Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Titel: Bis du stirbst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
Vom Netzwerk:
habe.«
    Ruiz fängt an, sich zu entschuldigen. Fiona schneidet ihm das Wort ab.
    »Mach dir nichts draus, dicker Mann – wenn Arschlöcher fliegen könnten, wäre das hier ein Flughafen. Bitte mich nur für eine Weile um keine Gefallen mehr.«
    Ruiz hat ein merkwürdiges Gefühl von Verlust und Enttäuschung. Nicht für sich selbst. Fiona muss sich darauf einrichten, auf heiße Kohlen gelegt zu werden. Ein Vermerk würde in ihre Akte gelangen und dort für immer bleiben. Sie könnten ihn gegen sie verwenden, wenn sie ihre nächste Beförderung beantragen wollte.
    »Wer leitet die Ermittlungen?«
    » DCI Baxter.«
    »Ich wusste nicht, dass Baxter es zum Chief Inspector gebracht hat.«
    »Manche Exkremente treiben nach oben.«
    Ruiz legt den Hörer zurück und denkt über Toby Streaks Schicksal nach. Unbewusst schaudert er, als hätte er die Haustür offen gelassen und die Kälte des Flusses wäre hereingezogen. Aber das hier ist eine andere Art Kälte; eine eisige Vorahnung, die tief in seine Knochen dringt.
    Eine Stunde später schreibt er seinen Namen in das Besucherbuch des Leichenschauhauses in Westminster und wartet darauf, dass ein Pathologe ihn aus dem Wartezimmer abholt.
    Die Räume wurden renoviert, seit er das letzte Mal hier war, aber die Einrichtung selbst ändert sich nie. Aluminium und Stahl machen einen minimalistischen Eindruck, Leuchtstoffröhren spiegeln sich in jeder glatten Oberfläche. Der einzige Laut, den er hören kann, ist das Summen der Klimaanlage.
    Der Pathologe trägt einen weißen Kittel und hat einen Ausschlag an den Händen. Eine allergische Reaktion auf die Latexhandschuhe, erklärt er, und nennt es Berufsrisiko. Leichen aufschneiden zu müssen ist ein Berufsrisiko, denkt Ruiz. Eine Hautallergie ist eine Hautallergie.
    Phil Baxter schiebt sich mit einer Energie durch die Schwingtüren, die dafür gedacht ist, andere einzuschüchtern. Er ist ein vielbeschäftigter Mann. Man komme ihm besser nicht in die Quere. Ruiz erinnert sich an Baxter als einen jungen DC , der im Drogendezernat gearbeitet hatte, als Crack noch ein Party-Thema war und keine Droge, die im Rauschmittelregister stand. Jetzt ist er Detective Chief Inspector – ein höherer Rang als Ruiz jemals erreicht hat.
    Baxter hat zugenommen, sein Haar kürzer geschnitten, aber seine Garderobe ist noch dieselbe – schwarze Halbschuhe, schwarze Hosen und ein Sakko.
    Er streckt die Hand aus. Ruiz schüttelt sie. Der DCI ergreift sie fest und dreht sie herum, untersucht Ruiz’ Knöchel. Er lässt ihn los.
    »Tut mir leid, dass ich Sie von Ihrer heißen Schokolade weggeholt habe.«
    »Kommen Sie zur Sache, Phil, Sie verschwenden meine Zeit.«
    Der Pathologe sieht die Papiere durch und zieht eine Schublade aus Stahl auf. Das Geräusch hört sich an, als atmete jemand aus.
    Toby Streak ist nicht mehr hübsch. Die meisten seiner Zähne sind zerbrochen, und in seiner rechten Augenhöhle ist kein Auge mehr.
    Baxter mustert Ruiz’ Gesicht anstatt der Leiche. Ruiz versucht, nicht zu reagieren, aber die schiere Wildheit des Angriffs hinterlässt eine Spur auf seinen Lippen und in den Augenwinkeln.
    »Möchten Sie wissen, wie Ihr Freund hier gestorben ist?«
    »Er war nicht mein Freund.«
    »Sie waren in seiner Wohnung.«
    »Er hatte Informationen, die ich brauchte.«
    »Und Sie haben sie aus ihm rausgeprügelt.«
    »Er ist gestolpert, als ich durch die Tür kam.«
    Der Pathologe folgt dem Gespräch, als sähe er sich ein Tennismatch an, dreht den Kopf von einer Seite zur anderen, während die Sätze hin- und hergeworfen werden. Baxter unterbricht das Spiel.
    »Erzählen Sie uns, wie Toby Streak vor seinen Schöpfer getreten ist.«
    Der Pathologe nimmt den Autopsiebericht zur Hand.
    »Anfangs sah es danach aus, als wäre er gestorben, weil eine Rippe sein Herz durchbohrt hat, aber da war er bereits auf dem Weg. Eine Hirnblutung aufgrund mehrerer Schläge auf den Kopf.
    Wir glauben, es kam ein Wagenheber oder eine Art Brechstange zum Einsatz. Beide Hände und beide Kniescheiben wurden bereits zu Anfang des Überfalls gebrochen. Sie wurden gegen eine harte Fläche gepresst und zerquetscht …«
    Baxter unterbricht, um zu umschreiben. »Er ist jedes Mal zu Boden gegangen. Sie haben ihn hochgehalten und weitergemacht. Sehen Sie sich die Male an seinem Hals an. Jemand hat ihn an der Kehle hochgehalten, damit er nicht die Wand runterrutschte. Er hatte Steinstaub in den Haaren.«
    Ruiz hat genug gehört. Er drückt die Tür auf und geht den

Weitere Kostenlose Bücher