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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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seinen Cognacschwenker.
    Ryan nickte und nahm sein Glas. Stunden waren vergangen, seit er und sein Team die aztlanische Grenze überflogen hatten und auf einem privaten Flugplatz in Austin gelandet waren.
    Kurz danach war Talon zu sich gekommen, und seine Aura machte einen bemerkenswert gesunden Eindruck. Er hatte sich aufgerichtet und dabei ausgesehen, als habe er ohne Körperpanzer an einem Spiel Urban Brawl teilgenommen - Gesicht und Körper waren von Blutergüssen und Schrammen übersät. Doch er hatte keine Verletzungen, die nicht heilen würden. In erster Linie brauchte er Ruhe.
    Ryan hatte wieder seine menschliche Gestalt angenommen und sofort einen Monat bezahlten Urlaub für das ganze Team angeordnet. Dann hatte Ryan sich von den anderen verabschiedet und war mit einem Privatflugzeug nach Washington FDC aufgebrochen.
    Axler, Grind und Talon flogen mit Dhin zur Niederlassung von Assets Incorporated. Und von dort aus würden sie wahrscheinlich getrennt zu den Fijis, Caymans oder sonstwohin fliegen, wo sie ihren Urlaub verbringen wollten.
    Nadja hatte ihn auf dem National Airport in Empfang genommen, als er das Flugzeug verließ. Sie hatte ihm in die Augen geschaut, lange und durchdringend, und die Frage für sich zu beantworten versucht, wer er war.
    »Ich bin es immer noch«, sagte er, obwohl er sich fragte, ob er überhaupt noch wußte, was das bedeutete.
    Sie umarmte ihn und drückte ihn an sich. »Ich weiß«, sagte sie. »Ich weiß.«
    »Glaub mir«, sagte Ryan, »ich bin mindestens ebenso überrascht über das, was passiert ist, wie alle anderen.«
    Nadja lachte. »Ich glaube, jetzt wissen wir, wer Dunkelzahns Nachfolger ist.«
    »Ich hoffe, das bedeutet nicht, daß mein Alltagsjob darin besteht, die überlegenen Mächte der Finsternis zu bekämpfen.«
    »Hör auf zu jammern«, sagte Nadja. »Die Bezahlung ist gut, und du bekommst sämtliche Vergünstigungen.« Sie löste sich von ihm und zeichnete ihre Körperformen nach, so daß er genau wußte, was sie meinte.
    »Tja, bei näherer Betrachtung...« Ryan zog sie in seine Arme. Er hatte sie festgehalten und sich von ihr zur Limousine führen lassen. Unterwegs hatte er ihr immer wieder zugeflüstert: »Ich liebe dich.« Sein Gesicht war naß von Tränen gewesen.
    Er hatte auf der ganzen Heimfahrt geweint.
    Jetzt betrat Nadja lautlos das Wohnzimmer des Anwesens. Sie trug ein grünes Seidenkleid und dazu passende Hausschuhe, und Ryan sah die Erschöpfung in ihren Augen. Sie sagte nichts, als sie sich zu ihm auf den großen Sessel setzte und einen Arm über seine Brust legte.
    Ihr Duft erfüllte die Luft ringsumher, als sie ihren Kopf an seinen Hals kuschelte. Der Duft ihres Wesens. Die Wärme ihres Körpers, der sich träge an ihn schmiegte, war die perfekteste und behaglichste Empfindung seines ganzen Lebens.
    Es kann nichts Besseres geben.
    Harlekin sah Ryan an. »Bevor wir alle einschlafen«, sagte er, »möchte ich noch einen Toast auf Dunkelzahn ausbringen.« Er hob sein Glas.
    Ryan öffnete die Augen und tat es ihm nach. »Auf Dunkelzahn. Möge er in Frieden ruhen.«
    »Ein wahrhaft heroisches Wesen«, bemerkte Harlekin, »dessen Opfer die Welt vor der bevorstehenden Zerstörung bewahrt hat.«
    Ryan bedachte ihn mit einem verwirrten Blick.
    Harlekin nickte wissend. »Das Drachenherz«, sagte er. »Ich habe herausgefunden, wie es erschaffen wurde und wie ein solch mächtiger Gegenstand so früh im Magiezyklus überhaupt existieren konnte. Seine Macht stammte von Dunkelzahn. Er hat Selbstmord begangen, um dem Drachenherzen seine Essenz einzupflanzen.«
    »Ist das möglich?«
    Harlekin nickte wieder. »Es ist alles ganz logisch. Die unerklärliche Explosion vor dem Watergate Hotel. Das Managewitter, das zurückblieb.«
    Harlekin sah Ryan in die Augen. »Dunkelzahn wußte, daß Darke und die Azzies versuchten, die Zacke am Ort des Großen Geistertanzes auszubauen. Ich selbst habe es ihm erzählt, und er war vielleicht ungehalten über meine Gegenmaßnahmen. Im nachhinein ist klar, daß er recht hatte. Thayla war vorübergehend eine gute Lösung, aber sie war zu verwundbar. In meiner Selbstüberschätzung konnte ich das nicht erkennen.«
    »Als ich ihm also von dem Locus berichtete...«, begann Ryan.
    »Erkannte er, daß die Zeit knapp wurde. Er hatte Orichalkum gehortet und insgeheim das Drachenherz angefertigt - einen Gegenstand, der Mana in so großem Maßstab manipulieren konnte, daß er in der Lage sein würde, unnatürliche Zacken zu zerstören.

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