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Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas

Titel: Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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nehmen, wenn die einen Untersuchungsausschuss einrichten, sagt der Friedrich, dass er überflüssig ist, weil eh keiner von nix was weiß. glauben heißt eben: nichts wissen. Und am meisten kann ich glauben, wenn ich gar nichts weiß.
    Der Schnappauf kann das bestätigen. Der hat einfach nicht glauben können, was da in Passau passiert ist, obwohl er’s wissen hätte können. Deshalb hat er sich, gläubig wie er ist, auf die Bibel verlassen: »Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst und forscht nicht nach, damit ihr das gewissen nicht beschwert.« So spricht der Apostel Paulus im 1. Brief an die Korinther im Vers 10,25.
    Wahrscheinlich ist der Unterschied zwischen den Korinthern und den Niederbayern gar nicht so groß. Aber was will uns der Paulus damit sagen? Wir sollen nicht so genau hinschauen.
    Und deshalb haben die Behörden auch nur knappe sieben Jahre gebraucht, bis sie dem Ekelfleischunternehmer draufgekommen sind, dass er Ekelfleisch verkauft hat.
    In diesem Wildfleischskandal hat er sich wirklich einen Namen gemacht, der Schnappauf. Was mir an unserem bayerischen gesundheits- und Verbraucherschutzminister sehr gut gefällt, ist, dass er Bescheid weiß. Ja, weil ab dem Zeitpunkt, wo er gewusst hat, dass er nichts weiß, war er unschlagbar. Vor allem sein Spiel über die Bande, das beherrscht er perfekt. Die Banden am Landratsamt Passau und im Veterinäramt sagen, sie haben alles richtig gemacht. Die haben sich brav angemeldet, wenn sie zum Kontrollieren ausgerückt sind. Und jetzt hat unser Schnappauf angeordnet, dass in Zukunft unangemeldet kontrolliert werden soll. Das ist aber schon eine harte Maßnahme. Ich weiß es nicht, ob das sinnvoll ist. Was meinen Sie, was da noch alles rauskommt?
    Im Verbraucherschutz und in der gesundheit haben wir ja eindeutig die kompetentesten Leute in Bayern. Der Seehofer zum Beispiel ist da unser Ass in der Regierung.
    Sie sind ein Allrounder! Sie kann man überall einsetzen. Eine Zeit lang sind Sie ja auf der Reservebank gesessen, oder waren Sie überhaupt noch auf dem Platz? Aber ich glaub, Sie sind dann bei den Koalitionsverhandlungen immer zum Kompetenzteam, zum großkoalitionären Dreigestirn, gelaufen und ham gesagt: »Ich bin fit, ich mag spielen. Egal wo!« Auf einmal waren Sie Landwirtschaftsminister. Ich glaub, Sie hätten sich auch alles andere zugetraut: Hoch-Tiefbau, Osten, Kanzler hätten Sie auch gemacht. Sie sind einer, dem man alles zutrauen kann. Ohne Sie geht es einfach nicht. Dafür werden Sie schon sorgen, wenn es um die neue gesundheitsreform gehen wird. Die gehört zwar nicht zur Landwirtschaft, aber Sie werden sie schon durchpflügen und beharken, dass jeder meint, die gesundheitspolitik wäre eine landwirtschaftliche Anbaufläche.
    Also, wenn der so weitermacht, Herr Stoiber, da müssen S’ aufpassen, auf den Seehofer, dass der net abhebt.
    Wie sagt der Kollege Paulus? »Ich wollte zwar lieber, alle Menschen wären, wie ich bin, aber jeder hat seine eigene gabe vor gott, der eine so, der andere so.« Auf gut Bayerisch: »Wenn nur alle so waarn wia i …!«
    Prost, gemeinde!
    Einer, der inzwischen weiß, wie man bescheiden auftritt, das ist unser Söder. Der hat an sich gearbeitet. Vielleicht hat er einen Kurs gemacht und sich beraten lassen. Obwohl ich es mir schwer vorstelle, den Söder zu beraten.
    Ihr Problem ist halt, dass Sie manchmal a bissl negativ rüberkommen. Des mag daran liegen, dass Sie a bissl so ausschaun wie der Mephisto.
    Da können Sie nichts dafür. Und so schlecht ist das auch wieder nicht, in Deutschland kann ein Mephisto schon Karriere machen, wenn er sich als Faust verkleidet. Wichtig wäre, dass man Sie nicht gleich erkennt. Da müssen wir noch dran arbeiten. Vor allem müssen wir an Ihrer Sprache noch was tun. Wenn Sie diabolisch daherreden, dann gehen die Leute auf Distanz. Wenn Sie sagen: »Die Menschen leben nicht danach, wie es sich die Politik vielleicht wünscht. Deshalb muss sich unser Familienbild an der Wirklichkeit orientieren.« Ich weiß nicht, ob Sie wissen, was Sie da fordern? Die CSU hat den Menschen immer vorgegeben, wie sie zu leben haben in Bayern. Und jetzt soll es umgekehrt sein. Die Politik der CSU passt sich an die Wirklichkeit an. Schwule, Lesben, Patchwork-Families, ich weiß nicht, aber das hört sich nach SPD und grüne an.
    Ein Vorreiter im Bereich Wirklichkeit ist der Oberbürgermeister von Erlangen, der Herr Balleis. Der sagt, dass er die Muslime als gleichwertige Mitglieder der

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