Bismarck 04
ausführte. Dieser wird eben viel bedeutender gewesen sein, als H. B. erwähnt, auch ist keineswegs undenkbar, daß 39. Westf. erst spät gemäß seiner V. L. bei Tahure zersprengt wurde. Dort wurden Bretonen, Normannen, Pikarden erst spät Meister, Afrikaner und Marinebatl. nahmen aber auch im Oktober nie den Kanonenberg, dessen fünf Abhangfinger die Franzosen »Massigeshand« tauften. Beim Verlustansatz ließen wir 9. K. wesentlich aus, weil wir an dessen ernste Mitwirkung nicht glauben.
Dritte Hauptschlacht Loos-Arras
Auf der Westfront verschäumte die alliierte Sturmwelle fast spurlos, obschon 15. R. Lippe-Detmold seine ganze Hingebung aufbieten mußte, auch die Leipziger diesmal größeren Blutzoll zahlten. Beiläufig focht die Garde auch noch im Dezember und brachte es so auf 13 850 V. (1. G. allein 2500), mehr als je zuvor. Die Herbstschlachten genau zu schildern hat keinen Zweck, da sie nur sklavische Kopie der Winter- und dritten Arrasschlacht, nur mit noch mehr Aufwand von Streitmitteln. Sie verliefen so langweilig, daß sie den Kriegsforscher keinerlei Ausbeute liefern, nur dem Psychologen und Pathologen bezüglich menschlicher Ausharrungsfähigkeit. Roh frontales Anrennen auf bestimmte vom Geschütz bearbeitete Punkte, durch die der Stürmer sich Eingang verschafft! Durchbruchsphantasie zu solcher Phantastik ausgeartet, daß Franzosen und Briten sich zwischen Sambre und Maas im Rücken der deutschen Linien die Hände schütteln wollten! »Man so dhun!« sagt der Berliner. Nach so schrecklichen Lehren? Nach Ablauf tollwütiger Offensivepilepsie, deren Paroxysmen stets mit Kollaps enden, mußten die Westmächte knirschend zusehen, wie man sich bei Vernichtung Serbiens nicht stören ließ.
Auf der ganzen Linie vom Suippe- bis zum Ypernwasser, wo seit 21. Sept. überall ungeheure Kanonade dröhnte, das gleiche Bild. Übermäßiges »Trommeln« erzeugt an und für sich keinen entsprechenden Verlust an Leib und Leben, das zeigt der geringe oder mindestens nicht große des sächsischen 105. vor Hooge, auf dessen stets ausbesserungsbedürftigen, vom Bellewarder See angefeuchteten Schanzgräben schwerstes, am 25. früh unerträglich gesteigertes Feuer lag. Betäubende Minenexplosionen erschütterten den Bahndamm, vier »Wellen« überfluteten die Vorderlinie, doch wurden von Masch. G. hingemäht, von Mörsern bearbeitet, aus den halbgewonnenen tiefliegenden Gräben ließen sich die englischen Veteranen nicht mehr vorbringen. Zwei Freiwilligendiv., die den Rummel nicht kannten, sahen sich bald im Rücken gefaßt, wobei 7., 9. Komp. 105. den sprungweise herangekrochenen Feind niedermachten. Trotz todesmutigen Ungestüm scheiterten die Briten stets bis 1. November unter schwersten Verlusten. Genau im gleichen Stil wie dort, wo die Elsässer mit ausgezeichneter Tapferkeit das 5., 2. engl. K. abschlugen, stürmten Ende September südlich der Lys 15 englische Div., wo auch schon Australier zur Stelle. 70 000 Schuß pro Stunde gingen allein auf den Abschnitt der bei Loos eingefügten Schlesier nieder, die sich unverzagt die Hullucher Kiesgrube wiederholten und dort General Bruce mit seinem Stab gefangen nahmen. 4 hergerufene Pfälzer Batl. machten hier mit. Was am 27. bei Vermelles einbrach, davon entkam keiner lebend. Eine heransprengende Gardedragonerbrigade büßte ihren Vorwitz mit Vernichtung. Hier hatte French seine drei Kav. K. gesammelt. Keine Bange, es kam nie zum Einhauen und Verfolgen! 4. K. ward zum Skelett abgezehrt, 1. K. hatte mit 2. D. am Kanalrand blutigen Mißerfolg, mit 7. D. mäßigen an der befestigten »Zeche 8«, mit 9. D. geteilten, nur 28. Brig. drang in die große Schanze ein. Nördlich große Niederlage. Die vorderen zwei Wellen wurden mit Farbigen gefüllt, über deren Leichen die Weißen eindringen sollten, doch acht Wellen strandeten schauerlich, in Tausende von Stürzenden zerstäubend. Im Norden versagte das Rauchgas, vor Givenchy und Aubers flohen die Briten, die Inder ließen sich töten. Was um Loos herum unter giftigen Wolken mit riesigen Gashelmen herankam in der Überzeugung, das bellende Bombardement der Marinegeschütze habe die Verteidiger begraben, fiel unter Handgranaten. Allein in diesem Abschnitt lagen 20 000 Tote und Verwundete als Zeugen der Niederlage. 47. Territ. D., 15. schottische D. konnten die lange schmale Erhebung von Hügel 70 nicht ersteigen. French redete sich mit Interpunktionsfehlern heraus, als englische Kritiker ihm seine
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