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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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umzudrehen, um zu wissen, dass meine Mutter mit gerunzelter Stirn in der Eingangstür stand und mit dem Fuß wippte.
    »Was ist es?«, fragte ich Patch noch einmal. »Meine Mutter kommt heraus. Ist sie in Gefahr?«
    Er ließ den Motor an und legte den Gang ein. »Geh rein. Ich muss noch was erledigen.«
    »Reingehen? Machst du Witze? Was ist hier los?«
    »Nora!«, rief meine Mutter in verärgertem Tonfall und kam die Stufen herunter. Sie blieb eineinhalb Meter neben dem Jeep stehen und bedeutete mir, das Fenster herunterzulassen.
    »Patch?«, versuchte ich es noch einmal.
    »Ich ruf dich später an.«
    Meine Mutter riss die Tür auf. »Patch«, nahm sie ihn knapp zur Kenntnis.
    »Blythe«, nickte er fahrig zurück.
    Sie drehte sich zu mir. »Du bist vier Minuten zu spät.«
    »Gestern war ich vier Minuten zu früh.«
    »Hier gibt’s keine Zeitgutschriften. Hinein. Sofort.«
    Ich wollte nicht gehen, bevor Patch mir geantwortet hatte, aber ich sah ein, dass ich keine andere Möglichkeit hatte und sagte zu ihm: »Ruf mich an.«
    Er nickte kurz, aber die eigenartige Konzentration in seinem Blick sagte mir, dass er mit seinen Gedanken woanders war. Sobald ich aus dem Auto und auf festem Boden war, schoss der Jeep los, er verlor keine Zeit mit langsamem Beschleunigen.
Wo auch immer Patch hinwollte, er hatte es eilig.
    »Wenn ich dir sage, wann du zu Hause sein musst, dann erwarte ich, dass du dich daran hältst«, sagte Mom.
    »Vier Minuten«, sagte ich, in einem Ton, der andeuten sollte, dass ihre Reaktion jetzt vielleicht doch etwas übertrieben war.
    Das trug mir einen Blick ein, der vor Missbilligung nur so triefte. »Letztes Jahr ist dein Vater ermordet worden. Vor ein paar Monaten hattest du deine eigene Begegnung mit dem Tod. Ich glaube, ich habe das Recht, etwas überfürsorglich zu sein.« Sie ging steif zurück ins Haus, die Arme vor der Brust verschränkt.
    Okay, ich war eine gefühllose, unsensible Tochter. Kapiert.
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf die Baumreihe am gegenüberliegenden Straßenrand. Nichts wirkte ungewöhnlich. Ich wartete auf einen Schauder, der mir signalisierte, dass da etwas war, etwas, das ich nicht sehen konnte, aber mir kam nichts unnormal vor. Eine warme Sommerbrise wehte vorbei, das Zirpen von Zikaden füllte die Luft. Wenn überhaupt, dann sah der Wald friedlich aus unter dem silbernen Mondlicht.
    Patch hatte nichts im Wald gesehen. Er hatte sich weggedreht, weil ich drei sehr große, sehr dumme Worte gesagt hatte, die aus mir herausgesprudelt waren, bevor ich es hatte verhindern können. Was hatte ich mir dabei nur gedacht? Nein. Was dachte Patch wohl jetzt? War er weggefahren, um einer Antwort aus dem Weg zu gehen? Ich war mir ziemlich sicher, die Antwort zu kennen. Und ich war mir ziemlich sicher, dass sie die Erklärung dafür war, warum ich jetzt dastand und dem Heck seines Jeeps hinterherstarrte.

ZWEI
    D ie letzten elf Sekunden lang hatte ich auf dem Bauch gelegen, mein Kissen über dem Kopf, in dem Versuch, Chuck Delaneys Verkehrsbericht für die Innenstadt von Portland zu ignorieren, der aus meinem Wecker tönte. Außerdem versuchte ich, den vernünftigen Teil meines Hirns zu ignorieren, der mich anbrüllte, ich sollte mich anziehen, und im Falle einer Weigerung mit Sanktionen drohte. Aber der Teil meines Hirns, der fürs Genießen zuständig war, trug den Sieg davon. Der hielt an meinem Traum fest – oder besser, an der Hauptperson meines Traums. Er hatte schwarze gewellte Haare und ein Killerlächeln. In diesem Moment saß er rückwärts auf seinem Motorrad und ich vorwärts, wobei sich unsere Knie berührten. Ich wühlte meine Finger in sein Hemd und zog ihn an mich, um ihn zu küssen.
    In meinem Traum fühlte Patch es, als ich ihn küsste. Nicht nur auf emotionaler Ebene, sondern wirklich, körperlich. In meinem Traum wurde er mehr Mensch als Engel. Engel können keine körperlichen Empfindungen spüren, das wusste ich; aber in meinem Traum wollte ich, dass Patch den seidigen, sanften Druck unserer Lippen spürte, als sie sich trafen. Ich wollte, dass er fühlte, wie meine Finger durch sein Haar fuhren. Es war so wichtig für mich, dass er das mitreißende und unzweifelhaft magnetische Feld spürte, das jedes Molekül seines Körpers an meinen zog.
    So wie ich es fühlte.
    Patch schob die Finger unter die Silberkette an meinem
Hals, und seine Berührung jagte einen Schauer durch meinen Körper. »Ich liebe dich«, murmelte er.
    Ich stützte meine Fingerspitzen an

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