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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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neigte wieder den Kopf, da sie Jane zuhörte. Sie beäugte ihn immer noch mißtrauisch, aber sie und Grind senkten ihre Waffen. In der Ferne hörte Ryan schwach den Rotorenlärm eines sich nähernden Hubschraubers.
    »Das müßte Dhin sein«, sagte Axler. »Tut mir leid, Ryan, wir mußten uns erst mit Jane kurzschließen, um uns zu vergewissern, daß du wirklich du bist.«
    Ryan nickte, dann bückte er sich, um seine Ausrüstung aufzuheben. Es blieb keine Zeit, sich anzuziehen, und seine Kleidung bestand ohnehin nur noch aus Fetzen, aber er wollte seine Waffen und sein Armbandkom. »Wie konnte Jane wissen, daß ich es wirklich bin?« fragte er.
    »Sie hat Nadja die Aufzeichnung meiner Cyberkamera gezeigt. Harlekin und Aina sind zurückgekehrt und behaupteten, sie seien an der Brücke erfolgreich gewesen. Sie wissen, was mit dir passiert ist, und haben Nadja informiert. Dann hat sie es uns gesagt.«
    Ryan nickte, während er seine Ausrüstung aufsammelte. Auch in seiner menschlichen Gestalt waren seine Sinne schärfer als je zuvor, und er sah beständig den Astralraum.
    Talon lag immer noch bewußtlos auf der Metallplattform. Sein Gesicht war blaß und vollkommen schlaff. Der Geist des Magiers war nicht von der Brücke zurückgekehrt. Letzten Endes war er derjenige gewesen, der Ryan geheilt hatte.
    Ich hoffen, du schaffst es zurück, mein Freund, dachte er.
    »Ryan...«, sagte Axler. »Was ist denn nun passiert? Wart ihr erfolgreich?«
    Ryan nickte. »Ja, ich glaube, das waren wir.« Doch sein Tonfall war melancholisch. Ryan strich über Talons Gesicht. Die Aura des Menschen war unendlich weit weg.
    »Ist er tot?« fragte Axler mit einem seltenen Anflug von Trauer in ihrem Tonfall.
    Ryan schüttelte den Kopf. »Er lebt noch, aber ich fürchte, sein Geist hat sich auf den Metaebenen verirrt oder sitzt irgendwo fest.«
    »Warum verlieren wir immer unseren Magier?« fragte Grind. »Wir werden noch in Verruf geraten.«
    Ryan gestattete sich ein Lächeln. »Noch haben wir ihn nicht verloren«, sagte er. »Talon ist sehr erfinderisch. Er hat mich mehrfach positiv überrascht. Ich hoffe nur, er kann noch einen letzten Trick aus dem Hut zaubern.«
    Der Lärm eines sich nähernden Hughes Airstar wurde immer lauter, da Dhin mit ihrem Transportmittel eintraf. Wind kam auf, als der Ork-Rigger den Hubschrauber näher heranbrachte. Er konnte nicht auf dem Metalldach landen, also schwebte er über ihnen auf der Stelle.
    »Grind«, sagte Ryan. »Kannst du Talon tragen?«
    Der Zwerg nickte. »Ich nehme ihn.«
    Er bückte sich und hob den Magier mit seinem dritten Arm auf, während Dhin ein Seil aus dem Hubschrauber herabließ. Grind packte das Seil mit seinen beiden freien Armen.
    Eine weitere Explosion ließ den Turm erbeben, als ein grellweißer Toroid aus reiner Energie aus dem Locus schoß. Ryan sah, wie sich die Energie wie eine Springflut ausbreitete. In Sekunden brandete sie den Hang empor und walzte dabei Bäume und Gebäude nieder. Sie prallte gegen den Sockel des Turms wie brodelnde Lava.
    Die Welt kippte unter Ryan weg, während Grind sich mit Talon an dem Seil hochhangelte und sich in den Hubschrauber zog. Der Turm erbebte und kippte, da sein Fundament von der Gewalt der Energieexplosion einfach weggesprengt worden war.
    Axler schrie auf und setzte zu einem Sprung nach einem der aus dem Flubschrauber herunterhängenden Seile an. Doch sie hatte ihre Sicherheitsleine noch nicht gelöst, und ihre Hüfte war immer noch mit der Öse auf der Aussichtsplattform verbunden. Der Draht spannte sich und hielt sie fest. Sie erreichte das Seil nicht.
    »Drek!« schrie sie, als sie mit der Aussichtsplattform seitlich wegkippte.
    Ryan fiel ebenfalls, und er ritt auf dem stürzenden Turm wie auf einer Welle. »Axler«, rief er, »schneide deine Sicherheitsleine durch!«
    Wenn sie beim Aufprall noch gesichert war, würde sie sofort sterben, da sie gegen den harten Fels geschleudert würde. Alle Knochen in ihrem Leiben würden förmlich pulverisiert werden.
    Ryan mochte ebenfalls sterben, aber daran dachte er nicht. Er konzentrierte sich auf seine Magie und darauf, sich wieder zu verwandeln. Das Mana kam ebenso leicht wie zuvor, und Augenblicke später hatte Ryan wieder seine Drakogestalt angenommen.
    Er schlug mit seinen schuppigen Flügeln und schwebte einen Augenblick in der rauchgeschwängerten Luft. Das Gefühl der Schwerelosigkeit erregte ihn. Dann stieß er herab.
    Axler, stoß dich vom Turm ab. Ich fange dich auf.
    Ryan sah mit

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