Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
verlangten, dass sie außer Kontrolle geriet und blindlings um sich schlug.
    Sie hatte Recht gehabt. Das wollte Noritomo nicht wissen. Über die geheimen Kämpfe zwischen seinen Vorgesetzten Bescheid zu wissen, sicherte keine lange und ruhmreiche Karriere bei den Clans.
    Er schluckte trocken, dann zwang er sich zur Ruhe. »Darf ich momentan von der Annahme ausgehen, dass du meinen Tod nicht befehlen wirst, und ich auch keinen direkten Befehl erhalte, ein in meinen Augen wertloses Ziel anzugreifen?«
    »Annahmen sind etwas sehr Gefährliches, Sterncolonel. Aber ja, das darfst du. Momentan.«
    »Wie lauten die Befehle des Galaxiscommanders?«
    Sie wedelte abfällig mit der Hand in Richtung des Holotanks. »Berge dein Spielzeug und rüste deine Krieger aus. Bring diesen Sturmhammer zur Strecke, wenn du es kannst. Aber halte dich bereit, Sterncolonel. Wenn ich das nächste Mal jemandes Kopf fordere, wirst du ihn mir bringen.« Malvina Hazen trat etwas zurück und gestattete ihm die Freiheit, endlich zu entspannen. »Oder ich hole mir deinen.«
    »Gut gehandelt«, bestätigte Noritomo. »Und akzeptiert.«
    Die Formel war ausgesprochen, bevor er es sich überhaupt überlegen konnte. Schließlich entsprach sie der Tradition, und der Galaxiscommander hatte ihm ein Geschäft vorgeschlagen, an dem für ihn ohnehin kein Weg vorbeiführte. Ihr bitteres Lächeln und die Erinnerung an ihre vorhergehenden Worte ließen ihn jedoch nicht los.
    Wenn die Zeit kam, seinen Part zu erfüllen, konnte sie Becket Malthus' Namen durchaus nennen. Und wie viel war sein Leben dann wert?
    Landungsschiff Himmelstor, über Skye
    »Wir sind auf Plus sechs mit Abschluss in einer Stunde«, meldete Eduard Goran auf die Brücke der
    Himmelstor.
    Das Funksignal war nur schwach und wurde durch die Nähe des Mondes von Skye gestört. Es half, dass Jasek den Zeitplan ebenso gut kannte wie der Raumfahrer, auch wenn er nicht alle Einzelheiten verstand. Unter den 1,8 g Andruck, mit denen das Landungsschiff der Excalibur-Klasse, auf den Planeten zustürzte, ging sein Atem mühsam. Er sog die Luft in einer bewussten Anstrengung tief ein.
    »Brevet-Kapitän Dawkins wird uns gleich zum Abbremsen drehen«, gab er zurück. Isaiah Dawkins war Gorans Erster Offizier an Bord der Himmelstor. Der viel zu junge, dürre Offizier mit den kurz geschorenen roten Haaren konnte es gar nicht erwarten, bei diesem schwierigen Rücksturz sein Geschick unter Beweis zu stellen. Möglicherweise war er sogar etwas zu versessen darauf. »Langsam wünschte ich mir, Sie wären noch an Bord.«
    »Es war Ihre Idee«, erinnerte ihn Goran und starrte stirnrunzelnd vom Bildschirm. Es hatte ihm überhaupt nicht behagt, an Bord des Sprungschiffs zu bleiben.
    Jack presste die Lippen zusammen, als das Landungsschiff die Schubtriebwerke abschaltete und sich mit Hilfe der Steuerdüsen um hundertachtzig Grad drehte. Während des gesamten Vorgangs spielte die gefühlte Schwerkraft an Bord verrückt und er klammerte sich panisch an die Armstützen seines Sessels. »Wir brauchen Ihre Erfahrung da, wo Sie sind. Bringen Sie sie sicher herein, Eduard. Das können nur Sie.«
    »Sorgen Sie nur dafür, dass ein paar der Sturmschiffe den Nightlord weglocken.« Der Kapitän verzog das Gesicht. Der Gedanke eines Angriffs auf seinen Herrn und Meister behagte ihm ebenso wenig wie der an einen auf sein Schiff. »Falls das nicht funktioniert, werden wir eine Woche oder mehr mit heruntergelassenen Hosen in diesem System hängen.«
    »Falls das nicht funktioniert«, knurrte Jasek, den der Andruck wieder in die Sitzpolster drückte, »wird uns das alle den Arsch kosten. Sie müssen durchkommen.«
    Goran grunzte. »Ich komme durch. Aber danach hängt alles von den Lyranern ab.« Er unterbrach sich und warf einen Blick zur Seite auf Daten, die neben der Kamera eintrafen. »Aber wenn ich das Monster sehe, das da auf uns zuhält, dann befürchte ich, dass wir ein Wunder brauchen.«
    »Bald ist Weihnachten«, erinnerte ihn Jasek. »Genau die richtige Zeit dafür.« Dann unterbrach er mit einem letzten Nicken und einer mühsamen Bewegung zum Funkoffizier die Verbindung und lehnte sich für die Folter des restlichen Flugs nach Skye zurück.
    Malvina Hazen hatte sich ein frühes Weihnachtsgeschenk verdient.
    Bei der Eroberung eines Staates sollte man zunächst alle Verletzungen bedenken, die ihm beizubringen notwendig werden, und diese dann unverzüglich sämtlich beibringen, um eine häufige Wiederholung solcher Aktivität zu

Weitere Kostenlose Bücher