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Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas

Titel: Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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dadurch nicht viel ändern, weil bei ihnen das Unverständnis ein Dauerzustand ist. Bei den grünen herrscht das Unverständnis generell vor, bei der SPD auch, bei den Linken sowieso. Das ist ganz normal. Wenn es um das segensreiche Wirken der bayerischen Staatsregierung geht, gehört Verständnislosigkeit zur grundausstattung jedes Oppositionspolitikers. Vor allem die Finanzpolitik versteht kaum einer, eigentlich nur der Faltlhauser. Aber auch der hält sich an die fiskalische Maxime: Rede über finanzpolitische Zusammenhänge immer so, dass dich keiner verstehen kann und trotzdem jeder glauben muss, was du verkündest.
    So soll es sein. Damit wir uns gleich richtig verstehn: »Cuius regio eius religio.«
    Hast mi? Das ist ganz altes Bayerisch und heißt so viel wie: »Die Regierung bestimmt, was geglaubt wird.«
    gell, Herr Stoiber, so war das schon immer in Bayern, nicht erst seit dem Augsburger Religionsfrieden 1555. Aber irgendwie haut das bei Ihnen in letzter Zeit nicht mehr so hin. Oder, sagen wir mal so, es hat schon immer ein paar Leute gegeben, die nicht an Sie geglaubt haben, aber jetzt hat der glaube, dass Sie der richtige Mann im richtigen Amt sind, ziemlich nachgelassen. Ich versteh das ehrlich gesagt nicht. Wenn man nämlich Ihr Verhalten nach der grandios verlorenen Bundestagswahl letztes Jahr genau betrachtet, dann haben Sie Ihre Stärken voll ausgespielt. Ohne Ihr wohlüberlegtes Handeln und Reden wäre es doch gar nicht zur Bildung der großen Koalition gekommen.
    Wer hat denn die Wähler im Osten analysiert und den richtigen Ton gefunden, um sie zu mobilisieren? Herr Ministerpräsident, Sie haben die Lage doch treffend beschrieben - es stimmt ja, dass die Leute im Osten frustriert sind. Aber die Wahrheit hat immer schon Stimmen gekostet. Das haben Sie doch gewusst, Herr Stoiber. Aber der Vorsprung in den Umfragen war ja auch riesig. Dass es dann in Bayern fast zehn Prozent weniger waren wie bei der letzten Wahl, bei der Sie Kanzlerkandidat waren, ja mei! Der bayerische Wähler weiß halt, was er will, der hat doch ein feines gespür für das Richtige. Als der bayerische Wähler gemerkt hat, dass Sie gar nicht Kanzlerkandidat sind, da hat er gestutzt. Viele haben sich trotzdem widerwillig hinreißen lassen, die Merkel zu wählen, aber zehn Prozent haben aufgepasst. Sie haben es ja selber gesagt, wenn der Wähler überall so intelligent wäre wie in Bayern, dann hätten wir keine Probleme.
    Was ja bei dieser Wahlniederlage überhaupt nicht gewürdigt wurde, Herr Ministerpräsident, ist die Tatsache, dass Sie immerhin bereit waren, sich für ein unbedeutendes Ressort für Wirtschaft, Technologie, Forschung und Europäische Angelegenheiten im Superformat zur Verfügung zu stellen. Aber, wenn wir mal ehrlich sind, der Zuschnitt des Ressorts war doch immer noch zu klein, um Ihre Talente voll zum Tragen zu bringen. Allein diese Bereitschaft, sich in einer Superdimension zu überfordern, ist bisher nicht entsprechend gewürdigt worden.
    Ich möchte Sie trösten, Herr Ministerpräsident. Sie haben sich absolut richtig verhalten und Ihre Handlungsweise entspricht genau dem, was der heilige Apostel Paulus in seinem 1. Brief an die Korinther schreibt: »Jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde.«
    Manche werden öfter berufen und doch wird es nie ein Beruf. Und wer nicht berufen wird, der kann immer noch in die Politik gehen. Aber aufpassen muss man schon. Wer nicht weiß, wozu er berufen ist, und deshalb immer die Ohren offen hält, ob er nicht berufen wird, der hört vielleicht einen Ruf nach dem anderen und rennt hin und her, zwischen München und Berlin, und am Ende leidet nicht nur der Ruf, sondern auch die Person und die Partei selber. Schwoam mas obi!
    Prost, gemeinde!
     
    Die CSU spielt aber nach wie vor eine herausragende Rolle in Berlin, und in Bayern sowieso. Einer, der die Situation sofort durchblickt hat, ist der Peter Ramsauer, der kann ganz genau erklären, welche Rolle die CSU jetzt in der Politik spielt: Der CSU komme »die Aufgabe einer programmatischen Synthese zu«. Sie müsse »die Kohäsionskraft entfalten zwischen CDU und SPD«. Hoppala! Der Ramsauer Peter. Da wollt ihr, dass die Kinder auf dem Schulhof Deutsch sprechen und dann lassts ihr den öffentlich in einer Fremdsprache daherreden.
    Könnts ihr den nicht einmal integrieren? Der Ramsauer möchte »die soziale Balance unter Wahrung der ökonomischen Vernunft wahren«. Und er sagt, weil die CSU so klein sei, könne sie

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