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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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hatte, hatten die Clan-Techs an Stelle der Hochspannungs-Verkaufsautomaten und -herde einen Holotank und mehrere Computerkonsolen installiert. Dadurch gab er eine akzeptable taktische Zentrale ab, solange man den in die Wände ein-gedrungenen Geruch von Bratfett und gewürzter Tomatensoße ignorierte, in der die Zivilisten dieses Planeten offenbar jedes Gericht ertränkten.
    Er stand im Innern der dreidimensionalen Holoan-zeige und stieg wie ein Titan über das Felsplateau von Bar-Taniam, auf dem ein Binärstern seines Einsatz-Sternhaufens die Bergung eines SturmhammerBehemoth sicherte. Der schwere Panzer war zwar weit langsamer, als es den Jadefalken lieb schien, aber angesichts der wachsenden Verluste auf beiden Seiten war eine Kampfmaschine dieser Schlagkraft zu wichtig, um auf sie zu verzichten.
    Einzig und allein aus diesem Grund ignorierte er Malvina Hazen für mehrere entscheidende Sekunden, während er mit Hilfe der Satellitenbildkarte eine Postenreihe für den Fall festlegte, dass die Lyranischen Ranger umkehrten und versuchten, ihren Panzer zu retten.
    Mit dem Steuerhandschuh zeichnete er über einer Kette steiler, felsenbedeckter Berge einen Kreis in die Luft. Ein weißes Halo blieb zurück. Der Computer fügte Linien hinzu, die sich kreuzten und zu einem Fadenkreuz veränderten. Dann sank die komplette Grafik hinab und legte sich über niedriges Gebüsch und spärliches Gras, wo sie rot pulsierte.
    Mit einem Finger berührte er ein Symbol, das in der Nähe hing, wie eine Miniatursonne über der Felsebene. Ein Menü mit mehreren Kommunikationscodes fiel auf. Er wählte einen davon und tippte ihn zweimal mit dem Zeigefinger an. In seinem Ko mm set knackte es.
    »Pos, Sterncolonel?«
    »Bogart. Beweg ein paar strategische Raketenwerfer hier hinaus hinter diesen Hang. Dort haben sie gute Deckung und ein freies Schussfeld.«
    Der freigeborene Sterncaptain bestätigte den Befehl, und das Kreissymbol veränderte die Farbe von blinkend Rot zu Gelb. Die Einheiten waren unterwegs.
    Als sich Noritomo schließlich wieder zu Galaxiscommander Malvina Hazen umdrehte, geschah dies mit einem gerüttelt Maß an böser Vorahnung. Malvina umklammerte das Geländer um den Holo-tank mit solcher Gewalt, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Blutlose Finger krallten sich um die Metallstange, und ihr rechtes Auge brannte mit einem Feuer, das er für unmöglich gehalten hätte. Zweimal setzte sie an, etwas zu sagen und beide Male versagte ihre Stimme.
    Noritomo hatte Malvina Hazen wütend gesehen. Außer sich sogar. Er hatte sie auch schon im festen Griff des eiskalten Zorns gesehen, der jeden zu verzehren drohte, der sich ihr in diesem Moment in den Weg stellte - und er selbst hatte ihr dabei am nächsten gestanden.
    Aber bis jetzt hatte er sie nicht zu einer so blinden Wut fähig gehalten, die jede Vernunft sprengte.
    »Deine Kräfte«, stellte sie langsam fest, »befanden sich in Position zu einem Schlag gegen die Cyclops-werke. Warum hast du nicht angegriffen?«
    Er zog das Kommset ab und warf es einem nahen
    Adjutanten zu, der die Bergungsoperation weiter überwachen würde. Den Steuerhandschuh behielt er. Er steckte ihn in den Gürtel.
    »Ich sah keinen Nutzen darin, militärisches Material gegen ein nutzloses Ziel einzusetzen. Der Roose-velt-Island-Komplex ist für uns wertlos.« Er deutete auf das holographische Gelände zu seinen Füßen. »Stattdessen konnten wir den Lyranischen Rangern bei der Verlegung ihres Basislagers schwere Schäden zufügen.«
    »Die Beleidigung ihrer öffentlichen Entgegnung ist Grund genug«, brüllte Malvina fast. »Tara Campbell wagt es, mir eine Lektion zu erteilen?«
    Jetzt bemerkte Noritomo, dass sie von gar keiner Ehrengarde begleitet wurden. Kein Beckett Malthus, der die gewalttätigeren Impulse der Dschingis Khanin bremsen konnte. Das hier war ein direkter Zweikampf zwischen ihrem und Noritomos Willen, und es war besser, wenn es dafür keine Zeugen gab. Mit einer Kopfbewegung entließ er den Adjutanten und mehrere Techs, die an ihren Arbeitsplätzen erstarrt waren.
    Sie zogen sich in hastiger Erleichterung zurück.
    »Tara Campbell hat unsere Schwachstelle gefunden«, formulierte er es so diplomatisch wie möglich.
    »Ich bin nicht schwach, Sterncolonel Helmer.«
    »Der Jadefalken-Desant schon«, antwortete er. »Aus demselben Grund, aus dem wir militärischindustrielle und wirtschaftliche Zentren in der Republik als unsere Primärziele gewählt haben, müssen wir die industrielle

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