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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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umgänglicher. »Aber ich vertraue Ihnen meinen Atlas an. Ich kann ihn unmöglich in eine K-3-Fähre schaffen, und ein Landungsschiff könnten die Jadefalken an Bord des
    Nightlord da oben wichtig genug nehmen, um es abzufangen. Behandeln Sie ihn pfleglich.«
    »Das gefällt mir nicht.« Sie deutete mit einer Kopfbewegung zu den Staubwolken, die immer noch hoch über den gesprengten Gebäuden hingen. »Nichts von alledem.«
    »Es war die richtige Entscheidung«, versicherte ihr der alte Paladin. Der Blick seiner dunklen Augen war so kalt wie der Weltraum. »Hazen kann unsere Botschaft nicht missverstehen. Wir können aus Skye eine Welt machen, die militärisch gesehen den Besitz nicht lohnt.«
    »Die Republik um jeden Preis verteidigen?«, fragte Tara. Sie schüttelte sich. Jetzt, nachdem die Kameras abgeschaltet waren, konnte sie das. »Ich bin kein Anwalt der Gründerbewegung.«
    »Vielleicht nicht.« Er verschränkte die drahtigen Arme vor der Brust. Ein leichter Wind zupfte an seinem Rangcape und pluderte es auf. Trotz seines hohen Alters und des wettergegerbten Aussehens wirkte der Paladin immer noch beeindruckend. »Aber ich bin es. Und ich werde Ihnen auf Terra den Rücken decken.«
    »Es ist nicht mein Rücken, um den ich mir Sorgen mache.«
    »Tja, der Teil ist allerdings in Gefahr, Countess. Daran besteht kein Zweifel.«
    Trotz der exzellenten militärischen Fähigkeiten des Paladins - und auch ihrer eigenen - riskierten sie beide ihr Fell, was die taktische Lage auf Skye betraf. »Wir geben alles, was wir haben, und noch zehn Prozent obendrauf. Mehr geht nicht.« Sie legte die Arme um ihren Körper.
    »Es sind verzweifelte Zeiten, Tara.« Er lächelte dünn und hart. »Verzweifelte Maßn ahm en. Gewöhnen Sie sich daran.«
    »Ich werde tun, was nötig ist, aber ich will verdammt sein, wenn ich mich daran gewöhne. Das ist ein gefährliches Pflaster, David.« Tara sah ihn überrascht zusammenzucken, als sie zum ersten Mal seinen Vornamen benutzte. »Wenn wir uns nicht vorsehen, wird Skye wirklich zu einer Welt, die keine Mühe mehr lo hn t.. Was hält uns dann noch hier?« Sie sah ihn fragend an.
    »Wie weit werden wir in unserer Verzweiflung gehen?«
    Miliario
    Die Avanti-Assemblies-Fabrik in Miliano war mit Militärgerät wohl vertraut. Wenn auch möglicherweise nicht in dieser Größenordnung, entschied Alexia Wolf.
    Auf der Hauptwerksetage waren Arbeitsgruppen unter Lizenz von Kressly Industries mit dem Zusammenbau von Kelswa-Panzern beschäftigt. Ihr Arbeitsareal wurde jedoch täglich kleiner, weil Tharka-nische Ulanen und Lyranische Ranger die Maschinen zu Wartungs- und Reparaturzwecken übernahmen. An den Wänden waren Mechs und Panzer befestigt, und Kröten arbeiteten mit AsTechs in Exoskeletten, um - wo nötig - eine myomerunterstützte Hand anzulegen.
    Militärtechs und Fabrikarbeiter brüllten quer durch die Halle und forderten mit teilweise recht blumigen Worten Ausrüstung an, um sie gemeinsam zu nutzen. Oder auszuborgen. Oder einfach zu nehmen, wenn gerade niemand hinsah. Ständig verschwand Material von der Fertigungsstraße, und Schneidbrenner flammten auf, um Panzerplatten zurechtzuschneiden und hastig über Einschusslöcher zu setzen.
    Der Gestank von erhitztem Metall hing über allem, was hier geschah. Es war der Gestank der Verzweiflung.
    Aus dem >Nest< des Vorarbeiters, das sie mit dem Vorarbeiter und Niccolö GioAvanti teilte, beobachtete Alexia, wie ein zerschossener Kelswa-Panzer in die Halle rollte. Beschädigte Antriebsketten knallten auf den Betonboden und körniger schwarzer Qualm drang aus dem Motorraum. Ein Kontrolleur sah ihn, winkte und fuhr sich mit der flachen Hand über die Kehle. Die Besatzung schien zwar sicher, ihren Panzer selbst an Ort und Stelle fahren zu können, aber die Regeln sahen doch vor, dass die Kontrolleure das Sagen hatten (zumindest über das, was sie erfuhren). Also schalteten die Soldaten den Panzermotor ab, und ihr Gefährt wurde die dreißig Meter weit zu einem freien Kokon geschleppt.
    Ein Stabsfeldwebel der Lyranischen Ranger rannte hinüber und diskutierte mit dem Kontrolleur. Beide gestikulierten herauf zum Nest, das nur zwei Meter über dem Boden der Halle hing, aber der Vorarbeiter reagierte nicht, und für Alexia handelte es sich um eine Angelegenheit der niederen Kasten. Die Situation würde sich von selbst klären, man würde den Panzer reparieren - und ihre Ulanen würden wieder kampfbereit sein. Bald, so stand zu hoffen.
    Es bestand kein

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