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Bis die Daemmerung uns scheidet

Bis die Daemmerung uns scheidet

Titel: Bis die Daemmerung uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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Plan?«
    »Irgendwie schon.«
    »Super. Lass mich wissen, wie es gelaufen ist, große Planerin.«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    Eve nahm wieder einen winzigen Schluck Kaffee. »Na ja«, sagte sie. »Stinke-Doug hat bestimmt so gut wie ständig Unterricht. Wenn du weißt, wo er wohnt, dann wäre es wahrscheinlich nicht schwer, sein Zimmer zu filzen, das Zeug zu finden und es irgendwo unauffällig loszuwerden, oder? Dann braucht niemand etwas davon zu erfahren.«
    »Großartig. Und kennst du zufällig auch einen Ninja?«
    »Yep«, sagte Eve und bedachte Claire mit einem schläfrigen Lächeln. »Ich bin mit einem zusammen.«
    Hmmm. Darüber musste Claire kurz nachdenken, denn eigentlich waren Vampire wie Ninjas – leise, raffiniert, schnell und tödlich. Und wenn sie es darauf anlegten, konnten sie irritierend unsichtbar sein. »Würde er das machen?«, fragte sie. Das war nicht das, was sie eigentlich hatte sagen wollen; eigentlich wollte sie fragen: Wird er es Oliver erzählen?
    Denn ob es einem nun gefiel oder nicht – Michael war zwar ihr Freund, aber er war in erster Linie ein Vampir. Und auch wenn er aufseiten der Menschen bleiben wollte, konnte man diese Tatsache nicht ignorieren.
    Anstatt einer Antwort zog Eve ihre schwarzen Augenbrauen einen Zentimeter nach oben.
    »Okay«, sagte Claire schließlich. »Ich gebe zu, er hat eine ganze Menge Ninja-Eigenschaften.«
    »Juhu, dann rufe ich jetzt den Ninja. Ach ja und mache Mittagspause, während wir einbrechen.«
    »Kommst du auch mit?«
    »Bin ich nicht Ninja genug? Willst du etwa behaupten, mir würde dafür irgendwas fehlen?«
    »Nein, ich dachte nur gerade, dass du vielleicht ein wenig, ähm, leicht zu erkennen wärst?«
    Eve klimperte mit ihren dichten Wimpern. »Oh, danke, Liebes. Das ist die netteste Beleidigung, die ich heute gehört habe, wenn man diesen Typen nicht mitzählt, der sagte, er würde gern mit mir ausgehen, aber er hätte eine einstweilige Verfügung wegen Nekrophilie. Ich werde mich für diesen Anlass extra hässlich machen, versprochen. Ich brauche nur fünf Minuten.« Sie zog ihr Handy aus der Tasche und schrieb eine SMS, während sie weitersprach. »Versprich mir, dass du nicht ohne mich gehst.«
    »Versprochen.«
    »Willst du, dass ich auch Shane in die Gruppe mit aufnehme?«
    »Er ist bei der Arbeit.« Claire seufzte. Zwar hätte sie Shane gern dabeigehabt, aber er bewegte sich bei seinem Job ohnehin schon auf dünnem Eis, weil er diesen Monat bereits zweimal gefehlt hatte – einmal wegen Krankheit, das zweite Mal aus schierer Langeweile. »Nächstes Mal, wenn wir kriminellen Handlungen nachgehen, nehmen wir ihn wieder mit.«
    Eve hob die Faust, während sie mit dem Daumen der anderen Hand weitertippte, und Claire schlug mit ihrer Faust dagegen. Als Eve fertig war, klappte sie das Handy zu und trank ihren Kaffee aus. »Gut. Mikey ist auf dem Weg. In fünf Minuten habe ich mich in Anti-Eve verwandelt. Genieß deinen Mokka.«
    Ein paar Minuten später betrat Michael die große Vorhalle vor der Cafeteria, den Gitarrenkasten über der Schulter. Normalerweise hätte er alle Blicke auf sich gezogen – Michael sah so toll aus, dass kein Mädchen an ihm vorbeisehen konnte – aber heute ließ er die Schultern hängen, hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben und richtete den Blick auf den Boden. Sein ganzes Auftreten signalisierte so stark Sieh mich nicht an, dass ihn außer Claire niemand bemerkte.
    Er ließ sich auf den Stuhl neben ihr sinken und lehnte den Gitarrenkasten an den Tisch. »Jetzt werden wir also tatsächlich zu Kriminellen«, sagte er.
    »Und das mit Gitarre im Anschlag.«
    Er warf ihr einen finsteren Blick zu. »Ich war auf dem Weg zur Probe.«
    »Oh. Danke, dass du gekommen bist.«
    »Klingt, als hätte ich keine andere Wahl gehabt. Der Typ hat Vampirblut?«
    »Ich glaube, ja. Larkin hat es für ein Experiment benutzt. Ich nehme an, er hatte dafür eine Genehmigung.«
    »Larkin? Bestimmt. Er würde es nicht wagen, so etwas heimlich zu machen.« Michael stupste mit der Fingerspitze ihre leere Mokkatasse an. »Wo ist Eve?«
    »Hier, Ninja mit Eckzähnen.« Eve beugte sich von hinten über ihn, legte ihm die Arme um den Hals und küsste seine kalten blauen Venen. »Claire hat gesagt, ich muss mich als normaler Mensch verkleiden.«
    Eve hatte tatsächlich alle Spuren ihres Gothic-Make-ups abgeschrubbt und ihr schwarzes Haar zu einem strammen Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie trug einen schlichten schwarzen Kapuzenpulli

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