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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Anklageschrift darüber den Unwillen des Fußvolkes ausdrückte.) Langles Massen ergriffen zuletzt die Flucht, zu Tausenden niedergestreckt durch das hinter sie gelegte Sperrfeuer. Die zweiten Staffeln schmolzen so nicht minder wie die vorn durchgebrochene erste Staffel. [Daß 66 vorn, 66 dahinter, 128 als drittes Treffen anrückten, wie Stegemann schreibt, ist ein Mißverstehen franz. Angaben. So genau schieden sich die Teile nicht, auch würden »22 D.« ja vielmehr als 132, sogar als 260 Batl. gehabt haben (mindestens 330). Es ist traurig, daß man stets statistischer Ungenauigkeit auf die Finger klopfen muß.] Nichtsdestoweniger setzte Castelnau sein Vertrauen in Munitionsverpulvern und war so wenig im Bild, daß er General Baratiers Chasseurs d'Afrique zur Verfolgung aufrief. Sie waren nicht wenig verduzt über den groben Empfang sächsischen Flankenfeuers aus Auberive, der ihnen gleich ganze Glieder wegriß, und machten sich eiligst beim Einsammeln von Fliehenden nützlich.
    Mittlerweile löffelten die Westfalen die pulvergewürzte spartanische schwarze Suppe aus, die ihnen das Lyonkorps zubereitete. Wahrlich keine Mastkur, wo es sonst nichts zu beißen und zu brechen gab. 50. D. wich zur Tahurestraße, doch 158. Paderborn hielt die Höhe gegenüber Hurlus und hatte fortan lauter Ruhmestage. Während das zurückgeworfene 53. nach Westen Front machte, schwenkte 158. südöstlich ein. So entstand ein Winkel, der den Feind bösem Kreuzfeuer aussetzte. Am Ostflügel wollen Petains Tirailleure in 15 Minuten das Massigesplateau erstiegen haben. In der »Trapezstellung« hätten 40 Überlebende von 2 Batl. Besatzung sich ergeben müssen, »Eliteregimenter des Kronprinzen« ingrimmig jeden Pardon verschmäht. Damit könnten nur Hessen gemeint sein, beiderseitiger Bericht verlegt absichtlich Oktobervorfälle hierher. Man kam rasch zu den »Champagnehäusern« hinauf? So greift franz. Darstellung den Ereignissen vor, offenbar vertrieb man erst im Oktober dort die 16. R. Art., wo manche Batterie die Hälfte ihres Bestandes verlor, denn bis dahin trug sie gehörig dazu bei, daß die Sturmtage glänzend für unsere Sache verliefen. 65. R. schmetterte alles ab. Was nordwärts wollte, fiel unter kaltblütigem Schießen der Paderborner. Welle auf Welle der 22. D. zerstob vor 28., 68. R., die feindliche Armada konnte auch beim »Schiffchen« nicht hineinsegeln, wo 29. R. Wache hielt. Das Knacken der M. G. wurde für viele ein Todesgeläut. Südlicher brandende Wellen der 39. D. wogten endlich unter Rauchschutz nördlich Massiges empor und überrumpelten einige Geschütze. Sie setzte sich vor »Ehrenberg«, kam aber ebenso wenig weiter wie drei auf der Ostflanke gegen 21. R., 9. L. W. D. vorgehende Divisionen. Stegemanns Phantasie über »Verbluten« der L. W. und Opfern jener 2 Schwabenbatl. am Kanonenberg beruht auf Unkenntnis der Lage und Verluste. Der Kampf auf der Ostflanke war mäßig, dagegen hätten 2 Batl. (es waren 3) nicht genügt, den Kanonenberg zu halten, wenn nicht Teile 56. D. dort zuletzt eintrafen und wahrscheinlich 30. R. mitwirkte. Der Kronprinz eilte plötzlich herbei und kräftigte Dittfurt mit 111. Art. und 24 schweren Geschützen. Ein jäher Platzregen löschte gleichsam den geschleuderten Feuerbrand, den die Deutschen schon mit den Füßen austraten. Das kam Castelnau gelegen als Ausflucht für Einstellen jeder Bewegung bis 4. Oktober durch Platzregen deutscher Geschosse. Plötzlich klagte er über »tränenerzeugende« Gasgranaten ins Suippetal, also bekam er Prügel. Im ganzen Oktober focht er ratlos auf der von 25 auf 15  km verkürzten Front zwischen drei Straßen-Engen, die kreuz und quer die Ebene durchziehen, und Briqueterie nördlich Massiges. Nur unsere Mitte bei Tahure knickte ein, die Flügel spannten sich unzerreißbar.
    Wir verloren hier im September-Oktober vielleicht 67 500, wahrscheinlich nur 51 000, relativ nicht viel, da Napoleon bei Leipzig in 3 Tagen 51 000 t. u. v. verlor. Ein Bruch zwischen Erscheinungstermin der Listen und Wahrscheinlichkeit besteht nur für Septemberende in der Champagne, nur hier braucht man späte Oktoberlisten zu Hilfe zu nehmen. Wie man für Oktober noch V. L. – 21. November zugrunde legen muß, bleibt dem Takt überlassen, jedenfalls traten bis 1. Dezember in Champagne wahrscheinlich 17 000 hinzu. Denn man bemerke, daß in späten Novemberlisten zumeist 15. R. D. mit 5500 V. auftritt, die tatsächlich einen letzten Novemberangriff

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