Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Titel: Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
Vom Netzwerk:
wandeln?«
    Hock Seng tritt unruhig von einem Fuß auf den anderen. »Ja, das würde ich.«
    »Ich möchte sehen, wie diese Technologie funktioniert.«
    Hock Seng sieht ihn verwundert an. »Sie haben noch nicht versucht, die Feder aufzuziehen?«
    »Warum führen Sie mir das nicht selbst vor?«
    Hock Seng grinst. »Sie befürchten, es könnte eine Bombe sein oder so etwas?« Er lacht. »Ich bin kein Spieler. Ich bin
Geschäftsmann.« Er schaut sich um. »Haben Sie einen Aufzieher? Lassen Sie uns ausprobieren, mit wie viel Joule er sie aufladen kann. Aber seien Sie vorsichtig damit! Sie ist nicht so elastisch wie eine handelsübliche Feder, wegen des Drehmoments. Man darf sie nicht fallen lassen.« Er deutet auf den Diener. »Du da, stecke die Feder auf deine Aufziehspindel, und probiere, wie viele Joule du hineinbekommst.«
    Der Diener zögert. Der Kadaverkönig nickt zustimmend. Die Meeresbrise raschelt über den Dachgarten, während der junge Mann die Spannfeder auf die Spindel setzt und auf das Aufziehrad steigt.
    Plötzlich wird Hock Seng von neuen Sorgen heimgesucht. Banyat zufolge hat diese Feder die Qualitätskontrolle passiert, im Unterschied zu den anderen, die sofort brechen, wenn man versucht sie aufzuladen. Banyat hat ihm versichert, die Federn in einem ganz bestimmten Beutel seien die besten. Doch nun, als sich der Diener bereitmacht, in die Pedale zu treten, kommen ihm Zweifel. Wenn er danebengegriffen oder wenn sich Banyat geirrt hat … Warum musste Banyat auch unter die Füße eines verrückt gewordenen Megodonten geraten? Jetzt kann Hock Seng ihn nichts mehr fragen. Er war sich sicher … und doch …
    Der Diener strampelt nach Kräften. Hock Seng hält die Luft an. Schweiß bildet sich auf der Stirn des Dieners – er blickt zu Hock Seng und dem Kadaverkönig hinüber, verwundert darüber, wie sehr er sich anstrengen muss. Er legt einen anderen Gang ein. Die Pedale drehen sich, langsamer erst, dann schneller. Der Diener kommt immer mehr in Schwung, schaltet immer höher, presst immer mehr Energie in die Spannfeder.
    Der Kadaverkönig schaut nachdenklich zu. »Ich habe jemanden gekannt, der in Ihrer Spannfederfabrik gearbeitet hat. Vor ein paar Jahren. Er hat nicht so mit seinem Geld um
sich geworfen wie Sie. Hat sich nicht so bei den anderen Yellow Cards eingeschmeichelt.« Er hält inne. »Wenn ich mich recht erinnere, haben die Weißhemden ihn umgebracht, weil sie es auf seine Armbanduhr abgesehen hatten. Sie haben ihn zusammengeschlagen, weil er sich trotz des nächtlichen Ausgangsverbots auf die Straße gewagt hatte.«
    Hock Seng zuckt mit den Schultern und versucht das Bild zu verdrängen – das Bild eines Mannes, der auf dem Pflaster liegt und ihn halbtot um Hilfe anfleht …
    Der Blick des Kadaverkönigs schweift in die Ferne. »Und jetzt arbeiten Sie ausgerechnet für dieselbe Firma. Das scheint mir ein äußerst unwahrscheinlicher Zufall zu sein.«
    Hock Seng bleibt ihm die Antwort schuldig.
    »Dog Fucker hätte besser aufpassen sollen«, fährt der Kadaverkönig fort. »Sie sind ein gefährlicher Mann.«
    Hock Seng schüttelt nachdrücklich den Kopf. »Ich möchte nur wieder meine eigenen Geschäfte führen.«
    Der Diener strampelt sich weiterhin ab und lässt Joule um Joule in die Feder fließen, zwängt immer mehr Energie in die winzige Kapsel. Der Kadaverkönig beobachte ihn und versucht zu verbergen, wie erstaunt er darüber ist, dass der Vorgang so lange geht. Seine Augen stehen weit offen. Der Diener hat bereits mehr Energie in die Kapsel hineingepresst, als eine Feder dieser Größe eigentlich aufnehmen können sollte. Das Rad wimmert, während der Diener weiter in die Pedale tritt. Hock Seng sagt: »Ein Mann wie dieser wird die ganze Nacht brauchen, um sie aufzuladen. Sie sollten es mit einem Megodonten versuchen.«
    »Wie funktioniert sie?«
    Hock Seng zuckt mit den Achseln. »Es gibt eine neue Schmierlösung, die es möglich macht, dass die Federn mit weit größerer Spannung aufgeladen werden, ohne zu brechen oder zu blockieren.«

    Der junge Mann pumpt weiterhin Energie in die Feder. Diener und Leibwächter versammeln sich um ihn und schauen voller Ehrfurcht zu, wie er sich abstrampelt.
    »Erstaunlich«, murmelt der Kadaverkönig.
    »Wenn Sie ein effektiveres Tier davorspannen – einen Megodonten oder ein Muli zum Beispiel –, dann geht beim Kalorientransfer fast nichts verloren«, sagt Hock Seng.
    Der Blick des Kadaverkönigs ruht auf der Feder, während sein Diener sie

Weitere Kostenlose Bücher