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Bis das der Biss uns scheidet

Bis das der Biss uns scheidet

Titel: Bis das der Biss uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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lange Wochenende vom President's Day zu arbeiten? Die Antwort lautet Nein.«
    Jetzt rol t Race mit den Augen. »Ich weiß, es ist schwer, aber versuch doch bitte, beim Thema zu bleiben, Fitter.«
    Fitter sieht ihn finster an. »JEDENFALLS«, fährt er fort, »ist Hades wie gesagt um einiges vernünftiger. Versteht mich nicht falsch, er hat ein Ego von der Größe eines Jahrhundertinfernos. Aber in den meisten Fäl en ist sein kleines Frauchen in der Lage, ihn immer wieder auf Normalniveau herunterzuholen.«
    »Du meinst Persephone?«, frage ich und krame die Überreste meiner Schulbildung hervor.
    Fitter nickt anerkennend. »Sieht aus, als hättest du die Vier minus doch verdient.«
    »Ach was, sie hat bloß diesen Percy-Jackson-Film gesehen«, mischt Race sich ein.
    »Also, was willst du damit sagen?« Ich stehe auf und versuche, meine Aufregung im Zaum zu halten, auch wenn zunehmend Hoffnung in mir aufkeimt.
    »Ich wil damit sagen, dass es nicht das erste Mal wäre, dass ein Bittstel er in den Hades hinuntersteigt und um eine Audienz bei Seiner Majestät bittet, um ihn zu überreden, eine der Seelen in seiner Gewalt wieder freizugeben«, antwortet Fitter. »Tatsächlich sind im Laufe der Jahre sogar ein paar Leute vorbeigekommen: Herkules, Odysseus, Orpheus, eine der echt verzweifelten Hausfrauen aus Orange County ...«
    »Du meinst, er würde Sunny rauslassen, wenn ich ihn darum bitte? Er würde sie ins Leben zurückkehren lassen?« Ich kann kaum glauben, was ich da höre.
    »Das kann ich nicht versprechen. Auch nicht, dass es eine leichte Reise dorthin wird. Aber wenn du es schaffst, irgendwie lebend dort anzukommen und Hades davon zu überzeu-gen, dass der Tod deiner Schwester ungerecht war, tja, dann besteht vielleicht eine reel e Chance. Natürlich muss das innerhalb einer gewissen Zeitspanne geschehen. Bevor sie gerichtet wird und ihre ewige Strafe oder Belohnung erhält. Danach ist sie für immer im Jenseits gefangen.«
    »O mein Gott.« Ich kriege kaum Luft. »Das ist ja unglaublich. Wahnsinn!«
    »Möglicherweise wird es nicht klappen«, wirft Race ein. »Und dann könnte es passieren, dass du selbst für immer dort festsitzt.«
    »Das ist mir egal.« Ich richte mich entschlossen auf. »Ich würde bis ans Ende der Welt und wieder zurück gehen, wenn ich dafür die Chance bekäme, das Leben meiner Schwester zu retten.«
    »Tja, das ist sehr nobel und bewunderns-wert«, sagt Fitter mit einem spöttischen Schnauben. »Aber zum Glück für uns Übrige, die es vorziehen, nicht ganz so bequemes Schuhwerk zu tragen, ist der Eingang zum Hades gar nicht allzu weit entfernt.«
    »Nein?«
    Er schüttelt den Kopf. »Du nimmst einfach die Linie eins rauf zur Port Authority und steigst dann in den Transitbus 137 nach New Jersey. Nach zwei Stunden kommst du am Shuttle nach Seaside Heights an.«
    Ich stutze. »Moment mal. Wil st du etwa sagen, dass der Eingang zur Höl e am Strand von Jersey liegt?«
    »Wundert dich das?«
    Ich lache. Ich muss tatsächlich anfangen zu lachen. Hätte man mir noch vor zehn Minuten prophezeit, dass ich schon bald in meinem Leben wieder lachen würde, hätte ich wahrscheinlich ... na ja, gelacht, schon bei dem bloßen Gedanken. Aber jetzt flattert Hoffnung in mir wie ein aufgeregter Vogel.
    Soll ich wirklich eine Chance bekommen, es wiedergutzumachen? Meine Schwester zurückzubekommen – lebendig?
    Können wir doch noch auf ein Happy End zusteuern?
    Ich muss Jareth auftreiben. Sofort.

16
    »Er verkriecht sich immer noch in demselben Zelt«, informiert mich Cinder, als sie mit mir am nächsten Morgen durch die Trümmer des Flüchtlingslagers geht. Die Höhle wirkt, als wäre sie fast leer, denn die meisten der nicht zerstörten Vorräte sind schon zusammengepackt und bereit zum Verladen.
    Al e Vampire, die noch gehen können, sind damit beschäftigt, Zelte abzubauen und Trümmer wegzuräumen, während die Schwerverletzten leise stöhnend um das Feuer herumliegen. Ich frage mich, wie sie die weite Strecke bis zum nächsten sicheren Zufluchtsort schaffen wol en, wenn so viele von ihnen noch total bewegungsunfähig sind.
    »Er wil nicht trinken, er wil nicht schlafen. Er liegt einfach nur da und starrt zur Decke.
    Langsam geht er damit dem ganzen Lager auf die Nerven«, vertraut Cinder mir an. »Es gibt viele Vampire, die ihm immer noch die Schuld an dem Massaker geben. Ich widerspreche ihnen und sage, dass er nichts dafür konnte, aber . . .« Sie stockt und zuckt mit den Achseln. »Es ist

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