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Bis in den Tod

Bis in den Tod

Titel: Bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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das Leben genommen hat, lassen Sie mich Ihnen sagen, dass das vollkommen absurd ist. Die beiden waren wirklich nur flüchtige Bekannte, sie standen bestenfalls alle paar Monate miteinander in Kontakt.«
    »Verstehe. Danke, dass Sie mir Ihre Zeit geopfert haben.« Sie führte Foxx und seinen Anwalt aus dem Zimmer und blickte auf die Tür des angrenzenden Verhörraums, in dem sicher längst Leanore saß.
    Trotzdem schlenderte Eve zunächst gemächlich den Korridor hinunter in Richtung eines Süßwarenautomaten, klimperte fröhlich mit ein paar losen Kreditchips in ihrer Hosentasche und dachte gründlich nach, ehe sie ihre Entscheidung zugunsten eines Schokoriegels und einer halben Pepsi traf. Das Gerät spuckte die gewünschte Ware aus, dröhnte die standardmäßige Bitte um Recycling und sprach eine milde Warnung vor dem Genuss von mit Zucker gesüßten Lebensmitteln aus.
    »Kümmer dich um deine eigenen Angelegenheiten«, entgegnete Eve, lehnte sich gemütlich gegen die Wand, knabberte gemächlich ihren Riegel, trank in kleinen Schlucken ihre Pepsi, warf die Verpackung in den Schlitz des Recyclers und schlenderte den Korridor wieder hinauf.
    Mit ihrer Vermutung, dass eine Wartezeit von zwanzig Minuten Leanore zur Weißglut treiben würde, hatte sie natürlich mehr als Recht gehabt.
    Die Frau tigerte wie eine gefangene Raubkatze in dem Zimmer auf und ab, und wirbelte, als Eve endlich durch die Tür kam, auf dem Absatz zu ihr herum.
    »Lieutenant Dallas, meine Zeit ist äußerst kostbar, auch wenn es die Ihre offensichtlich nicht ist.«
    »Kommt darauf an, wie man es sieht«, kam die unbeschwerte Antwort. »Natürlich kriege ich nicht für jeden Furz, den ich lasse, zwei Riesen pro Stunde von irgendjemandem bezahlt.«
    Peabody räusperte sich leise. »Für das Protokoll: Lieutenant Eve Dallas hat den Verhörraum C betreten, um das Verhör weiterzuführen. Die zu vernehmende Person wurde über ihre Rechte aufgeklärt und hat ihren Verzicht auf anwaltlichen Beistand während des Gesprächs erklärt. Sämtliche Daten wurden bereits protokolliert.«
    »Fein«, meinte Eve und wies auf den ihr gegenüber am Tisch stehenden Stuhl. »Sobald Sie aufhören, im Zimmer auf und ab zu laufen, Ms. Bastwick, können wir anfangen.«
    »Ich war schon vor einer ganzen Weile bereit, das Gespräch zu beginnen«, erklärte Leanore und kreuzte elegant die Beine. »Allerdings mit Ihnen, Lieutenant, nicht mit Ihrer Untergebenen.«
    »Haben Sie gehört, Peabody? Sie sind meine Untergebene.«
    »Ich habe es ordnungsgemäß protokolliert«, antwortete Peabody trocken.
    »Obgleich ich es als beleidigend und unnötig empfinde.« Leanore strich sich über die Manschetten ihres adretten schwarzen Kostüms. »Denn schließlich muss ich bereits in ein paar Stunden zu dem Fitzhugh zu Ehren abgehaltenen Gedenkgottesdienst.«
    »Sie wären nicht hier und würden nicht unnötig beleidigt, wenn Sie uns in Ihrer ersten Aussage nicht angelogen hätten.«
    Leanore bedachte Eve mit einem kalten Blick. »Ich nehme an, Sie haben Beweise für diese Behauptung, Lieutenant.«
    »Sie haben zu Protokoll gegeben, dass Sie gestern Abend in einer beruflichen Angelegenheit den Verstorbenen in seiner Wohnung aufgesucht haben, dass Sie über einen Fall sprachen und nach zwanzig bis dreißig Minuten wieder gegangen sind.«
    »Ungefähr«, erklärte Leanore, wobei ihre Stimme einen leicht frostigen Unterton bekam.
    »Sagen Sie, Ms. Bastwick, nehmen Sie zu geschäftlichen Besprechungen immer eine Flasche teuren Wein mit und richten Sie sich vor derartigen Gesprächen immer noch schnell im Fahrstuhl her, als gingen Sie zum Abschlussball der Highschool?«
    »Es gibt kein Gesetz, das einem so etwas verbietet, Lieutenant Dallas.« Ihr Blick wanderte verächtlich von Eves zerzausten Haaren bis hinab zu ihren ausgelatschten Boots. »Sie sollten es vielleicht selbst einmal probieren.«
    »Ah, jetzt haben Sie mich tatsächlich getroffen. Sie haben sich also sorgfältig geschminkt, die obersten drei Knöpfe Ihrer Bluse aufgemacht und dann auch noch eine Flasche erlesenen Weines mitgebracht. Klingt für mich, als hätten Sie es auf eine Verführung Ihres Kollegen abgesehen.« Eve beugte sich über den Tisch und hätte um ein Haar gezwinkert. »Also bitte, wir sind hier unter Frauen. Wir alle wissen, wie diese Dinge laufen.«
    Leanore studierte eingehend einen winzigen Kratzer auf einem ihrer sorgfältig lackierten Nägel. Sie war einfach eiskalt. Im Gegensatz zu Foxx geriet sie nicht so

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