Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl
Krankheit zeigt, und die in ihrer unmittelbaren Umgebung auch. Außerdem
haben wir unsere Pufferzone auf fünf Kilometer ausgeweitet. Das und die UV-Sterilisation genügen allem Anschein nach.«
»Aha.«
Der Kadaverkönig deutet mit einer Kopfbewegung auf die kleine Spannfeder, die auf dem Tisch liegt. »Ein Gigajoule?«
Hock Seng nickt.
»Und Sie bieten sie zum Verkauf an?«
Hock Seng schüttelt den Kopf. »Aber die Herstellungsmethode. «
»Warum glauben Sie, das könnte mich interessieren?«
Hock Seng zuckt mit den Achseln, darauf bedacht, seine Anspannung zu verbergen. Es gab eine Zeit, da war er bei solchen Verhandlungen völlig in seinem Element. Aber damals war er auch nicht völlig verzweifelt. »Wenn Sie es nicht sind, finden sich andere.«
Der Kadaverkönig nickt. Trinkt seinen Kaffee aus. Ein Diener schenkt ihm nach. »Und warum sind Sie zu mir gekommen? «
»Weil Sie reich sind.«
Darüber muss der Kadaverkönig lachen. Fast spuckt er seinen Kaffee aus. Sein Bauch erbebt, und er zittert am ganzen Körper. Die Diener bleiben wie angewurzelt stehen und sehen ihn aufmerksam an. Als der Kadaverkönig sein Lachen schließlich unter Kontrolle hat, wischt er sich den Mund ab und schüttelt den Kopf. »Gut gesprochen.« Sein Lächeln verschwindet. »Aber ich bin auch gefährlich.«
Hock Seng schluckt seine Nervosität hinunter und beschließt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen. »Im ganzen Königreich gab es niemanden, der sich unser angenommen hat – außer Ihnen. Nicht einmal unsere Landsleute, die Thaichinesen, waren so hochherzig. Ihre Majestät die Königin hatte Erbarmen mit uns und hat uns gestattet, die Grenze zu
überqueren. Aber Sie waren es, die uns eine sichere Zuflucht gewährt haben.«
Der Kadaverkönig zuckt mit den Schultern. »Die Hochhäuser standen sowieso leer.«
»Und trotzdem waren Sie der Einzige, der Mitleid mit uns hatte. Ein ganzes Land voller braver Buddhisten, und nur Sie haben uns Obdach gegeben, anstatt uns zurück über die Grenze zu jagen. Ohne Sie wäre ich längst tot.«
Der Kadaverkönig mustert Hock Seng eine ganze Weile. »Meine Ratgeber hielten es für töricht. Sie sagten, ich würde mich damit offen gegen die Weißhemden stellen. General Pracha den Krieg erklären. Vielleicht sogar meine Methanverträge gefährden.«
Hock Seng nickt. »Nur Sie hatten genügend Einfluss, um das zu riskieren.«
»Und was möchten Sie für dieses technologische Wunder? «
Hock Seng räuspert sich. »Ein Schiff.«
Der Kadaverkönig sieht ihn überrascht an. »Kein Geld? Kein Jade? Kein Opium?«
Hock Seng schüttelt den Kopf. »Ein Schiff. Einen schnellen Klipper. Von Mishimoto. Im Königreich registriert und mit einer Transportgenehmigung für das ganze Südchinesische Meer. Unter der Schirmherrschaft der Königin …« Er zögert einen Herzschlag lang. »Und unter Ihrem Schutz.«
»Aha! Kluger Mann.« Der Kadaverkönig lächelt. »Und ich dachte, Sie wären mir wirklich dankbar.«
Hock Seng zuckt mit den Achseln. »Sie sind der Einzige mit genügend Einfluss, um solche Genehmigungen und Garantien zu beschaffen.«
»Der Einzige, der aus einem Yellow Card einen ehrenwerten Geschäftsmann machen kann, meinen Sie. Der Einzige, der so viel Einfluss bei den Weißhemden hat, dass sie einem
Yellow Card gestatten, sich zum Schifffahrtskönig aufzuschwingen. «
Hock Seng zuckt nicht mit der Wimper. »Ihre Gewerkschaft sorgt in der ganzen Stadt für Licht. Ihr Einfluss ist beispiellos. «
Der Kadaverkönig wuchtet sich aus seinen Sesseln und steht auf. »Ja. Nun. So ist es.« Er dreht sich um, schlurft über die Terrasse zur Brüstung hinüber und blickt auf die Stadt hinab. »Ja. Wahrscheinlich gibt es da schon den ein oder anderen Gefallen, den ich einfordern könnte. So mancher Minister lässt sich beeinflussen, wenn der Druck groß genug ist.« Er wendet sich wieder seinem Gesprächspartner zu. »Sie verlangen viel.«
»Ich gebe noch mehr.«
»Und was ist, wenn Sie Ihr Geheimnis noch anderen verkaufen ?«
Hock Seng schüttelt den Kopf. »Ich benötige keine Flotte. Ich brauche ein Schiff.«
»Tan Hock Seng versucht, sein Schifffahrtsimperium wieder aufzubauen, und das hier, im Königreich Thailand.« Der Kadaverkönig sieht ihn ernst an. »Vielleicht haben Sie ja schon mit anderen abgeschlossen.«
»Ich kann nur beschwören, dass das nicht der Fall ist.«
» Würden Sie das bei Ihren Ahnen beschwören? Bei den Geistern Ihrer Familie, die hungrig durch Malaya
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