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Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Titel: Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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überzeugen zu wollen. Was ist jetzt mit dem Treffen mit Akkarat – klappt das oder nicht?«
    Carlyle klopft Anderson auf den Rücken und lacht. »Himmel, ich liebe es, mit Farang Geschäfte zu machen. Sie sagen wenigstens, was sie wollen. Keine Sorge. Ich habe bereits alles arrangiert.« Und damit schreitet er zu der japanischen Delegation zurück, um ein paar Worte mit Akkarat zu wechseln.
Schließlich wirft Akkarat Anderson einen abschätzenden Blick zu. Anderson verneigt sich tief. Akkarat nickt Anderson nur kurz zu, wie es sich für einen Mann seines Ranges geziemt.
    Vor den Toren des Umweltministeriums will Anderson gerade nach Lao Gu rufen, damit dieser ihn zur Fabrik zurückfährt, als rechts und links von ihm wie aus dem Nichts zwei Thai auftauchen.
    »Hier entlang, Khun.«
    Sie packen Anderson an den Ellenbogen und führen ihn die Straße entlang. Einen Moment lang glaubt Anderson, dass er von den Weißhemden entführt wird, doch dann sieht er die Kohlendiesellimousine. Er bezwingt seine Paranoia und steigt ein.
    Wenn sie mich umbringen wollten, dann würden sie einen passenderen Zeitpunkt abwarten.
    Die Tür fällt ins Schloss. Ihm gegenüber sitzt Handelsminister Akkarat.
    »Khun Anderson.« Akkarat lächelt. »Ich danke Ihnen, dass Sie sich Zeit für mich nehmen.«
    Anderson schaut sich in dem Wagen um und fragt sich, ob er gegebenenfalls fliehen kann, oder ob der Fahrer die Türen verriegelt hat. Das Schlimmste an seinem Job ist der Augenblick, in dem er seine Karten auf den Tisch legt und zu viele Menschen plötzlich zu viel wissen. Wie in Finnland, als Peters und Lei mit einer Schlinge um den Hals hilflos um sich traten und über der Menschenmenge in die Höhe gezogen wurden.
    »Khun Richard hat mir gesagt, dass Sie ein Angebot für mich haben«, ermuntert ihn Akkarat.
    Anderson zögert. »Wie man hört, haben wir gemeinsame Interessen.«
    »Nein.« Akkarat schüttelt den Kopf. »Ihr Land hat in den
vergangenen fünfhundert Jahren immer wieder versucht, das Königreich zu vernichten. Wir haben nichts gemeinsam.«
    Anderson lächelt vorsichtig. »Natürlich sind wir in vieler Hinsicht unterschiedlicher Meinung.«
    Der Wagen fährt los. »Das ist keine Frage des Blickwinkels«, sagt Akkarat. »Seit Ihre ersten Missionare an unseren Küsten anlangten, haben Sie versucht, uns auszulöschen. Während der Alten Expansion hat Ihr Volk versucht, uns alles zu nehmen, was wir hatten. Sie haben unserem Land die Arme und Beine abgetrennt. Nur dank der Weisheit und der starken Hand unseres Königs konnten wir das Schlimmste verhindern. Aber noch immer haben Sie uns nicht in Ruhe gelassen. Als die Große Kontraktion über uns kam, hat Ihre heilige globale Ökonomie dazu geführt, dass wir maßlos überspezialisiert waren und beinahe verhungert sind.« Er mustert Anderson grimmig. »Und dann sind Ihre Kalorienseuchen über uns hereingebrochen. Fast hätten Sie uns allen Reis genommen.«
    »Ich wusste nicht, dass der Handelsminister Verschwörungstheorien Glauben schenkt.«
    »Für wen arbeiten Sie? Für AgriGen? PurCal? Total Nutrient Holdings?«
    Anderson breitet die Hände aus. »Ich habe mir sagen lassen, dass Sie Interesse daran hätten, einer stabileren Regierung an die Macht zu verhelfen. Ich kann Ihnen bestimmte Ressourcen anbieten, sofern wir zu einer Übereinkunft kommen.«
    »Und was verlangen Sie im Gegenzug?«
    Anderson blickt ihm mit ernster Miene in die Augen. »Zugang zu Ihrer Samenbank.«
    Akkarat richtet sich entrüstet auf. »Unmöglich.« Der Wagen biegt ab und fährt immer schneller die Thanon Rama XII. entlang. Bangkok rast in einer Folge verschwommener Bilder an ihnen vorbei, während Akkarats Eskorte ihnen den Weg freiräumt.

    »Nicht als unser Eigentum.« Anderson hebt beschwichtigend die Hand. »Wir wollen nur Proben davon.«
    »Der Samenbank haben wir es zu verdanken, dass wir nicht von Ihresgleichen abhängig sind. Als Rostwelke und Rüsselkäfer den Globus heimsuchten, ist es uns nur dank dieses Schatzes gelungen, die schlimmsten Seuchen fernzuhalten. Trotzdem ist unser Volk massenweise gestorben. Als Indien und Burma und Vietnam fielen, haben wir standgehalten. Und jetzt verlangen Sie von uns, dass wir Ihnen unsere beste Waffe überlassen!« Akkarat lacht. »Ich wäre glücklich, wenn General Pracha sich Augenbrauen und Haare abrasieren und, von allen verachtet, in einem Waldkloster leben müsste, aber in diesem Punkt wenigstens stimme ich mit ihm überein. Kein Farang wird je unser

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