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Bis aufs Messer

Bis aufs Messer

Titel: Bis aufs Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Gedanken
mehr machen, es sei ohnehin zu spät.« Ich blickte sie ein paar Sekunden lang
an. »Ich bin der letzte Optimist — ich glaube, daß es noch eine kleinwinzige
Chance gibt.«
    Ihre
Augen forschten ein paar Sekunden lang düster in meinem Gesicht. »Haben Sie heute morgen mit meinem Vater gesprochen?«
    »Ich
habe mit Rafe Kendall gesprochen«, sagte ich.
    »Damit
ist wohl so ziemlich alles bestens geklärt!« Sie preßte heftig den Mund
zusammen. »Ich werde mich an den Gedanken gewöhnen müssen, daß mir alle Leute
dauernd erzählen, mein Vater sei der Liebhaber meiner Mutter gewesen, und daß
ich — entstanden bin, während sie noch mit dem Mann verheiratet war, der gar
nicht mein Vater ist, daß ich aber seinen Namen benutzt habe, weil das so
bequem ist.«
    »Warum
sagen Sie den Leuten nicht, sie sollen sich um ihre eigenen Angelegenheiten
scheren?« schlug ich vor.
    »Das
ist ein Gedanke«, gab sie zu. »An was für eine kleinwinzige Chance denken Sie, Holman ?«
    » Boler kommt um fünf Uhr heute nachmittag hierher, damit Rafe die Abmachung unterschreibt, der
zufolge Boler fünfundsiebzig Prozent aus den
Einkünften des Stücks erhält«, sagte ich.
    »Na
gut«, sagte sie leise. »Und?«
    »Ich
bat Rafe , dafür zu sorgen, daß jedermann da ist, wenn Boler eintrifft — Hillan und die beiden Kunststrolche.«
    Ein
spöttischer Schimmer tauchte in den jadefarbenen Augen auf. »Und Sie sind gekommen, um mich persönlich einzuladen? Wie reizend
von Ihnen! Keine Sorge, keine zehn Pferde werden mich davon abhalten, zu
kommen!«
    »Es
ist eine Doppeleinladung«, sagte ich. »Sie gilt für Sie und für Pete.«
    »Das
wird Rafe gar nicht zusagen.« Sie gähnte leicht. »Als
er Pete das letztemal sah, befand er sich zusammen
mit diesem Luder Lorraine im Bett. Erinnern Sie sich?«
    » Rafe braucht es nicht zuzusagen«, erwiderte ich
nachdrücklich. »Er wird heute nachmittag so viele
harte Brocken zu schlucken haben, daß einer mehr gar nichts ausmacht.«
    »Warum
Pete?« fragte sie neugierig.
    »Ich
vermute, er ist während Ihres gesamten Kreuzzugs zur Rettung Rafe Kendalls vor sich selbst Ihre rechte Hand gewesen«,
sagte ich. »In gewisser Weise wird dieser Kreuzzug heute
nachmittag beendet werden, und deshalb verdient Pete, mit dabeizusein .«
    »Ich
werde es ihm sagen.«
    »Wo
haben Sie eigentlich einen solchen Burschen wie Pete auf getrieben?« erkundigte
ich mich beiläufig.
    »Ich
fuhr eines Abends, kurz nachdem Jackie Lorraine ins Haus gezogen war, mit dem Wagen
weg. Ich war fuchsteufelswild auf alles, vor allem darauf, daß Rafe sich von allen im Haus belügen und betrügen ließ und
dann auch noch ein Mistvieh wie Jackie zur Geliebten
nahm. Irgendwann um Mitternacht saß ich am Strand von Santa Monica — und da war
er.« Sie lächelte schwach bei der Erinnerung. »Er stand einfach da und
beobachtete mich, und er konnte sich nicht zwischen einem Raubüberfall und
einer Vergewaltigung entscheiden. Im Augenblick war er genau das, was ich
brauchte. Ich dachte, wenn Rafe seine Jackie Lorraine
hatte, warum sollte ich mir dann nicht das männliche Gegenstück leisten! Also
gab ich ihm meinen Geldbeutel und befahl ihm, in den Wagen zu steigen — wir
würden in ein Motel fahren, und dort könne er auch mich haben. Seit dieser Zeit
ist er mein Sklave. Für ihn bin ich sexy und reich und entspreche genau den
Träumen eines jungen Strolchs. Er findet, daß ich ihm mehr Vergnügen biete als
ein Sack voller Affen, und am Rand bekommt er noch alle Arten von zusätzlichen
Annehmlichkeiten mit, wie zum Beispiel die, mit einer Fernsehschauspielerin ins
Bett gehen und einen ruinierten Schnüffelfritzen vertrimmen zu dürfen.«
    »Damit
wäre also klar, was Sie ihm bedeuten«, brummte ich. »Und was bedeutet er für
Sie?«
    »Er
ist nützlich«, sagte sie kurz. Dann warf sie mir einen langen grüblerischen
Blick zu. »Das war eine Fangfrage, Holman . Ich sehe
wieder diesen verschlagenen Ausdruck in Ihren Augen.«
    »Es
ist nur der ewig lauernde Sittlichkeitsverbrecher in mir«, beruhigte ich sie.
    Sie
warf die Decke zurück und sprang mit einem gewandten Satz aus dem Bett. Ein
weißes Satin-Bikinihöschen umklammerte ihre Hüften, und einen Augenblick lang
verschlug es mir beim Anblick ihrer langen, schlanken kupferfarbenen Beine den
Atem.
    »Ich
spüre, wie mir die Leidenschaft wieder in die Adern zurückfließt.« Sie sah mich
vorwurfsvoll an. »Es ist Ihre Schuld, Holman , weil
Sie mich die ganze Zeit über wach

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