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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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heißt, du gehst dahin, wohin wir gehen. Und ich werde die bestmöglichen Mittel einsetzen, um eine Mission erfolgreich abzuschließen. Ohne Bevorzugung und ohne Selbstbedienung.«
    Alexia schüttelte seine Hände ab. »Selbstbedienung?«
    »Vergiss es. Ich bitte dich einfach, mir zu vertrauen, Alexia. Bis jetzt habe ich dich noch nicht enttäuscht, oder?«
    »Noch nicht.« Sie stand auf und drehte sich mit einem verschmitzten Lächeln zu ihm um. »Aber es gibt für alles ein erstes Mal. Vielleicht solltest du noch etwas üben?«
    Jasek lachte. »Wir sind im Einsatz, Oberstleutnant Wolf.«
    Ihr Stirnrunzeln war nicht ganz ernst gemeint. Das war die Regel, auf die sie sich geeinigt hatten. Jedenfalls eine der Regeln - und keineswegs die wichtigste. »Es ist doch wohl nicht, weil sie an Bord ist?«
    »Das weißt du wirklich besser.«
    »Vermutlich.« Sie seufzte. »Dann werde ich mich wohl lieber frisch machen gehen, bevor wir Duke und die anderen sehen.« Alexia trat auf ihn zu und legte ihm die Hände auf die Brust. Dann gab sie ihm einen kleinen, spielerischen Biss in das markante Kinn, bevor sie ihn wegdrückte und um ihn herum zur Luke ging. »Eines Tages könntest du all deine Regeln und die ganze Disziplin noch bereuen.«
    Der Anf ührer des Sturmhammers nickte. Er war bereits wieder auf dem Weg um den Schreibtisch und betrachtete die Karte. »Das sagst du dauernd«, stichelte er.
    »Ha!« Er schaute auf. »Wölfe sind revierfest, aber ich werde nicht ewig bei dir bleiben, Jasek. Das habe ich dir schon einmal gesagt.«
    »Stimmt, das hast du.« Ihre Drohung, ihn zu verlassen und ihren Geas fortzusetzen, war ein beständiger Scherz zwischen ihnen. »Aber ich könnte zuerst gehen«, erinnerte er sie. Es war seine übliche Erwiderung.
    Das Lächeln, mit dem sie ihn verließ, spielerisch und zugleich mit einem Hauch von Drohung, drückte genau aus, für wie wahrscheinlich sie das hielt.
    Hagendazberge, Zebebelgenubi Präfektur IX, Republik der Sphäre
    24. September 3134
    Jasek Kelswa-Steiner stürmte durch die Feuerwand, dann duckte er seinen Templer nach rechts hinter einen riesigen Baumstamm, der groß genug war, selbst dem fünfundachtzig Tonnen schweren Mech Dek-kung zu bieten. Autokanonenfeuer und Laser folgten ihm. Eine Granatensalve fraß sich tief durch die Rinde ins lebendige Holz des Mammutbaums. Rote Energielanzen schnitten noch tiefer und brannten schwarze Narben in den Stamm.
    Jasek lehnte sich zurück, streckte den linken Me-charm aus und feuerte mit der funktionstüchtigen PPK auf eine Gruppe Elementare. Der grellweiße Lichtbogen der Entladung verwandelte einen der Clanner in eine verbogene Skulptur aus verbranntem Fleisch und Metall.
    Die anderen verteilten sich, sprangen ins Gebüsch oder Geäst. Zwei zogen sich wieder in die Flammen zurück und vertrauten ganz auf den Schutz ihrer Rüstung. Hasek sah einen gepanzerten Infanteristen
    mit seinem Armlaser das Feuer zusätzlich anfachen.
    Sinnlose Zerstörung. Die Jadefalken waren eher bereit, Zebebelgenubi um sich herum einzuäschern, als sich ein einziges Mal geschlagen zu geben.
    Jasek hatte seine Leute von der Küste her durch den alten Wald geführt, statt über die gerodeten Berge zu ziehen, auf denen die Jadefalken sie schon von weitem sehen konnten. Aber die Clanner hatten sie trotzdem zu früh entdeckt. Eine Linie aus leichten und mittel schweren Maschinen hatte auf Jasek gewartet, als er an der Spitze der Einheit versuchte, aus dem Wald zu brechen. Sie drängten ihn zurück unter die titanischen Bäume, dann setzten sie den Wald bewusst an mehreren Stellen in Brand, um seine Formation zu stören.
    Inzwischen tobte das Feuer auf einer Fläche von einigen Quadratkilometern und erstickte den Wald in dichtem, schwarzem Rauch. Flammen schlugen durch die Wipfel der Baumriesen, wurden mit peitschenden Windstößen von einer Krone zur nächsten getrieben.
    Asche und orangerot glühende Zweige regneten in das Inferno hinab.
    Der wahre Schaden und die wirkliche Gefahr fand sich jedoch näher am Boden, wo sich Krüppelkiefern, Schierlingstannen und Gebüsch mit Efeu und Glyzinen zu einem knochentrockenen Unterholz verstrickten, das nach Wochen regenlosen Winters lichterloh brannte. Die Flammendecke trieb die Temperatur in gefährliche Höhen und setzte irgendwann sogar die gewaltigen Mammutbaumstämme in Brand. Obwohl er nur noch eine einzige Partikelprojektorkanone zur Verfügung hatte, sah Jasek die Temperaturanzeige des Templer immer höher

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