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Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas

Titel: Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Lehrer melden, hat der Huber in die Wege geleitet.
    Der Miller stellt die Förster gerne frei, gell, Herr Miller. Das ist auch kein Problem, weil Förster haben wir ja zum Saufuttern. Es gibt boshafte Leute, die sagen, wir hätten mehr Forstwissenschaftler als Wildsäue in Bayern. Das muss kein Nachteil sein. Weil die Wildsau ist intelligent. Das Schwarzwild hält sich lange still und wartet, bis der Miller vom Hochsitz runtersteigt, und dann sollte er schauen, dass er schnell rauskommt aus dem Wald. Aber er ist ja grad noch rausgekommen. Die Verwaltung des Waldes wird umgewandelt in eine öffentlich-rechtliche Anstalt. Ich wäre dafür, den Wald mit dem Bayerischen Fernsehen zu fusionieren. Da sparen wir eine Aufsichtsbehörde ein. Weil die Rundfunkräte sind eingearbeitet, die stehen eh schon immer im Wald.
    Was man von Ihnen, Herr Stoiber, nicht behaupten kann. Was den gesundheitskompromiss angeht, sind Sie wieder mal als Einziger auf der Lichtung gestanden. Aber jetzt ist die Kuh vom Eis, habe ich gelesen. Nur, wer ist die Kuh? Die Merkel kann damit nicht gemeint sein. Das wäre extrem unhöflich und wahrscheinlich auch frauenfeindlich. Und trotzdem ist die Kuh vom Eis. Die beiden haben es geschafft, zwei Modelle zusammenzubringen, die nicht zusammenpassen. Das ist eigentlich die große Leistung bei diesem Kompromiss. Die zwei haben etwas fertiggebracht, wo jeder sagt: Das gibt es doch nicht. Pauschal, einkommensunabhängig und sozial ausgeglichen, lohnabhängig - mit Finanzierungslücke.
    Daran merkt man, dass Sie beide Vollblutpolitiker sind und auch jegliche Vernunft ausschalten können, wenn es sein muss.
    Also ein großes Kompliment an Sie, Herr Stoiber, Sie bemühen sich wirklich redlich, ein weiser Mann zu werden.
    Und als weiser Mann haben Sie hier auch Ihre Pflichten gegenüber Ihrem politischen Personal vorbildlich erfüllt:
    »Einen umsichtigen Sklaven habe lieb und hindere ihn nicht, wenn er frei werden kann«, sagt mein Lieblingsprophet Jesus Sirach im Vers 7,23.
    Diesen Rat haben Sie beim Seehofer befolgt. Der ist mit dem Kompromiss einfach nicht klargekommen. Der hat sich seine eigenen gedanken gemacht. So einer tut sich in der Politik schwer, und da haben Sie ihn ganz spontan freigelassen. Als Theologe täte er sich vielleicht nicht so schwer. Obwohl Theologen heutzutage auch schon mal lügen können müssen. Wenn du heute in der Theologie nicht lügen kannst, kommst du auch nicht in den Himmel, nicht einmal in die Hölle! Es geht ja auch gar nicht darum, dass einer die Wahrheit sagt. Es langt, wenn man glaubwürdig ist. Mehr verlangt ja eh keiner.
    Nach allem, was wir über die Arbeit unseres gewählten Personals wissen, nach all den Topleistungen, die ihr alle miteinander seit Jahren vollbringt und deren Auswirkungen wir alle miteinander ausbaden dürfen, erstaunt es mich immer wieder aufs Neue, welche hohen Ansprüche wir nach wie vor an euch haben.
    Nach allem, was wir über eure Fähigkeiten wissen, ist es doch direkt eine Unverschämtheit im höchsten Maße, was wir von euch verlangen. Es wird Zeit, dass wir die Ansprüche an euch auf ein erträgliches Maß herunterschrauben.
    Bei allem gebührenden Respekt frage ich mich bei der Fülle an Fehlleistungen unseres politischen Personals, ob es langt, sich nur einmal im Jahr an diesem heiligen Ort zu versammeln, um sich von einem Mönch die Leviten lesen zu lassen?
    Auf Anhieb fallen mir einige ein, die so eine Predigt einmal die Woche verdient hätten. Da es aber eh nichts nützt, ist es auch wieder wurscht.
    Wir müssen endlich einsehen, dass ihr gar nichts dafürkönnt, weil ihr euch erst auf der Vorstufe zur Weisheit befindet.
    »Liebes Kind, wenn dir daran liegt, so wirst du weise, und setzt du dein Herz daran, so wirst du klug.« So steht es in der Heiligen Schrift (Buch Sirach 6,33).
    In diesem Sinne grüße ich euch als euer Bruder Barnabas.
    Prost, gemeinde.

Rede auf dem Nockherberg 2006
Liebe Salvatorgemeinde!
    »Was wollt ihr?«, fragt der Kollege Paulus im 1. Brief an die Korinther. »Soll ich mit dem Stock zu euch kommen oder mit Liebe und sanftmütigem geist?« Nun bin ich nicht der Apostel Paulus und ihr seid nicht die Korinther, obwohl viele von euch beachtliche Korinther-Qualitäten haben, und darum will ich es wie jedes Jahr mit Liebe und sanftmütigem geist versuchen.
    Aber trotz allem muss ich euch gleich zu Anfang geistig fordern und in Kauf nehmen, dass der eine oder andere mit Unverständnis reagiert. Bei vielen wird sich

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