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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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weiterer Punkt, den er durch die Erkundungsmissionen des Sturmhammers erfahren hatte. Er zuckte die Achseln. »Und die Countess hat ebenfalls Hintergrundinformationen beigetragen.«
    Das genügte der Stahlwolfkommandeurin offenbar. Sie entspannte sich ein wenig und verlagerte das Gewicht von den Fersen auf den ganzen Fuß. »Hat sie auch den Paladin geliefert?«, fragte sie. Es war das erste Anzeichen, dass sie McKinnon überhaupt wahrn ahm . Sie begleitete es mit einer leichten Verbeugung.
    »Das ist Sire ...«
    »Ich weiß, wer David McKinnon ist, und auch, was Sie hier wollen«, unterbrach Kerensky, ohne den Blick von dem greisen Krieger zu nehmen. Dann sprach sie ihn an. »Ich habe mir Ihre Taten im Heiligen Krieg angesehen. Den Überfall auf Terra. Das letzte Aufgebot bei Krupp.« Es lag zwar ein gewisser Neid in ihrer Stimme, doch die grünen Raubtieraugen wirkten verschlagen. »Und ich habe von der Gründerbewegung gehört. Wenn Sie mit dem Sturmhammer zusammenarbeiten, steckt Skye in Schwierigkeiten. Wieder einmal.«
    Ganz gleich, was er persönlich davon hielt, Kontakt mit Kerensky aufzunehmen, McKinnon gab nichts preis, was Jaseks Pläne hätte gefährden können. »War je irgendein Zweifel daran möglich, dass die Jadefalken es noch einmal versuchen?«
    »Um ehrlich zu sein: nein«, antwortete der zweite Stahlwolf an Kerenskys Stelle. »Sterncommander Yulri«, stellte er sich Jasek vor, dann zuckte er die Achseln. »Ich war weder auf Ryde noch auf Skye dabei, aber Tassa hat mich darüber informiert, was geschehen ist. Ein blinder Surat konnte es kommen sehen.«
    Kerensky nickte. »Aber da man mir überdeutlich zu verstehen gab, dass dies nicht unser Problem ist, sind wir abgeflogen. Jetzt sind wir hier.« Das klang endgültig.
    Jasek dachte nicht daran, kampflos aufzugeben. »Ich hätte nicht erwartet, dass die Schwarze Witwe einem Kampf aus dem Weg geht.« Er fand die Herausforderung sehr gelungen.
    Bis Kerensky ihn anstarrte. »Um eines gleich klarzustellen. Ich bin nicht die Schwarze Witwe.« Sie strich mit der Hand über das rote Motiv auf dem
    Bauch. »Ich trage die Sanduhr als Tribut an meine Genmutter, aber ich wähle meine Kämpfe selbst.«
    Natascha Kerenskys Tochter? Das war eine historische Entdeckung. »Und Ihr Vater?«, fragte er, augenblicklich neugierig geworden.
    »Geht Sie nichts an«, wehrte sie ab. »Begnügen wir uns damit, dass ich hohen Anforderungen gerecht werden muss. Ich habe keinen Bedarf, mir von Ihnen noch zusätzliches Gepäck aufladen zu lassen, fra-pos?«
    Er nickte und hatte das Gefühl, Kerensky jetzt etwas besser zu verstehen. Und dieses Verständnis konnte helfen, sie zu überzeugen. »Pos«, beantwortete er ihre rhetorische Frage auf Clanmanier. Dann: »Sehr gut, Pos. Ich weiß einiges darüber, wie es sich anfühlt, einem legendären Erbe gerecht werden zu wollen.«
    Sie zögerte. Vermutlich hatte sie nicht beabsichtigt, dass er es sah, aber er bemerkte ein kurzes Aufflackern von Interesse in ihrem Blick. Und er wusste auch, wie er darauf reagieren musste. Mit einer sehr gelassenen, selbstsicheren Haltung. Und mit Abwarten.
    »Und was haben Sie herausgefunden?«, fragte sie schließlich.
    »Es geht nicht. Unmöglich.« Er gestattete einem Lächeln, sich langsam von den Mundwinkeln her aufzubauen, als teile er ein Geheimnis mit Kerensky. »Aber wir versuchen es trotzdem immer weiter, nicht wahr?«
    Es war, als existierten für ein paar Pulsschläge nur sie beide. McKinnon und Yulri waren vergessen. Tamara Duke kaute nervös auf ihrer Unterlippe, Petrucci aber legte ihr die Hand auf den Ellbogen und hinderte sie daran, etwas zu sagen.
    Anastasia Kerensky nickte langsam. »Uns bleibt keine große Wahl.«
    Man hätte diese Worte defätistisch auslegen können, aber Jasek hörte den Stolz in ihrer Stimme und verstand, was sie ausdrücken wollte. Sie sah diese Anforderungen und betrachtete sie als Herausforderung - und als Möglichkeit, Ru hm zu ernten. In seinen Adern loderte das Verlangen nach persönlichen Hochleistungen nicht ganz so heiß, aber die Verpflichtung, die er dem Volk Skyes gegenüber fühlte, füllte die Lücke auch ganz gut.
    Und genau wie Kerensky galt für ihn: »Ich würde es nicht anders haben wollen.«
    Das ließ sie sich eine Weile durch den Kopf gehen, ohne dabei auch nur eine Miene zu verziehen. Er sah in ihren Augen, als sie zu einer Entscheidung kam. Einer ihrer Mundwinkel hob sich zu einem verführerischen Lächeln.
    »In Ordnung«, stimmte sie

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