscheidet, die sich selbstsicher zwischen den Weißhemden und den Beamten bewegt.
    »Ich glaube nicht, dass die in den Tempel hineindurfte«, sagt Anderson schließlich. »Die Weißhemden haben sie sicherlich draußen warten lassen.«
    »Trotzdem, die kochen doch bestimmt vor Wut.« Carlyle legt den Kopf schräg und blickt zu der japanischen Delegation hinüber. »Wussten Sie, dass Raleigh auch so ein Spielzeug hat? Er stellt sie in den Hinterräumen seines Clubs zur Schau.«
    Anderson räuspert sich. »Ach? Das ist mir neu.«
    »Aber ja. Die fickt mit allem und jedem. Sollten sie sich mal ansehen. Wirklich grotesk.« Carlyle lacht leise. »Erstaunlich. Fast könnte man meinen, der Beschützer der Königin hätte sich in sie vergafft.«
    Der Somdet Chaopraya starrt das Aufziehmädchen mit weit aufgerissenen Augen an, wie eine Kuh, der man einen Schlag auf den Kopf versetzt hat, bevor sie geschlachtet wird.
    Anderson runzelt die Stirn – das schockiert sogar ihn. »Etwas
Derartiges kann er sich nicht erlauben. Nicht mit einem Aufziehmenschen.«
    »Wer weiß? Sein Ruf ist nicht unbedingt der beste. Er soll ein recht ausschweifendes Leben führen, habe ich mir sagen lassen. Als der alte König noch am Leben war, hat er sich zusammengerissen. Aber jetzt …« Carlyle verstummt. Mit einer Kopfbewegung deutet er zu dem Aufziehmädchen hinüber. »Es würde mich nicht wundern, wenn die Japaner ihm in Bälde ein Geschenk machen, als Zeichen ihres guten Willens. Niemand widersetzt sich dem Somdet Chaopraya.«
    »Also ist auch er bestechlich.«
    »Natürlich. Aber der Somdet Chaopraya wäre es wert. Ich habe gehört, dass er fast überall im Palast das Sagen hat. Seine Macht kennt kaum noch Grenzen. Und es würde bestimmt nichts schaden, sich mit ihm gutzustellen – der nächste Putsch kommt bestimmt.« Carlyle beißt sich auf die Unterlippe. »Alle bemühen sich, Ruhe zu bewahren, aber unter der Oberfläche kocht es. Pracha und Akkarat können so nicht weitermachen. Sie liegen schon seit dem Putsch am 12. Dezember miteinander im Clinch. Wenn wir auf der richtigen Seite Druck ausüben, können wir mitentscheiden, wer schließlich die Oberhand gewinnt.«
    »Klingt teuer.«
    »Nicht für Ihre Auftraggeber. Ein wenig Gold hier, ein wenig Jade da. Etwas Opium.« Er senkt die Stimme. »Nach Ihren Maßstäben wird es vielleicht sogar günstig.«
    »Hören Sie auf, mich

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