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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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ihr Gesicht.
    »Ich hatte erwartet, dass du nach deinem Gespräch mit Linda herkommen würdest. Frank und ich halten uns strikt daran, nicht über Kunden zu tratschen.« Sie unterbrach sich und sah an mir vorbei.
    Ich hatte auch ein Geschäft, daher verstand ich das, aber das hier war zu wichtig. »Molly, ich weiß, dass ihr ein Geheimnis bewahren könnt« – ich bezog mich auf die Nacktvideos –, »aber mit wem auch immer Faye sich getroffen hat, er könnte etwas wissen.«
    Sie richtete ihren Blick wieder auf mich. »Er hat vielleicht auch ein Leben, das zerstört werden könnte.«
    Der geheimnisvolle Liebhaber war also verheiratet. »Bitte, Molly. Faye ist tot, wie viel mehr könnte sein Leben im Vergleich dazu noch zerstört werden?«
    Sie seufzte. »Du hast Recht. Alles, was ich dir sagen kann, ist, dass beide Sträuße von Eddie Flynn in Auftrag gegeben wurden.«
    Ich hatte das Gefühl, als hätte man mir eine Silberplatte übergezogen. Meine Ohren klingelten. »Eddie? Von der Tierhandlung? Jans Eddie? Bist du sicher, Molly?« Eddie, der mich in seinem weißen Geländewagen verfolgt hatte? Mir fiel noch etwas ein. Gabe hatte gesagt, dass an dem Abend, an dem Faye ermordet wurde, drei Autos auf dem Motelparkplatz gesehen worden waren. Eines davon war ein weißer, geschlossener Truck oder ein Geländewagen gewesen.
    Das hätte Eddies Wagen sein können, da ich inzwischen wusste, dass es nicht Jim Ponns weißer Laster gewesen war. Jim war am Abend von Fayes Mord beim Bowling gewesen, sein Laster musste also dort gestanden haben.
    Molly unterbrach meinen Gedankengang. »Ich bin mir sicher, dass Eddie die Blumen bestellt hat. Ich bin mir über nichts anderes sicher, aber …«
    Molly hatte eine nervige Angewohnheit: Sobald sie nervös wurde, bildete sie keine vollständigen Sätze mehr. Bisher war sie nur leicht angespannt. »Aber was?«

    »Ich verkaufe schon ewig Blumen. Da lernt man so einiges.«
    Okay, etwas nervöser. »Was, zum Beispiel?« Ich bemühte mich, Geduld zu bewahren.
    »Die letzte Bestellung, das waren Versöhnungsblumen. Die meisten Männer probieren es. Die Frau macht Schluss, und sie kommen oder rufen an und wollen Blumen, die die Frau zurückbringen.«
    »Das hat Eddie getan? Er kam her und hat Blumen bestellt?«
    »Er hat sie telefonisch bestellt und die Kreditkarte seines Geschäfts benutzt. Es klang bei ihm, als ginge es um etwas Geschäftliches, da Faye ihm manchmal in der Tierhandlung aushalf, wenn er zu wenig Leute hatte. Aber er hat gesagt, dass er sie verärgert hatte und es wieder gutmachen wollte.«
    Faye hatte für Eddie gearbeitet? »Aber du glaubst, dass es um mehr als nur um eine geschäftliche Beziehung ging?«
    Sie sah mich an. »Du nicht? Wie viele männliche Chefs schicken einer Teilzeitangestellten Blumen?«
    Verdammt wenige.
    Ich hatte mehr Fragen als Antworten. Ich bedankte mich bei Molly und ging. Ich holte Ali aus dem Auto und lief über den Parkplatz zu Eddies Tierhandlung. In meinem Kopf drehte sich alles. Eddie war Fayes Liebhaber gewesen? Aber ich dachte, er und Jan seien so glücklich miteinander.
    Waren alle Männer Schürzenjäger?
    Das wollte ich nicht glauben. Meine Großeltern hatten eine gute Ehe geführt. Eine lange, glückliche Ehe. Ich brauchte keine Therapiesitzung, um herauszufinden, dass ich versuchte, das bei Heart Mates zu kopieren. Ich wollte wissen, ob es wirklich die ewige Liebe gab, über die ich in Liebesromanen gelesen hatte.
    Anscheinend führten Eddie und Jan nicht die Art von Ehe, die ich mir vorgestellt hatte. Das war deprimierend.

    Ali dachte, sie wüsste, wohin es ging, und lief voraus. Ich balancierte auf meinen hohen Absätzen über den Asphalt, und als ich bei der Tierhandlung ankam, sah ich Ali, die ihre Schnauze an die Tür drückte. »Du möchtest reingehen, was?«
    Sie bewegte sich nicht. Ali konnte stur sein. Ich streckte die Hand aus, um die Tür zu öffnen.
    Sie war verschlossen. Ich sah nach oben und entdeckte das Schild an der Tür. Darauf war eine Uhr abgebildet. Über dem Zifferblatt stand Schade, dass ich nicht da bin. Kommen Sie wieder … und der Zeiger auf der Uhr deutete auf Morgen.
    Ich starrte auf die Glastür. Wenn ich mein Gesicht gegen die Scheibe presste, konnte ich hineinsehen. Nichts bewegte sich.
    Das Licht war aus. In den Streichelkäfigen waren keine Tiere.
    Alles war für den Feierabend abgeschlossen. Wo war meine Katze? Und wo war Eddie?
    Was, zum Teufel, war hier los?
    Mein Handy klingelte. Ali wandte sich

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