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Bis auf die Knochen

Bis auf die Knochen

Titel: Bis auf die Knochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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Monitore gn ä digerweise aus. Das abgetrennte Organ behutsam in einer Hand haltend, beugte er sich dar ü ber und studierte den blutigen Fingerabdruck. » Kein schlechter Abdruck, ich meine, in Anbetracht der Umst ä nde «, sagte er. » Wenn dein M ö rder so r ü cksichtsvoll ist, seine Abdr ü cke in den Akten zu haben, dann k ö nnten wir einen Treffer erzielen. Ich muss damit allerdings ins Labor. Willst du mitkommen? «
    » Musst du nicht hierbleiben … Tiffany ? «
    Er warf mir einen w ü tenden Blick zu und hielt sich dann eine Hand hinters Ohr. » Ich glaube, meine alte Mutter ruft nach mir «, sagte er. » Sie sagt, ich muss mich ausloggen und meine d ä mlichen Mathehausaufgaben machen. Die doofe Kuh.«
    Er schaltete die Monitore wieder ein, und ich floh eilig in den vorderen Bereich des Pfandhauses, wo ich Tinys Sortiment begutachtete. Die Vitrine enthielt mehrere iPods, eine Hand voll schwerer Goldketten und mindestens ein Dutzend Faustfeuerwaffen zu einem Preis zwischen einhundert und dreihundert Dollar. Ich konnte zwischen der billigsten und der teuersten keinen Unterschied erkennen, also bat ich Tiny, ihn mir zu erkl ä ren. » Das hier ist eine Hi-Point «, sagte er und holte die 100-Dollar-Waffe heraus. » Davon gibt’s viele, weil sie so verdammt billig sind. Manche sagen, sie sind schwer zu laden, aber ich glaube, das liegt meistens an der billigen Munition. Denn wenn man sich nichts anderes leisten kann als ’ne 100-Dollar-Waffe, muss man wahrscheinlich auch billige Munition kaufen. Man ist also so oder so angeschmiert.« Er holte die teure Waffe heraus. » Das ist eine SIG Sauer «, sagte er. » An dieser Waffe ist alles erstklassig. Wenn ich mal ’nen Schei ß kerl abknallen muss, dann m ö chte ich mich doch auf mein St ü ck verlassen k ö nnen. Sie nicht? «
    »Ä hm, sicher «, sagte ich. » Allerdings.«
    » Okay. Jungfer, gehen wir «, sagte Art. » Ich kann eine ganze Stunde Hausaufgaben machen, bevor ich f ü r mein Chatroom-Date zur ü ck sein muss.«

4
    Die Dienststelle der Polizei in Knoxville lag in einer grauen und gelblich braunen Beton- und Backsteinfestung unbestimmten Baujahrs – Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre vielleicht, der Bl ü tezeit der » st ä dtischen Erneuerung «, als ganze Stra ß enz ü ge mit historischen Geb ä uden niedergerissen wurden, um Platz f ü r Parkpl ä tze und ö de, kastenf ö rmige Geb ä ude zu machen. Sie lag nur einen Steinwurf entfernt von zwei von Knoxvilles Sozialsiedlungen und ersparte so der Stadt allein aufgrund ihrer Lage im Jahr wahrscheinlich Tausende von Dollar an Benzinkosten.
    Als Art und ich am Empfangstresen vorbeigingen, hielt ich Ausschau nach Gunderson, dem Sergeant, mit dem ich am Vormittag gescherzt hatte, doch seine Schicht war offensichtlich zu Ende, denn der Tresen wurde von einer jungen Latina besetzt. Sie winkte Art, musterte mich und meine K ü hlbox kurz und dr ü ckte dann einen Knopf, der uns den Aufzug ö ffnete.
    Jahrelang war das Fingerabdrucklabor unten im Keller gewesen, doch inzwischen war es in den ersten Stock umgezogen. Art wies mit einem Nicken auf eine Arbeitsfl ä che, was ich als Aufforderung verstand, die K ü hlbox abzustellen. Gut geraten; er ö ffnete die Box und holte die T ü te mit dem Penis heraus.
    » Willst du ihn einnebeln? «, fragte ich. Ich wusste nicht viel ü ber Fingerabdr ü cke, aber ich wusste, dass Art sich einen Apparat hatte patentieren lassen, mit dem man Superkleber verdampfen konnte, der – egal welches Objekt man in die Kammer tat, die mit dem feinen Nebel gef ü llt wurde – auf versteckten Fingerabdr ü cken haftete und die Schleifen und Windungen in frischem Wei ß nachzeichnete.
    » Nein «, sagte er, » hierf ü r benutze ich LCV, Kristallviolett. Zeigt noch deutlicher als Sekundenkleber. Es reagiert chemisch auf Blut – das H ä moglobin katalysiert eine Reaktion zwischen dem LCV und Wasserstoffsuperoxyd – und produziert ein strahlendes Purpurrot. Selbst wenn viel weniger Blut vorhanden w ä re als auf dem Schwanz von dem Kerl hier, w ä re der Effekt sehr dramatisch.«
    Aus einem Schrank mit Flaschen, Schachteln und T ü ten voller Vorr ä te holte er eine braune Plastikflasche mit ganz gew ö hnlichem Wasserstoffsuperoxyd und eine Flasche mit einer klaren L ö sung, dann mischte er in einem kleinen Becherglas f ü nfzig Milliliter LCV mit zweihundert Milliliter Superoxyd. Schlie ß lich lie ß er am Rand des Becherglases ein l ä ngliches K ü

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