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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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seine Gefährten.
    Es gab noch einen Unterschied: Ihre Augen waren nicht golden oder schwarz, wie ich vermutet hätte, sondern hatten eine beunruhigende und unheimliche tiefrote Färbung.
    Lächelnd trat der dunkelhaarige Mann auf Carlisle zu.
    »Uns war, als hörten wir jemanden spielen«, sagte er mit ruhiger Stimme und einem kaum wahrnehmbaren französischen Akzent. »Ich bin Laurent, das sind Victoria und James.« Er deutete auf seine Begleiter.
    »Ich bin Carlisle. Das ist meine Familie – Emmett und Jasper, Rosalie, Esme und Alice, Edward und Bella.« Er stellte uns gruppenweise vor, um niemanden in den Vordergrund zu rücken. Ich erschrak, als er meinen Namen nannte.
    »Hättet ihr noch Platz für einige Mitspieler?«, fragte Laurent jovial.
    Carlisle ging auf seinen freundlichen Ton ein. »Wir wollten eben aufbrechen, aber ein andermal sehr gerne. Bleibt ihr eine Weile in dieser Gegend?«
    »Wir sind eigentlich nach Norden unterwegs, waren aber neugierig, wer hier lebt. Wir haben lange niemanden mehr getroffen.«
    »Hier gibt es tatsächlich nicht viele – nur uns und gelegentliche Besucher wie euch.«
    Die anfängliche Anspannung hatte sich langsam aufgelöst; aus der steifen Begrüßung war ein zwangloses Gespräch geworden. Ich vermutete, dass Jasper sein besonderes Talent einsetzte, um die Stimmung zu beeinflussen.
    »Wie weit reicht euer Jagdgebiet?«, erkundigte sich Laurent beiläufig.
    Carlisle ignorierte die selbstverständliche Annahme hinter der Frage. »Wir sind hier in den Olympic Mountains unterwegs und gelegentlich entlang der Coast Ranges. Nicht weit von hier haben wir einen festen Wohnsitz. In der Nähe von Denali gibt es noch eine Ansiedlung wie unsere.«
    Laurent wich kaum wahrnehmbar zurück.
    »Ein fester Wohnsitz. Wie denn das?«, fragte er mit aufrichtiger Neugier.
    »Warum kommt ihr nicht mit zu uns nach Hause, dann können wir uns in Ruhe unterhalten«, lud Carlisle sie ein. »Es ist eine recht lange Geschichte.«
    James und Victoria wechselten einen erstaunten Blick, als Carlisle von einem Zuhause sprach; Laurent hatte seine Mimik besser unter Kontrolle.
    »Das klingt sehr einladend und interessant.« Er lächelte herzlich. »Wir sind seit unserem Aufbruch in Ontario auf der Jagd und konnten schon lange kein Bad mehr nehmen.« Seine Augen wanderten anerkennend über Carlisles gepflegte Erscheinung.
    »Versteht mich nicht falsch, aber wir würden euch bitten, in der unmittelbaren Umgebung auf das Jagen zu verzichten. Für uns ist es wichtig, kein Aufsehen zu erregen«, erklärte Carlisle.
    »Selbstverständlich.« Laurent nickte. »Wir werden natürlich nicht in eurem Territorium wildern. Ohnehin haben wir gerade erst außerhalb von Seattle gegessen«, sagte er lachend. Es lief mir kalt den Rücken hinunter.
    »Wenn ihr mit uns laufen wollt, zeigen wir euch den Weg – Emmett und Alice, geht ihr doch mit Edward und Bella den Jeep holen«, fügte er beiläufig hinzu.
    Während Carlisle sprach, geschahen drei Dinge auf einmal. Ein Luftzug bewegte meine Haare, Edward erstarrte, und James, der unscheinbare zweite Mann, fuhr zu mir herum und taxierte mich. Seine Nasenlöcher waren gebläht.
    Er machte einen Ausfallschritt und kauerte sich hin, bereit zum Sprung; alle erstarrten. Edward entblößte seine Zähne und ging gleichfalls in die Hocke. Aus seiner Kehle kam ein wildes Knurren, das keinerlei Ähnlichkeit mit den gespielten Jagdgeräuschen vom Morgen hatte. Es war das Bedrohlichste, was ich je gehört hatte. Kalte Schauder liefen mir vom Kopf bis hinunter in die Fersen.
    »Was soll das bedeuten?«, rief Laurent überrascht aus. Aber weder James noch Edward gaben ihre aggressive Haltung auf. James machte eine Bewegung zur Seite, Edward reagierte sofort.
    »Sie gehört zu uns.« Carlisles strenge Zurückweisung war an James gerichtet. Laurent schien meinen Geruch weniger intensiv wahrzunehmen, aber nun begriff auch er.
    »Ihr habt euch einen Imbiss mitgebracht?«, fragte er mit ungläubiger Miene und machte unwillkürlich einen Schritt auf mich zu.
    Edward knurrte noch wütender, noch wilder. Seine Oberlippe war weit über seine gefletschten Zähne zurückgeschoben. Laurent wich zurück.
    »Ich sagte, sie gehört zu uns«, korrigierte Carlisle mit fester Stimme.
    »Aber sie ist ein Mensch «, protestierte Laurent. Es klang nicht aggressiv, nur erstaunt.
    »Ja.« Emmett hatte sich bedrohlich neben Carlisle aufgebaut und fixierte James, der sich langsam aufrichtete, ohne jedoch

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