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Bis das Blut gefriert

Bis das Blut gefriert

Titel: Bis das Blut gefriert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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störte sich nicht daran, dass auch seine Kleidung ein paar Spritzer abbekam.
    Die rote Flüssigkeit drang in einem breiten Strom aus dem Maul. Ignatius rechnete mit allem. Es hätte ihn nicht einmal verwundert, wenn die Steinfigur plötzlich lebendig geworden wäre.
    Aber sie blieb starr. Nur das Blut spuckte sie weiter. Father Ignatius hörte hinter seinem Rücken die aufgeregten Stimmen der Menschen und sah dann einen Polizeiwagen über den Parkplatz fahren. Das Auto nahm Kurs auf den Brunnen. Dicht davor stoppte es.
    Zwei Carabinieri sprangen heraus. Sie liefen auf den Mönch zu und blieben neben ihm stehen. An der Kleidung erkannten sie, wen sie vor sich hatten, und Ignatius wurde auch sofort angesprochen.
    »Haben Sie eine Erklärung?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Aber das ist Blut.«
    »Sicher.«
    »Wo kommt es her?«
    »Möglicherweise aus der Erde.«
    »Nein, das geht nicht. In der Erde befindet sich kein Blut. Das wissen wir.«
    »Dann sind Sie schlauer als ich.«
    Der zweite Beamte war um den Brunnen herumgegangen, um nachzuschauen, ob er etwas sah, das zur Aufklärung beigetragen hätte. Es war nicht der Fall. Er hob beide Arme, sodass die beiden Schweißflecken an den Ärmeln sichtbar wurden. »Da... da... hat sich jemand einen Scherz erlaubt. Irgendwelche Typen, die immer cool sein wollen. Die sitzen irgendwo und lachen sich halbkrank, die...«, er hörte auf, weil er den Blick des Mönchs auf sich gerichtet sah. »Oder etwa nicht?«
    »Eher nicht.«
    »Dann kann ich auch nichts mehr sagen.«
    »Es kommt aus der Erde«, erklärte Ignatius. Er sprach laut, um das Klatschen der Flüssigkeit zu übertönen. »Auch wenn Ihr Kollege es nicht einsehen will, aber ich bleibe dabei.«
    »Aber der Grund...«
    Ignatius schüttelte den Kopf. »Fragen Sie nicht nach Gründen, die man sich mit dem normalen Verstand nicht erklären kann. Es gibt Situationen, da muss man die Dinge einfach so hinnehmen wie sie sind. Das ist hier der Fall.«
    »Für alles gibt es eine Lösung.«
    »Stimmt. Aber Sie müssen auch bereit sein, ungewöhnliche Lösungen zu akzeptieren.«
    »Wie sollen wir das verstehen?«
    »Manchmal ist die Vergangenheit nicht tot«, sagte Ignatius. »Das erleben wir hier. Auch was schon Tausende von Jahren zurückliegt, ist manchmal nicht tot.«
    Die Polizisten schüttelten ihre Köpfe. Etwas darauf erwidern konnten sie nicht.
    »Kennen Sie die Vergangenheit des Ortes hier? Ich meine, die sehr lange zurückliegende.«
    »Nein, nicht.«
    »Es geht um einen alten Fluch oder um einen Vorgang, der in etruskischer Zeit seine Geburt erlebt hat. Erst in diesen Tagen ist er wieder zum Vorschein gekommen. Ich weiß nicht, wie weit diese alte Sache noch gehen wird, aber rechnen Sie bitte damit, dass dieses nicht das gesamte Blut gewesen ist.«
    »Wie? Noch mehr?«
    »Ja.«
    »Hier?«
    »Nicht unbedingt hier am Brunnen, aber im Ort verteilt. Es kann aus dem Boden treten. Es kann aus den Wänden sickern, und es ist möglich, dass es die Menschen hier verändert.«
    Einer der Carabinieri lachte. Er schlug dabei gegen seine Mütze. »Wenn ich das in der Zentrale berichte, halten die mich für ausgeflippt und sperren mich ein. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, Monsignore, aber das glaube ich nicht.«
    »Das ist Ihr Problem. Sagen Sie später nicht, Sie wären nicht gewarnt worden.«
    »Ach, hören Sie doch auf!«
    Für die beiden Polizisten war Ignatius nicht mehr interessant. Sie gingen in das Eis-Café, um dort mehr über den unerklärlichen Vorfall erfahren zu können.
    Da die Carabinieri nicht mehr da waren, trauten sich Rosanna und Flavio wieder näher. Der junge Mann, der sein Haar zu einem Zopf gebunden hatte, war blass geworden. »Stimmt das denn, was Sie da alles gesagt haben?«, fragte er flüsternd.
    »Leider.«
    »Welcher alte Fluch?«
    »Charun.«
    »Kenne ich nicht.«
    Ignatius lächelte. »Ist auch nicht weiter tragisch. Bleib bei deiner Freundin. Es kann auch sein, dass in einigen Stunden alles vorbei ist. Das hoffe ich zumindest.«
    Rosanna fragte: »Was haben Sie denn vor?«
    Ignatius hob die Schultern. »Ich kann eigentlich gar nichts tun. Ich muss auf die Rückkehr meiner Freunde warten. Meiner Ansicht nach sind die beiden schon beunruhigend lange fort. Sie könnten in Schwierigkeiten geraten sein.«
    »Am Brunnen?«
    »Ja.«
    »Da haben wir auch die Gestalten gesehen. Totengeister oder so ähnlich. Es war schlimm.«
    Father Ignatius räusperte sich. »Wir müssen davon ausgehen, dass vor mehr

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