Bis dass ein Mord uns scheidet
Veränderung ihrer Unterlagen erreichen?«
Er sah nach links, wo Angel stand. »Sag es ihr, Adam.«
Seine knochigen Schultern sanken herab. »Ich habe Faye mehr geliebt als jedes Spiel. Und ich habe sie verloren. Aber schlimmer noch … Scheibenkleister!«
Ich verzog meinen Mund, damit ich über Adams Art zu fluchen nicht lachte, und drängte ihn weiterzusprechen.
»Was war schlimmer, Adam?«
Dieses Klimpern. Seine Augen schauten nach links, und sein Mund spannte sich an. Endlich sah er mich wieder an.
»Faye hat etwas Falsches getan. Nicht kriminell falsch, sondern falsch für sie. Er hat sie beeinflusst.«
Mein Herz stolperte. »Er?«
»Er.« Adam nickte.
»Adam« – mir war nicht bewusst, dass ich einen Schritt nach vorn gemacht hatte, bis ich seinen Arm berührte –, »wer ist er?
Hatte Faye eine Affäre?«
Sein Arm zitterte, als er von Gefühlen überwältigt wurde. »Ja.
Aber ich weiß nicht, mit wem. Faye war verzweifelt, Samantha.
Jetzt weiß ich das. Sie hatte eine Investorin für mich gefunden«
– er sah noch einmal zu Angel –, »und dann brauchte ich sie nicht mehr. Meine Investorin hat eine Werbeagentur gefunden, die mein Spiel und mich präsentierte. Faye … fühlte sich nicht geliebt. Sie musste sich aber geliebt fühlen, und sie fand eine Möglichkeit.«
»Wie hast du das herausgefunden?«
Er sah zu Boden. »Mindy hat es mir erzählt. Und Faye ist ausgezogen. Sie war fertig. Sie hatte genug davon, erst nach meinem Spiel zu kommen. Genug davon, meinen Traum zu unterstützen. Genug davon, nicht bemerkt zu werden.«
Er sah mich bittend an. »Sie ging zu Werbe- und Designkursen an die Volkshochschule. Mir war nie klar … dass sie das alles tat, um mir bei der Vermarktung meines Computerspiels zu helfen. Und wir haben sie ausgeschlossen.«
Schuldgefühle und Reue nagten an ihm. Und jetzt wusste ich, warum Angel ihn bewacht und vor der Polizei versteckt hatte.
Adams Schuldgefühle waren so stark und seine Kommunikationsfähigkeiten so miserabel, dass er im Fall einer Verhaftung angeklagt, vor Gericht gestellt und verurteilt worden wäre und dass ihm das wahrscheinlich sogar egal gewesen wäre.
Adam Miller hatte Faye nicht umgebracht. Vielleicht hatte er als Ehemann versagt, aber ihr war etwas Schlimmeres zugestoßen. Nach dem, was ich über Faye wusste und was ich von allen anderen gehört hatte, bekam ich eine recht gute Vorstellung davon, was passiert war.
Irgendein Mann hatte Fayes Bedürfnis danach, gebraucht zu werden, ausgenutzt und sie manipuliert, sodass sie Dinge tat, die sie allein nicht getan hätte.
Es kotzte mich an und machte mich unglaublich wütend.
»Adam, hast du je versucht, herauszufinden, mit wem sie eine Affäre hatte?«
Er schloss die Augen. »Ich habe mich davor versteckt.«
Das kam mir so bekannt vor, dass ich mich bewusst zum Atmen zwingen musste. Ich war genauso brutal und schmerzhaft aus meinen ehelichen Träumen erwacht wie Adam.
Hätte Adam die Fähigkeiten und würde er nicht im Zusammenhang mit dem Mord an Faye von der Polizei gesucht, wäre er da draußen auf der Suche nach dem Schwein, das sie ermordet hatte.
Aber Adam konnte das nicht, also würde ich es tun.
»Adam, erzähl mir alles, was du weißt. Alles über die Veränderungen bei Faye und zwischen euch beiden.«
»Sie fing an, für ihren Traum zu arbeiten. Es war ein guter Traum für sie, weißt du? Sie wollte Werbebroschüren entwerfen und drucken. Mit ihrer temperamentvollen, lebhaften Art hätte Faye das gekonnt. Das glaubst du mir vielleicht nicht, aber ich habe ihr den Erfolg gewünscht.«
Ich löste meine Hand von seinem Arm, um etwas Abstand zu gewinnen und nachdenken zu können. »Ich glaube dir.« Ich tat es, weil Faye es mir erzählt hatte. Nach dem, was ich über Adam wusste, verstand ich, dass er zwar völlig ahnungslos sein könnte, aber nicht betrügerisch war. Außerdem konnte er auch nicht mit Worten spielen, um einen etwas glauben zu machen, während die Wahrheit ganz woanders lag.
Adam erzählte die Wahrheit so, wie er sie sah.
»Na ja, zuerst fragte sie mich nicht viel. Sie hatte diese Ideen.
Die eine war, zu Heart Mates zu gehen. Darüber hätte sie Kontakt zu anderen Geschäftsleuten aufnehmen und Kunden werben können.« Er hielt inne, um zu sehen, was ich dazu sagen würde.
Ich nickte nur und bemühte mich, genauso ausdruckslos zu bleiben, wie wenn TJ und Joel Erklärungen abgaben.
»Ich habe sie davor gewarnt. Aber sie hat nicht auf mich gehört. Ich
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