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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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wie Edward unter den Bäumen auftauchte und den Ball in seiner erhobenen Hand hielt. Sein breites Grinsen war selbst auf die Entfernung deutlich zu erkennen.
    »Emmett schlägt am härtesten«, erklärte Esme, »aber Edward rennt am schnellsten.«
    Vor meinen erstaunten Augen nahm das Spiel seinen Lauf. Es war unmöglich, dem Flug des Balles oder den Bewegungen der Läufer um das Feld zu folgen – es ging alles viel zu schnell.
    Als Jasper, um Edwards unfehlbare Fangkünste zu umgehen, einen Ball ganz flach über den Boden schlug, Carlisle ihn abfing und beide auf das erste Base zurannten, wo sie mit voller Wucht zusammenstießen, begriff ich, dass es noch einen zweiten Grund dafür gab, warum sie nur bei Gewitter spielen konnten: Es klang, als würden zwei mächtige Felsbrocken ineinanderkrachen. Erschrocken sprang ich auf, doch offenbar waren beide unversehrt.
    »Safe«, rief Esme mit ruhiger Stimme.
    Emmetts Team lag gerade vorn – Rosalie war nach einem von seinen langen Bällen ums ganze Feld gehuscht –, als Edward seinen dritten Ball fing und damit das Offensivrecht erkämpfte. Glühend vor Aufregung kam er zu mir gesprintet.
    »Und?«, fragte er begierig.
    »Eins steht fest – wenn ich mir noch eins dieser lahmen Major-League-Spiele anschauen muss, sterbe ich vor Langeweile.«
    »Als ob du sie bisher spannend gefunden hättest«, lachte er.
    »Ich muss sagen, ich bin enttäuscht«, zog ich ihn auf.
    »Enttäuscht?«, fragte er verdutzt.
    »Ja – es wäre schön, wenn’s mal etwas gäbe, worin du nicht besser bist als jeder andere auf der Welt.«
    Er schenkte mir ein schiefes Lächeln, drehte sich um und ließ mich atemlos zurück.
    Dann stand er am Schlagmal.
    Er spielte klug, hielt den Ball flach, um Rosalie weiter draußen nichts zu fangen zu geben, und erreichte blitzschnell das zweite Base, bevor Emmett den Ball wieder ins Spiel bringen konnte. Dann schlug Carlisle einen Ball so weit – und so laut, dass meine Ohren schmerzten – über das Spielfeld hinaus, dass nicht nur Edward den Run schaffte, sondern er selber den Homerun. Anmutig klatschte Alice die beiden ab.
    Der Spielstand änderte sich ständig, und sie heizten sich gegenseitig mit den üblichen Sprüchen und Gesten von Streetballspielern an. Gelegentlich rief Esme sie zur Ordnung. Der Donner grollte weiter, doch wie Alice vorhergesagt hatte, blieben wir trocken.
    Dann, als Carlisle gerade Jaspers Wurf erwartete, keuchte Alice plötzlich erschrocken auf. Meine Augen waren wie üblich auf Edward geheftet, der als Fänger hinter Carlisle stand und sofort zu ihr schaute. Ihre Blicke begegneten sich, und sie schienen sich stumm zu verständigen. Bevor die anderen sich erkundigen konnten, was los war, stand er schon an meiner Seite.
    »Alice?«, fragte Esme nervös.
    »Ich hab sie nicht kommen sehen – ich hab’s nicht gewusst«, flüsterte sie.
    Mittlerweile hatten sich alle um uns versammelt.
    »Sie waren viel schneller, als ich dachte. Ich hab das vorher falsch eingeschätzt«, murmelte sie.
    Jasper stellte sich schützend hinter sie. »Was ist passiert?«, fragte er.
    »Sie haben uns spielen gehört und ihre Route geändert«, sagte sie zerknirscht, als fühlte sie sich verantwortlich für das, was sie gesehen hatte.
    Dann waren einen Moment lang sieben Augenpaare auf mich gerichtet.
    »Wie viel Zeit haben wir?«, fragte Carlisle, an Edward gewandt.
    Edward schloss die Augen und verharrte in tiefer Konzentration.
    »Nicht mehr als fünf Minuten. Sie rennen – sie wollen mitspielen.« Seine Miene verfinsterte sich.
    »Schaffst du das?«, fragte ihn Carlisle und schaute erneut zu mir.
    »Nein, nicht mit –« Er unterbrach sich. »Außerdem würden wir riskieren, dass sie die Witterung aufnehmen und zu jagen beginnen.«
    Emmett wandte sich an Alice. »Wie viele sind es denn eigentlich?«
    »Drei«, antwortete sie knapp.
    »Drei?«, wiederholte er verächtlich. »Dann sollen sie mal kommen.« Die stählernen Stränge seiner Muskeln schwollen an.
    Carlisle überlegte, die anderen warteten. Das Schweigen währte nur den Bruchteil einer Sekunde, fühlte sich aber viel länger an. Allein Emmett wirkte gelassen; die anderen hingen mit besorgten Blicken an Carlisles Lippen.
    »Wir spielen weiter«, entschied Carlisle. Seine Stimme klang beherrscht und ruhig. »Alice hat gesagt, sie sind nur neugierig.«
    Das ganze Gespräch hatte nur wenige Sekunden gedauert – ein rasendes Kreuzfeuer von Worten. Das meiste davon hatte ich

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