Bis dass ein Mord uns scheidet
der Ladenzeile, wo sich sowohl die Tierhandlung als auch der Blumenladen befanden, sodass ich nach Fayes Liebhaber suchen und gleichzeitig das Kätzchen abholen konnte. Ich parkte vor dem fröhlichen kleinen Blumenladen neben einem Donut-Shop. »Du bleibst hier, Ali.«
Sie bellte zustimmend und schnüffelte weiter. Da war viel zu erschnüffeln.
Lächelnd sah ich auf die Tierhandlung auf der anderen Seite des Parkplatzes und beschloss, dass das Kätzchen warten konnte. Ich ging durch eine Glastür, an der Glöckchen hingen, um die Ankunft eines Kunden zu melden. Der üppige Beerdigungsgeruch, der allen Blumenläden eigen war, verstopfte meine Nase. Ich ging an den gekühlten Blumen in weißen Eimern vorbei zur grünen Theke, hinter der der Arbeitsraum lag. Dort hinten entdeckte ich Frank, der gerade einen Luftballon an ein festliches Blumengesteck in einem bunten Korb hängte. Was für ein Geschenk!
Frank sah auf und lächelte. »Bin sofort da, Sam.« Er band den Ballon fest, wischte die Hände an seiner blauen Schürze ab und kam heraus. »Was kann ich für dich tun?«
»Äh …« Wahrscheinlich hätte ich mir auf der zwanzigminütigen Fahrt den Berg hinab eine Einleitung ausdenken sollen. Aber das hatte ich nicht getan, und nun wartete ich auf eine Inspiration. »Ist Molly da?« Meine einzige Inspiration war, dass ich aus Molly vielleicht leichter Tratsch herausbekäme als aus Frank.
»Klar. Sie ist, äh …« Er sah sich um und hatte offensichtlich seine Frau verloren. »Molly!«
»Was?« Eine körperlose Stimme rief zurück.
»Sam Shaw ist hier! Sie will mit dir reden!«
»Danke, Frank.«
Er wandte sich wieder mir zu. »Geht es um den Mord, Sam?
Wir haben gehört, dass du ermittelst. Gibst du die Partnervermittlung auf?«
»Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich helfe nur einem Freund.« Frank und Molly gehörten zur Elternvereinigung und zum Fußballverein, sodass sie einen wichtigen Platz in meinem Telefonbaum einnahmen. »Nein, ich gebe Heart Mates nicht auf.
Das Internet und Privatanzeigen haben die Leute verdorben. Sie sind jetzt bereit für echte, persönliche Kontakte. Heart Mates ist der perfekte Ort dafür.« Oder wäre es bald. Ich war entschlossen, Heart Mates zu einem Erfolg zu machen, und das bedeutete, die Ansichten der Stadt über eine Partnervermittlung zu ändern.
Franks Blick glitt zur Seite. »Aber eine deiner Kundinnen wurde ermordet.«
»Nur ein Grund mehr für mich, herauszufinden, wer sie getötet hat, Frank.«
»Ja, das nehme ich an. Ich habe gehört, dass du dich ziemlich für diese Privatdetektivsache engagierst. Ich habe mich nur gefragt …« Er rieb seine grün gefleckten Hände an seiner blauen Schürze auf und ab.
»Was hast du dich gefragt?«
»Ob du wegen Trent an diesem Privatdetektivkram interessiert bist. Du weißt schon, du könntest als eine Art Nebengeschäft zu Heart Mates anderen Frauen anbieten, ihre betrügerischen Ehemänner zu überführen.«
Ich blinzelte. »Nein, darum geht es nicht.« Selbst ich war nicht so zynisch. Eine Partnervermittlung mit der Gewähr, den Betrüger zu erwischen, falls es schief ging?
Er schüttelte den Kopf. »Dann habe ich es wohl einfach nicht begriffen.«
Er vielleicht nicht, aber seine Frau, Molly, war schnell genug bei mir erschienen, als ein paar Videokassetten mit ihren Schlafzimmeraktivitäten verschwunden waren. Es hatte sich herausgestellt, dass es in Lake Elsinore ein Pornodiebespärchen gab, das den Schmutz im Internet verhökerte. Molly rettete mich vor einer Antwort, als sie von hinten auftauchte. »Hi, Sam.«
Dann wandte sie sich Frank zu.
»Könntest du den Laster für mich beladen? Ich muss die Blumen für die Beerdigung heute Abend liefern.«
»Klar.« Frank hob eine Hand als stummen Gruß und ging schnell hinaus.
Molly sah mich an. »Es ist ihm peinlich, Sam. Du hast diese Kassetten gesehen, als du sie im Internet entdeckt hast.«
Ich hatte sie gesehen und seither ziemlich viel Energie aufgewandt, um sie wieder zu vergessen. Aber Gabe, Grandpa und ich hatten diesen Fall gelöst und die Filme aus dem Internet genommen. Jetzt müsste Molly mir einen Gefallen tun. Obwohl sie mich für meine Arbeit bezahlt hatte, war ich mir sicher, dass sie mir helfen würde. »Molly, ich muss wissen, wer die Blumen für Faye bestellt hat. Die, die ihr vor ein paar Monaten in die Grillhütte geliefert wurden, und die, die ihr letzte Woche ins Motel geschickt wurden.«
Molly nickte, ihr brauner Pagenschnitt wippte um
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