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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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er sich auf und blickte in ihr lachendes Gesicht. Ihre Haare standen wirr vom Kopf ab, ihre Augen waren glasig und ihr hübscher Hintern wies neben roten Abdrücken grüne Grasflecken auf. »Du siehst nicht gerade wie ein Cop aus, Lieutenant.«
    Auch sie richtete sich auf, legte den Kopf auf die Seite und sah ihren zerzausten Gatten an. »Und du siehst nicht gerade aus wie der reichste Mann der Welt.« Sie zupfte an dem Ärmel, der alles war, was er noch von seinem Hemd am Körper trug. »Aber zumindest wirkst du durchaus interessant. Wie werden wir das hier Summerset erklären?«
    »Ich werde einfach sagen, dass meine Frau ein Tier ist.«
    Sie schnaubte lachend auf. »Zu dem Schluss ist er bereits von selbst gekommen.« Sie atmete aus und sah in Richtung Haus. Hinter den Fenstern boten helle Lichter ein freundliches Willkommen. »Wie kommen wir überhaupt rein?«
    »Tja… « Er fand die Reste ihres Hemdes, band sie ihr um die Brüste und beide stiegen sie in ihre ruinierten Hosen und sahen einander fragend an. »Ich kann dich nicht zum Wagen tragen«, erklärte er ihr schließlich. »Ich hatte gehofft, dass vielleicht du mich trägst.«
    »Erst mal müssen wir aufstehen.«
    »Okay.«
    Keiner von beiden rührte sich vom Fleck. Wieder begannen sie zu lachen, als sie aneinander Halt suchten wie zwei Betrunkene und sich mühsam aufrappelten. »Lass den Wagen einfach stehen.«
    »Uh-huh.« Schwankend hinkten sie los. »Kleider? Schuhe?«
    »Lass einfach alles hier.«
    »Gute Idee.«
    Kichernd wie zwei Kinder, die sich statt zu schlafen noch einmal aus dem Bett gestohlen hatten, stolperten sie die Treppe hinauf und fielen mit lautem gegenseitigem »Pst« durch die sich öffnende Tür.
    »Roarke!« Neben einer schockierten Stimme hörten sie eilige Schritte.
    »Ich habe es gewusst«, murmelte Eve ein wenig angesäuert. »Ich habe es genau gewusst.«
    Mit für gewöhnlich regloser, jetzt jedoch vor Schock und Sorge verzerrter Miene kam der Butler aus dem Halbdunkel des Korridors geschossen. Er sah zerrissene Kleider, blaue Flecke, wild dreinblickende Augen. »Hatten Sie einen Unfall?«
    Roarke straffte seine Schultern und legte schützend und gleichzeitig, um nicht die Balance zu verlieren, einen Arm um seine Frau. »Nein. Es war reine Absicht. Gehen Sie schlafen, Summerset.«
    Eve blickte über ihre Schulter, als sie und Roarke einander die Treppe hinaufhalfen. Summerset stand mit offenem Mund unten im Foyer. Das Bild gefiel ihr derart, dass sie erst aufhörte zu kichern, als sie das Schlafzimmer betrat.
    Dort fielen sie beide, wie sie waren, mit dem Gesicht aufs Bett und schliefen auf der Stelle ein.

7
    K urz vor acht am nächsten Morgen saß Eve ein wenig wund und schwindlig am Schreibtisch ihres heimischen Büros, das für sie weniger Arbeitsplatz als vielmehr heimliche Zufluchtsstätte war. Der Grundriss des Apartments glich dem der Wohnung, in der sie als Single gelebt hatte und aus der sie nur widerstrebend hierher umgezogen war.
    Dies war ihr eigener Raum, an dem sie von ihren eigenen Dingen umgeben war, und unverändert schlief sie, wenn Roarke geschäftlich unterwegs war, statt in ihrem gemeinsamen Bett lieber in dem Entspannungssessel, der ihr in ihrem eigenen Bereich des gemeinsamen Hauses zur Verfügung stand.
    Sie wurde nur noch selten von Alpträumen geplagt, doch dann, wenn sie am wenigsten mit ihnen rechnete, kamen sie urplötzlich und heimtückisch zurück und brachten sie um ihren Schlaf.
    Außer dass sie, wenn sie allein war, in ihren eigenen Räumen schlief, nutzte sie sie tatsächlich für die Arbeit, schloss sich, wenn sie ungestört sein wollte, einfach darin ein, und war dank der voll funktionsfähigen, eingebauten Küche mit dem stets gefüllten AutoChef, wenn sie allein im Haus war, selbst, was die Ernährung anging, vollkommen autonom.
    Eingehüllt ins helle Licht der Sonne, die durch die breite Glaswand in ihrem Rücken fiel, dachte sie an all die ungelösten Fälle, die noch auf ihrem Schreibtisch lagen, und überlegte, wie sie die anfallende Arbeit am besten in den Griff bekam. Sie wusste, sie konnte sich unmöglich ausschließlich auf die Sache Fitzhugh konzentrieren, vor allem, da man offiziell bereits von einem wahrscheinlichen Selbstmord sprach. Wenn sie in den nächsten ein, zwei Tagen keine stichhaltigen Beweise dafür fände, dass er tatsächlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen war, hätte sie keine andere Wahl, als ihre Leute von der Sache abzuziehen.
    Um Punkt acht klopfte es

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