Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Titel: Bis du stirbst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
Vom Netzwerk:
hältst du davon?«
    Sami sieht in den Spiegel. »Ich sehe aus wie der fünfte Beatle.«
    »Ich finde schwarze Haare stehen dir gut. Jetzt brauchst du neue Klamotten.«
    Sie nimmt ihn mit in einen Lagerraum, ein Stockwerk tiefer. Seine Haare sind feucht und hinterlassen dunkle Flecken auf dem Handtuch um seinen Hals.
    Sie schließt die Tür auf. Da sind Kleiderständer, Kisten und Koffer. Kate zieht einen dunkelgrauen Anzug von einem Bügel. »Das hier sind Kleider, die Gäste hiergelassen haben«, erklärt sie, wobei sie für Sami ein Anzughemd findet und ein halbes Dutzend Krawatten hochhält, bis sie zufrieden ist.
    »Du kannst nicht länger mit diesem Rucksack herumlaufen.«
    Sie schiebt Kisten weg und holt einen Diplomatenkoffer aus dem hinteren Teil des Lagerraums, bläst Staub vom Griff.
    »Passt perfekt.«
    »Ich sehe aus wie ein Trottel.«
    »Du siehst irgendwie nett aus.«
    »Wenn man auf Börsenmakler steht.«
    »Nur wenn sie unanständig sind.«
    Es ist fast Mittag. Sami wirft seine alten Klamotten in den Müllschlucker, während Kate ihn aus dem Raum auscheckt. Er denkt nach, was er mit der Halbautomatischen machen soll, mit den Drogen und mit dem Geld. Er will nicht damit erwischt werden.
    Als er sich im Zimmer umsieht, entdeckt er den Luftschacht der Klimaanlage. Jeder versteckt immer Sachen in der Klimaanlage, vielleicht gibt es ja auch einen Grund dafür. Er nimmt die Verkleidung ab und schiebt die Tüten mit dem Kokain, das Geld und die Waffe hinein, bevor er die Verkleidung wieder befestigt.
    Kate klopft an die Tür.
    »Bist du fertig?«
    »Sieht so aus.«
    Sie drückt ihm ein Stück Papier in die Hand. Es ist ihre Adresse in Barnes. »Geh nicht ans Telefon. Lies nicht meine E-Mails. Achte nicht auf die Unordnung.«
    »Wann kommst du nach Hause?«
    »Bald.«
    Sie küsst ihn auf die Lippen. Der Kuss selbst bedeutet vielleicht nicht viel, aber als sie seine Wange mit der Fingerspitze berührt, ist es, als wollte sie ihn nicht gehen lassen. Sami fühlt, wie sein Herz zu Porridge wird.
    Der Aufzug trägt ihn hinunter, und die Tür geht auf.
    Sami geht durch das Hotelfoyer, versucht auszusehen wie ein Geschäftsmann auf dem Weg zu einem wichtigen Treffen in der Stadt.
    »Kann ich Ihnen ein Taxi rufen, Sir?«
    Sami nickt.
    Der Türsteher pfeift.
    Ein schwarzes Taxi hält.
    Sami steckt dem Türsteher einen Fünfer zu und lässt sich auf den Rücksitz gleiten. Er dachte immer, dass Anzüge sich anfühlen wie Zwangsjacken, aber der hier fühlt sich gut an, teuer, gut geschnitten. Vielleicht machen Kleider tatsächlich Leute.

49
    Vincent Ruiz tritt aus der in das Tor eingelassenen Tür von Wormwood Scrubs und entdeckt, dass das Wetter umgeschlagen ist. Dunkle Wolken taumeln über den Himmel, und es droht zu regnen.
    Er guckt auf den Namen und die Adresse in seinem abgenutzten Notizbuch:
    Kate Tierney
58 Brook Gardens
Barnes
    Es ist weit hergeholt, aber Sami Macbeth hat nicht mehr viele Freunde übrig. Im Moment ist er wahrscheinlich untergetaucht, er kann sich jedoch nicht für immer verstecken. Er wird Hilfe brauchen.
    Ruiz denkt darüber nach, was gestern Nacht passiert ist. Hundert Polizisten waren draußen vor dem Restaurant postiert, zwei Hubschrauber hingen darüber, und eine kleine Armee von Reportern campierte weniger als einen Block entfernt. Die Polizei hat jedes Regal, jede Ecke, jede Zwischendecke durchsucht, und trotzdem hat Sami Macbeth es irgendwie geschafft zu entkommen. Er war nicht im Restaurant. Er war nicht im Gebäude. Er war nicht auf dem Dach. Das Kerlchen ist ein verdammter Houdini.
    Bob Piper behauptet, die Polizei hätte den Lieferwagenfahrer nicht erschossen, was bedeutet, dass noch jemand Macbeth tot sehen wollte, und zwar so sehnlich, dass er einen Schuss über die Köpfe von einem Dutzend Scharfschützen hinweg riskierte.
    Das hier hat mit Terrorismus nichts zu tun. Die Idee ist lächerlich. Macbeth war kein Juwelendieb und ist noch weniger ein Extremist.
    Als er sein Auto erreicht, setzt sich Ruiz ans Steuer und ruft Fiona Taylor an.
    »Kannst du reden?«
    »In fünf Minuten habe ich eine Konferenz.« Sie hört sich belustigt an. »Dein Name ist heute Morgen in der Besprechung gefallen.«
    »Wie das?«
    »Bob Piper will, dass eine Untersuchung über dich in Gang gesetzt wird.«
    »Was habe ich getan?«
    »Er sagt, du hättest Kontakt zu Sami Macbeth gehabt.«
    »Der Junge hat mich einmal angerufen. Er sucht seine Schwester.«
    »Das hast du mir gesagt. Du könntest also Besuch

Weitere Kostenlose Bücher